Hans Bodenstedt

Hans Bodenstedt

Hans Bodenstedt (* 27. Oktober 1887 in Magdeburg; † Dezember 1958 in Feldafing / Bayern) war ein deutscher Rundfunkpionier. Bodenstedt arbeitete als Programmleiter, Autor und Sprecher und tat viel für die Entwicklung der Rundfunkreportage und des Hörspiels.

Leben

Bodenstedt wurde mit 18 Jahren Redakteur beim „Harzer Kurier“. Es folgten Aufenthalte in Berlin und München. 1922, mit 35 Jahren, wurde er Journalist bei den „Hamburger Nachrichten“. Er begeisterte sich für die Entwicklung des Hörfunks und begleitete sie journalistisch, was den Aufsichtsratsvorsitzenden der Nordischen Rundfunk AG (NORAG) auf ihn aufmerksam machte.

1924 übernahm Bodenstedt die Leitung der künstlerischen und wissenschaftlichen Abteilung der NORAG. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde er entlassen und konnte erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder als Mitarbeiter beim Kinderfunk des NWDR in Hamburg arbeiten.

Der Funkheinzelmann, dessen Autor und Sprecher Hans Bodenstedt selbst war, wird als sein „Lieblingskind“ bezeichnet. Die Märchen vom Funkheinzelmann waren wohl die früheste Kinderserie des deutschen Rundfunks, sie erschienen auch als Bücher (1924 u. 1925) und als Schallplatten. Der Funkheinzelmann ist eines der frühesten Beispiele für die Vermarktung einer Rundfunkfigur und ein Beispiel für einen gut funktionierenden Medienverbund. 1946 nannte Max Grundig seinen legendären ersten Radio (-bausatz) „Heinzelmann“, wobei mit großer Wahrscheinlichkeit der Funkheinzelmann als Pate gelten kann.

Hans Bodenstedt war der zweite Ehemann von Alice Fliegel.

Libretto

  • Der keusche Benjamin. Schwank-Operette (zusammen mit Max Steiner-Kaiser). Musik: Leon Jessel. UA 1923 Hamburg

Literatur

  • Enrico Pigorsch: „Der Funkheinzelmann erzählt“. In: Der Schalltrichter (Deutscher Grammophon-Club e.V.), 17/2002.
  • Deutscher Wirtschaftsverlag, AG (Hg.): Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft, Band 1, Berlin, 1931

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