Hans Epskamp

Hans Epskamp

Hans Epskamp (* 21. Juni 1903 in Hamburg; † 26. Mai 1992 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Der gebürtige Hamburger nahm schon bald nach seiner Schulausbildung Schauspielunterricht und debütierte 1927 am Landestheater Darmstadt. Danach ging er von 1928 bis 1930 an das Theater Gera. Über Bühnen in Frankfurt am Main und Bremen kam er 1935 an das Dresdner Staatstheater. Dort blieb er bis 1937. Von 1942 bis 1944 war Epskamp am Komödienhaus Berlin engagiert. Nach dem Kriege nahm er seine Bühnentätigkeit zunächst in Straßburg im Elsass wieder auf. 1951 war der Schauspieler am Stadttheater Mainz beschäftigt, danach ging er bis 1954 nach Darmstadt. 1955 kehrte er wieder nach Berlin zurück und nahm dort seinen festen Wohnsitz. Für viele Jahre gehörte er dem Ensemble des Hebbel-Theaters an.

In den 1950er Jahren begann auch seine Karriere beim Rundfunk und beim Film. Später war er dann überwiegend für das Fernsehen tätig. Zu seinen bekanntesten Fernsehrollen gehören u. a. die Figur des Kriegsgefangenen Leibrecht in dem sechsteiligen Fernsehspiel So weit die Füße tragen aus dem Jahre 1959, dem ersten so genannten Straßenfeger des noch jungen deutschen Fernsehens. Unter der Regie von Fritz Umgelter spielten Heinz Weiss und Wolfgang Büttner die weiteren Hauptrollen. 1966 sah man Epskamp in der 6. Folge Die Raumfalle der Kultserie Raumpatrouille. Hier mimte er den Minister für außerplanetare Angelegenheiten und besorgten Schwiegervater eines bekannten SF-Schriftstellers (Reinhard Glemnitz), der mit der Orion VIII unter Commander McLaine (Dietmar Schönherr) in eine gefährliche Situation geraten ist. In der Fernsehserie Kara Ben Nemsi Effendi (1973–1975), nach den ersten sechs Orient-Romanen von Karl May, spielte er unter Regisseur Günter Gräwert in mehreren Folgen den Schurken Mübarek, der versucht den Titelhelden (Karl-Michael Vogler) zu töten. Im Kino sah man ihn z. B. in Staatsanwältin Corda (1953) mit Ingeborg Engholm und Paul Klinger. Ebenfalls mit Klinger und dem damaligen Kinderstar Christine Kaufmann sah man ihn ein Jahr darauf in dem Film Rosen-Resli, der nach einer Novelle von Johanna Spyri entstand. In dem Edgar-Wallace-Film Der Mönch mit der Peitsche (1967) spielte er den geheimnisvollen Drahtzieher, der erst ganz am Schluss enttarnt wird.

Seine letzten bekannten Auftritte waren Mitte der 1970er Jahre. Danach zog er sich zumindest aus dem Filmgeschäft zurück.

Hans Epskamp, der einen knappen Monat vor seinem 89. Geburtstag verstarb, wurde am 10. Juni 1992 auf dem Waldfriedhof Dahlem in einem Einzelgrab beigesetzt. Die Ruhestätte befindet sich in Feld 002, Grab Nummer 1641.

