Handy-Virus

Handy-Virus
Codeteil von Cabir – dem ersten Handywurm – verbreitet sich via Bluetooth

Ein Handyvirus ist eine nicht selbstständige Programmroutine, die ihren Code in andere Handyprogramme oder in das Handy-Betriebssystem einschleust und sich damit selbst reproduziert. Einmal gestartet, nimmt sie vom Anwender nicht kontrollierbare Veränderungen am Status der Handyhardware, am Betriebssystem oder an der Software vor (Schadfunktion). Derzeit (Stand 2005) sind noch keine „echten“ Handyviren bekannt. Umgangssprachlich wird der Begriff Handyvirus auch für Handywürmer, Trojanische Pferde und Fehlfunktionen von Handys benutzt. Schadsoftware für Mobiltelefone verbreitet sich meistens selbst über Bluetooth oder über MMS an andere Geräte.

Ein Beispiel für einen Softwarefehler im Betriebssystem des Mobiltelefons – der gerne als Virus bezeichnet wird – ist "%Deutsch" (mit Anführungszeichen), den man per Short Message Service (SMS) verschicken kann. Er wirkt nur bei (älteren) Siemens-Modellen und hat zur Folge, dass das Handy die Kurzmitteilung (SMS) so lange lädt, bis der Akku leer ist oder entnommen wird. Dieser Bug wird auch „Siemens Freeze Bug” genannt.

Oft werden die Symbole für eingegangene Sprachmitteilungen, Faxnachrichten und E-Mails, die man per SMS aktivieren und auch wieder deaktivieren kann, fälschlicherweise als Virus bezeichnet. Die gesendeten Symbole werden auch bei den meisten Telefonen wieder deaktiviert, wenn das Handy mit einer anderen SIM-Karte einmal eingeschaltet wird.

Der erste offizielle Wurm für Symbian-Mobiltelefone namens Cabir hat es sogar in die Virendefinitionen der Antivirenprogramm-Hersteller geschafft. Der Wurm verbreitet sich via Bluetooth und wird von jedem infizierten Gerät an andere Bluetooth-Mobiltelefone, welche Bluetooth aktiviert haben, weitergeleitet. Dabei spielt es keine Rolle, welches Betriebssystem die gefundenen Bluetoothgeräte in Reichweite haben. Das Programm geht dabei als „caribe.sis” im Posteingang des Handys ein und muss durch den Benutzer am Handy manuell installiert werden. Seine Tarnung als reguläre Applikation legt aber eher eine Kategorisierung als Trojaner nahe.

Die Meldungen von neuen Handyviren bzw. Trojanern reißen nicht ab. So meldete F-Secure nach dem Auftauchen von Cabir den Handywurm Mabir.a, und auch Fontal.A hat es in die Virenlisten der Anti-Virenhersteller geschafft. Während Mabir automatisch alle eingehenden MMS mit einer Kopie von sich selbst beantwortet und versucht, sich an in der Nähe befindliche Bluetooth-Geräte zu versenden, probiert Fontal, via Peer-to-Peer-Plattformen auf das Handy zu gelangen, und macht dieses nach dem nächsten Neustart unbrauchbar.

Hier einige bekannte Symbian-Viren:

Skulls: Ersetzt alle Symbole im Menü durch Totenschädel und unterdrückt alle Funktionen des Gerätes

Pbstealer: Versendet das Adressbuch via Bluetooth

Blankfont.A: Installiert als Spiel getarnt leere Schriftarten

CommWarrior: Das Virus verbreitet sich selbst über Bluetooth und MMS weiter

RommWar: Verhindert den Start des Handys

Doombot (Doomboot):Verbreitet sich selbst, leert den Akku und verhindert den Reboot des Handys


Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Handyvirus — Codeteil von Cabir – dem ersten Handywurm – verbreitet sich via Bluetooth Ein Handyvirus ist eine nicht selbstständige Programmroutine, die ihren Code in andere Handyprogramme oder in das Handy Betriebssystem einschleust und sich damit selbst… …   Deutsch Wikipedia

  • Handymalware — Codeteil von Cabir – dem ersten Handywurm – verbreitet sich via Bluetooth Als Handymalware bzw. Handy Schadprogramm bezeichnet man einen Spezialfall von herkömmlicher Malware, die Handys oder Smartphones angreifen. Dabei kann es sich um einen… …   Deutsch Wikipedia

  • In Case of Emergency — „ICE“ (kurz für „In Case of Emergency“, engl. ‚im Notfall‘) bezeichnet ein umstrittenes Verfahren zur Kennzeichnung von Adressbucheinträgen in Mobiltelefonen. Die Rufnummern von Angehörigen, die in einem Notfall benachrichtigt werden sollen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Emmas Chatroom — Seriendaten Deutscher Titel Emmas Chatroom Originaltitel a gURLs wURLd Pro …   Deutsch Wikipedia

  • List of monsters in Code Lyoko — This is a list of monsters in the French animated television series Code Lyoko . For the most part, the monsters are created by Xana to fight the Lyoko warriors on his behalf. Xana s monsters To defend his towers and to battle the group in Lyoko …   Wikipedia

  • 24 (Fernsehserie) — Seriendaten Deutscher Titel 24 …   Deutsch Wikipedia

  • Counter Terrorist Unit — Seriendaten Deutscher Titel: 24 Originaltitel: 24 Produktionsland: USA Produktionsjahr(e) …   Deutsch Wikipedia

  • Twenty-Four — Seriendaten Deutscher Titel: 24 Originaltitel: 24 Produktionsland: USA Produktionsjahr(e) …   Deutsch Wikipedia

  • Twenty Four — Seriendaten Deutscher Titel: 24 Originaltitel: 24 Produktionsland: USA Produktionsjahr(e) …   Deutsch Wikipedia

  • Список мультсериалов по наименованию — …   Википедия

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”