Hans-Carossa-Gymnasium Landshut

Hans-Carossa-Gymnasium Landshut
Hans-Carossa-Gymnasium Landshut
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Schulform Gymnasium
Gründung 1629
Ort Landshut
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 32′ 11,3″ N, 12° 9′ 32″ O48.53648055555612.158880555556Koordinaten: 48° 32′ 11,3″ N, 12° 9′ 32″ O
Schüler 1021
Lehrer 88
Leitung OStD Bernhard O’Connor
Website www.carossa-gymnasium.de

Das Hans-Carossa-Gymnasium (HCG) in Landshut ist ein nach dem Arzt und Lyriker Hans Carossa benanntes sprachliches und humanistisches Gymnasium. Die Schulgebäude liegen in der Innenstadt von Landshut in der Freyung. Zurzeit gehen rund 1000 Schüler auf die traditionsreiche Schule.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das spätere Hans-Carossa-Gymnasium wurde 1629 von den Jesuiten gegründet, die vor der Lehrtätigkeit 100 Schüler aus der Pfarrschule von St. Martin in das Gymnasium aufnahmen. Der Unterricht wurde („erster Schultag“ war der 24. Oktober 1629) anfangs im Rätzensteinischen Haus gehalten, das sich aber schon nach sehr kurzer Zeit als zu klein erwies, und die Schule in ein Haus am Nahensteig verlegt wurde. Schon ein Jahr später, 1630, zählte die Schule 250 Knaben.

Der Dreißigjährige Krieg ließ auch das Gymnasium in Landshut nicht unberührt. Insgesamt wurde die Stadt drei Mal (1632, 1634 und 1648) von feindlichen Truppen besetzt. Häufige und lang andauernde Unterrichtsausfälle waren die Folge. Auch wurde das Jesuitenkolleg überfallen und geplündert.

In den 1770er-Jahren wurde der Jesuitenorden aufgehoben. Ursache waren die Schulreformierungen Max III. Josephs, der 1745 als aufgeklärter Absolutist die Regierung in Bayern übernommen hatte. Das Gymnasium bestand allerdings noch bis 1813 weiter, bis es ganz aufgelöst wurde.

Doch schon 1821 wurde die Schule wieder zum Leben erweckt. 1839 zog die Schule in das lange vorher aufgelöste Franziskanerinnenkloster um, wo sie sich auch heute noch befindet. Seitdem sind aber noch etliche Gebäude hinzugekommen.

1961 wurde das Gymnasium zu Ehren des ehemaligen Schülers der Anstalt, des Literaten und Arztes Hans Carossa, in „Hans-Carossa-Gymnasium“ umbenannt.

Die Schule bot von 1999 bis 2002 im Rahmen des Schulversuchs Europäisches Gymnasium einen dritten Zweig an, den die Mehrheit der Schüler dieser vier Jahrgänge auswählte. Mit dem Eintritt des Jahrgangs 2002 in die gymnasiale Oberstufe im Herbst 2009 endete der Schulversuch.

2004 feierte das HCG sein 375-jähriges Jubiläum, zu dessen Anlass die seit Jahrzehnten als Aula genutzte Heilig-Kreuz-Kirche renoviert wurde.

Entwicklung

Im Jahr 2008 wurden erste Überlegungen zur Einrichtung eines weiteren Zweiges angestellt, was einen Erweiterungsbau nötig machen würde. Diese Erweiterung wird aufgrund der steigenden Schülerzahlen nötig, da das Hans-Leinberger-Gymnasium trotz seines neuen Erweiterungsbaus schon an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Durch Mehrheitsbeschluss des Schulforums wurde der Vorschlag allerdings abgelehnt.

Nachdem sich Anfang 2009 der Kreistag des Landkreises Landshut knapp gegen den Neubau eines Gymnasiums ausgesprochen hatte, bildete sich die Bürgerinitiative "Pro Gymnasium" und es kam am 7. Juni 2009 zu einem Bürgerentscheid über den Bau eines neuen Gymnasiums im Landkreis. Dieser fiel zu Gunsten eines Neubaus aus.

Mitte Juli beschloss das Schulforum des Hans-Carossa-Gymnasiums den Antrag auf Einrichtung eines naturwissenschaftlich-technologischen und eines musischen Zweigs, um die langfristige Erhaltung der Schule zu sichern und die Entlastung anderer Gymnasien leisten zu können. An Latein als erster Fremdsprache soll jedoch festgehalten werden. Dieser Beschluss wurde in der Sitzung vom 21. Oktober 2009 bekräftigt.

Bis Mitte April 2010 wurde von Seiten des bayerischen Kultusministeriums noch keine endgültige Entscheidung über einen Gymnasiumsneubau getroffen. Da auch der Antrag des HCG vorerst zurückgestellt wurde, wird sich die Lage auch zum Schuljahr 2010/2011 noch nicht entspannen.

Im September 2010 wurde bekannt, dass das Hauptgebäude des HCG für voraussichtlich 2,6 Millionen Euro saniert werden soll. Hierbei wird auch das bisherige Treppenhaus Platz für zusätzliche Räume schaffen und ein Anbau ein neues Treppenhaus und einen Lift aufnehmen.

Bistro "Ca’Rossini"

Am 10. Januar 2007 wurde das Bistro "Ca’Rossini" von Oberbürgermeister Hans Rampf eingeweiht. Es ermöglicht den Schülern und Lehrern ein warmes Mittagessen, bestehend aus Fleisch- und Nudelgerichten (auch eine Mehlspeise wird angeboten), Salat und Dessert. Zudem bekommen die Gäste des Bistros kostenlos Wasser.

Die Anzahl der Essen ist zurzeit (an starken Tagen mit Nachmittagsunterricht) auf 120–150 pro Tag angewachsen.

Persönlichkeiten

Bekannte ehemalige Schüler

Literatur

  • Werner Ebermeier: Die Geschichte des Hans-Carossa-Gymnasiums in Landshut 1629–2004. Herbert Utz Verlag, München 2004, ISBN 3-8316-0414-2
  • Hans-Carossa-Gymnasium Landshut: Was bleibt?! Ein Lesebuch zum 375-jährigen Schuljubiläum. Herbert Utz Verlag, München 2004, ISBN 3-8316-0434-7

Weblinks


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