Hans-Joachim Altendorff

Hans-Joachim Altendorff



Hans-Joachim Altendorff
Spielerinformationen
Geburtstag 22. Dezember 1940
Geburtsort Deutschland
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
07/1959 - 06/1960
07/1960 - 06/1971
07/1974 - 06/1975
05/1976 - 06/1976
Norden-Nordwest Berlin
Hertha BSC
Wacker 04 Berlin
Wacker 04 Berlin
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Hans-Joachim Altendorff (* 22. Dezember 1940) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der in den Jahren 1961 und 1963 in der Berliner Stadtliga und 1966 bis 1968 in der Fußball-Regionalliga Berlin als Aktiver von Hertha BSC und nochmals 1971/72 mit Wacker 04 Berlin die Meisterschaft erringen konnte.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn

Vertragsligafußball, bis 1963

Mit dem Aufsteiger Norden-Nordwest Berlin belegte der 19-jährige Hans-Joachim Altendorff in der Saison 1959/60 in der Stadtliga Berlin den zehnten Rang und hatte dabei in 25 Spielen neun Tore erzielt. Sein Debüt in de Stadtliga feierte er am 27. September 1959 beim 2:2 Remis gegen Wacker 04. Er wurde zur Runde 1960/61 von Hertha BSC verpflichtet und gehörte den Meistermannschaften von Hertha in den Jahren 1961 und 1963 an. Als Hertha in der letzten Saison der Stadtliga, 1962/63, mit 45:9 Punkten und 95:34 Toren überlegen die Meisterschaft vor Tasmania 1900 und Tennis Borussia gewann, holte sich Altendorff – in den Runden zuvor war er als Außenläufer oder Halbstürmer zum Einsatz gekommen - mit 41 Treffern auf der Mittelstürmerposition die Torjägerkrone. Erwin Bruske (Tasmania) mit 18 und Vereinskamerad Helmut Faeder mit 15 Toren folgten mit deutlichem Abstand auf den Plätzen. Die Saison eröffnete der Vizemeister des Jahres 1962 am 19. August 1962 mit einem 10:1 Erfolg gegen den SC Tegel (Deutscher Amateurmeister des Jahres 1962) und Altendorff steuerte dabei sieben Tore bei. Am zweiten Spieltag – 4:0 Erfolg gegen den Berliner SV 92 – gelangen ihm drei Tore und damit führte er die Torjägerliste vom ersten bis zum letzten Spieltag der Runde überlegen an. Im Angriff operierte Trainer Johannes Sobek in dieser Runde an der Seite von Altendorff mit den Spielern Lothar Groß, Helmut Faeder,Lutz Steinert, Werner Lange und Eberhard Borchert.

Hatten Altendorff und Kollegen in der Endrunde 1961 mit dem 4:3 Auswärtserfolg gegen den 1. FC Köln – vier Tore gegen die „Geißböcke“-Abwehr mit Fritz Ewert, Georg Stollenwerk, Karl-Heinz Schnellinger, Christian Breuer, Leo Wilden und Hans Sturm – und dem 3:3 Remis beim späteren Deutschen Meister 1. FC Nürnberg noch leistungsmäßig gegen die Konkurrenz aus den starken Oberligen aus dem Westen und Süden zumindest punktuell überzeugen können, traf dies in der Endrunde 1963 nicht mehr zu. Mit 8:19 Toren und 3:9 Punkten landete der Berliner Meister auf dem letzten Gruppenplatz. Beide Spiele gegen Köln und Nürnberg wurden klar verloren, nur gegen den Südwestvertreter 1. FC Kaiserslautern holte man sich die drei Punkte. Altendorff erzielte drei Treffer in der Endrunde. Zwei bei der 3:6 Heimniederlage gegen den 1. FC Köln und ein Tor beim 3:0 Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Von 1959 bis 1963 hatte Altendorff 91 Spiele in der Stadtliga absolviert und dabei 63 Tore erzielt. In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft war er in Elf Spielen zum Einsatz gekommen und kam auf vier Treffer.

Bundesliga und Regionalliga, 1963 bis 1971

Zum Premierenjahr der Fußball-Bundesliga 1963/64 bekam Altendorff mit Harald Beyer, Uwe Klimaschefski, Otto Rehhagel und Carl-Heinz Rühl vier neue Mannschaftskameraden von der Klubleitung präsentiert. Nach ordentlichem Start mit 4:4 Punkten stand die Mannschaft von Trainer Josef Schneider nach dem 11. Spieltag – 0:1 Niederlage bei Schalke 04 – mit 5:17 Punkten auf dem 15. Rang der 16er-Liga. Die Hinrunde wurde mit 11:19 Punkten auf dem 14. Rang beendet. Den Schlusstag der ersten Bundesligaserie beendeten die Mannen um Altendorff, Eder und Faeder mit einer 2:4 Niederlage bei Preußen Münster und konnten mit dem 14. Rang die Klasse erhalten. Altendorff hatte in 28 Einsätzen fünf Tore erzielt und war überwiegend als linker Außenläufer aufgelaufen. Er gehört dem Spielerkreis an, die am 24. August 1963 dem ersten Spieltag der Bundesliga, als Aktive die neue deutsche Leistungsklasse gestartet haben. Da für das zweite Jahr, 1964/65, mit Wolfgang Fahrian, Willibert Kremer, Kurt Schulz, Jürgen Sundermann und dem Berliner Eigengewächs Michael Krampitz fünf weitere Neuzugänge zu Hertha gekommen waren, kam Altendorff lediglich zu 14 weiteren Einsätzen in denen ihm zwei Treffer glückten. Hertha belegte mit 25:35 Punkten erneut den 14. Rang und hielt sportlich die Klasse. Nach Saisonschluss wurde Hertha BSC aber wegen erheblicher Verstöße gegen die DFB-Statuten – die Zahlungen von Gehältern wurde auf 500 DM pro Monat, die Ablösesummen auf 50.000 DM und Handgelder auf 10.000 DM pro Spieler reglementiert – in die Regionalliga zwangsversetzt[1]. Der DFB hatte die Kassenbücher geprüft und nach deren Ergebnis Hertha BSC zum Zwangsabstieg verurteilt.

Es folgten 1966 bis 1968 drei überlegene Meisterschaften in der Fußball-Regionalliga Berlin. Aber erst im dritten Anlauf konnte 1968 die Rückkehr in die Bundesliga vollzogen werden. Ausgerechnet bei diesem Triumph zog sich Hans-Joachim Altendorff am zweiten Spieltag der Aufstiegsrunde, am 22. Mai, beim 1:0 Auswärtssieg bei Göttingen 05, einen komplizierten Beinbruch zu, dessen Nachwirkungen ihn 1968/69 nur einen Bundesligaeinsatz gestatteten. Von 1965 bis 1968 hatte Altendorff 82 Regionalligaspiele absolviert und dabei 41 Tore erzielt und war in den drei Aufstiegsrunden in 16 Spielen für Hertha aktiv gewesen. Als zur zweiten Runde nach der Rückkehr in die Bundesliga, 1969/70, die Hertha mit Trainer Helmut Kronsbein auf dem Transfermarkt mit Wolfgang Gayer (Wiener SK), Lorenz Horr (SV Alsenborn) und Bernd Patzke (1860 München) weitere Verstärkungen nach Berlin holten, gehörte der 29-jährige Mittelfeldspieler wieder der Stammbesetzung an. In 26 Spielen erzielte er drei Treffer und Hertha BSC platzierte sich mit 45:23 Punkten hinter Meister Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München auf dem dritten Rang. In der Runde 1970/71 bestritt der Routinier an zwölften Spieltag, beim 1:1 Remis gegen Rot-Weiß Essen sein letztes Bundesligaspiel. Hertha hatte mit László Gergely, Zoltán Varga und Hans-Jürgen Sperlich weiter aufgerüstet und konnte damit auf die Dienste von Altendorff verzichten. Von 1963 bis 1971 hatte er in der Bundesliga 70 Spiele absolviert und dabei zehn Tore erzielt. Im Messestädte-Pokal stehen für den Allroundspieler in diesem Zeitraum 13 Einsätze für Hertha zu Buche. Diese internationalen Begegnungen hatten im Jahre 1963 gegen AS Rom angefangen, hatten 1969/70 in den Spielen gegen Union Las Palmas, Juventus Turin, Vitoria Setubal und Inter Mailand gegipfelt und endeten 1970/71 mit den zwei Partien gegen Spartak Trnava. Nach zwölf Runden bei Hertha BSC schloss sich Altendorff zur Runde 1971/72 Wacker 04 in der Regionalliga Berlin an.

Laufbahnende, 1971 bis 1975

Vier Runden spielte Altendorff nach seiner Hertha-Zeit noch bei Wacker 04 Berlin. Die letzten drei Runden des alten zweitklassigen Regionalligasystems, 1971 bis 1974, dann noch die erste Runde der 2. Fußball-Bundesliga, 1974/75, in der Gruppe Nord. Im ersten Jahr bei Wacker 04 feierte er den Meisterschaftsgewinn und auch den Sieg im Berliner Landespokal. 1973 und 1974 kam er mit seiner Mannschaft jeweils zur Vizemeisterschaft. In den drei Aufstiegsrunden – 1972, 1973, 1974 – bestritt der zuverlässige Mittelfeld- und Abwehrroutinier alle 24 Bundesligaaufstiegsspiele für seinen Verein. In der Fußball-Regionalliga Berlin kam er in den drei Runden bei Wacker 04 auf 82 Spiele mit 23 Toren.

Sein letztes Pflichtspiel für Wacker absolvierte Altendorff am 23. März 1975 bei der 1:2 Heimniederlage in der 2. Bundesliga gegen St. Pauli. Unter den Trainern Peter Velhorn (bis Januar 1975) und Željko Čajkovski (ab Februar 1975) absolvierte er an der Seite der Mitspieler Peter Bien, Peter Hanisch, Wolfgang John, Horst Lunenberg und Bernd Sobeck nochmals 16 Spiele und schoss ein Tor. Im Sommer 1975 beendete Hans-Joachim Altendorff nach 16 Jahren Vertrags- und Lizenzfußball seine Laufbahn.

Literatur

  • Hardy Grüne, Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga 1890 bis 1963, Agon-Verlag, 1996, ISBN 3-928562-85-1
  • Matthias Weinrich, Die Gründerjahre 1963-1975, Agon-Verlag, 1998, ISBN 3-89784-132-0
  • Ulrich Homann (Hg.), Höllenglut an Himmelfahrt, Die Geschichte der Aufstiegsrunden zur Fußball-Bundesliga 1963-1974, Klartext-Verlag, 1990, ISBN 3-88474-346-5
  • Lorenz Knieriem/Hardy Grüne, Spielerlexikon 1890-1963, Agon-Verlag, 2006, ISBN 3-89784-148-7

Einzelnachweise

  1. Matthias Weinrich, Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs, 35 Jahre Bundesliga, Teil 1, Die Gründerjahre 1963-1975, Seite 39

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