Filmografie

  • 1953: Staatsanwältin Corda – Regie: Karl Ritter
  • 1954: Rosen-Resli – Regie: Harald Reinl
  • 1955: Der Hund von Baskerville (nach Arthur Conan Doyle) – Fernsehspiel – Regie: Fritz Umgelter
  • 1958: Examen des Lebens – Fernsehspiel – Regie: Franz Josef Wild
  • 1958: Moral (Freiherr von Schmettau) – Fernsehspiel – Regie: Rainer Wolffhardt
  • 1958: Wenn die Conny mit dem Peter – Regie: Fritz Umgelter
  • 1959: Der Mann im Manne – Fernsehspiel – Regie: Peter Beauvais
  • 1959: So weit die Füße tragen – Fernseh-Mehrteiler – Regie: Fritz Umgelter
  • 1959: Ruf ohne Echo – Fernsehspiel – Regie: Rainer Wolffhardt
  • 1960: Es geschah an der Grenze, Folge: Von Hand zu Hand – Fernsehserie – Regie: Wilm ten Haaf
  • 1960: Sie schreiben mit – Fernsehserie – Regie: Albert Baumeister
  • 1960: Mit 17 weint man nicht – Regie: Alfred Vohrer
  • 1960: Der Jugendrichter – Regie: Paul Verhoeven
  • 1960: Terror in der Waage – Fernsehspiel – Regie: Joachim Hoene
  • 1960: Mein Schulfreund – Regie: Robert Siodmak
  • 1960: Kopf in der Schlinge – Fernsehspiel – Regie: Walter Knaus
  • 1961: Schlüsselblumen – Fernsehspiel – Regie: Rainer Erler
  • 1961: Der grüne Bogenschütze (Edgar-Wallace-Film) – Regie: Jürgen Roland
  • 1961: Der Mann von drüben – Fernsehspiel – Regie: Wilm ten Haaf
  • 1962: Becket oder Die Ehre Gottes – Fernsehspiel – Regie: Rainer Wolffhardt
  • 1962: Das Leben beginnt um acht – Regie: Michael Kehlmann
  • 1962: Lokalbericht – Regie: Rainer Wolffhardt
  • 1963: Die Nacht der Schrecken (nach Anton Pawlowitsch Tschechow) – Regie: Rolf von Sydow
  • 1963: Der Privatsekretär – Fernsehspiel – Regie: Franz Josef Wild
  • 1963: Schwäbische Geschichten – Fernsehserie – Regie: Theo Mezger, Karl Ebert, Bruno Voges (auch Drehbuch)
  • 1963: Der Belagerungszustand (nach Albert Camus) – Fernsehspiel – Regie: Fritz Umgelter
  • 1963: Dantons Tod – Fernsehspiel – Regie: Fritz Umgelter
  • 1963: Orden für die Wunderkinder – Fernsehspiel – Regie: Rainer Erler
  • 1964: In der Sache J. Robert Oppenheimer – Fernsehspiel – Regie: Gerhard Klingenberg
  • 1964: König Richard III – Fernsehspiel – Regie: Fritz Umgelter
  • 1964: Der Trojanische Krieg findet nicht statt – Fernsehspiel – Regie: Franz Josef Wild
  • 1964: Bei Tag und Nacht – Fernsehspiel – Regie: Fritz Umgelter
  • 1965: Der wahre Jakob – Fernsehspiel – Regie: Erich Neureuther
  • 1965: Der Drache (Scharlemann) – Fernsehspiel – Regie: Hans-Dieter Schwarze
  • 1965: Das Kriminalmuseum, Folge: Die Ansichtskarte – Fernsehserie – Regie: Gedeon Kovacz
  • 1966: Kommissar Freytag, Folge: Silberknauf mit Elfenbein – Fernsehserie – Regie: Hans Stumpf
  • 1966:. Pontius Pilatus – Fernsehspiel – Regie: Hagen Müller-Stahl
  • 1966: Münchhausen – Fernsehspiel – Regie: Fritz Umgelter
  • 1966: Drei Tage bis Mitternacht – Fernsehspiel – Regie: Claus Peter Witt
  • 1966: Schachmatt – Fernsehspiel – Regie: Hans-Bernhard Theopold
  • 1966: Junggesellenabschied – Fernsehspiel – Regie: Frank Guthke
  • 1966: Raumpatrouille, Folge 6: Die Raumfalle – Fernsehserie – Regie: Theo Mezger
  • 1967: Im weißen Rößl – Fernsehspiel – Regie: Hans-Dieter Schwarze
  • 1967: Der Mönch mit der Peitsche (Edgar-Wallace-Film) – Regie: Alfred Vohrer
  • 1967: Gespensterquartett – Fernsehspiel – Regie: Dieter Wendrich
  • 1968: Othello (nach William Shakespeare) – Fernsehspiel – Regie: Franz Peter Wirth
  • 1968: Bahnwärter Thiel (von Gerhart Hauptmann)– Fernsehspiel – Regie: Werner Völger
  • 1968: Graf Yoster gibt sich die Ehre, Folge: Nachts zwischen zwei und drei – Fernsehserie – Regie: Imo Moszkowicz
  • 1968: Der Tod im roten Jaguar (Jerry-Cotton-Film) – Regie: Harald Reinl
  • 1968: Die Ente klingelt um halb acht – Regie: Rolf Thiele
  • 1968: Gold für Montevasall – Fernsehspiel – Regie: Thomas Engel
  • 1969: Ein Jahr ohne Sonntag – Fernsehserie – Regie: Claus Peter Witt
  • 1969: Die Kramer – Fernsehserie – Regie: Hans Müller
  • 1969: Komische Geschichten mit Georg Thomalla, Folge: Tommi und der Krimi – Fernsehserie – Regie: Klaus Überall
  • 1969: Pater Brown, Folge: Die Spitze einer Nadel – Fernsehserie – Regie: Imo Moszkowicz
  • 1969: Reise nach Tilsit – Fernsehspiel – Regie: Günter Gräwert
  • 1969: Bevor der Winter kommt – Regie: J. Lee Thompson
  • 1970: Peenemünde – Fernseh-Mehrteiler – Regie: Falk Harnack
  • 1971: Viel Getu' um nichts (nach William Shakespeare) – Fernsehspiel – Regie: Fritz Umgelter
  • 1971: Die Münchner Räterepublik – Fernseh-Mehrteiler – Regie: Helmut Ashley
  • 1971: Familie Bergmann, Folge: Landluft – Fernsehserie – Regie: Thomas Engel
  • 1971: Elsa Brändström (General Brandström) – Fernsehspiel – Regie: Fritz Umgelter
  • 1973–1975: Kara Ben Nemsi Effendi (von Karl May) – Regie: Günter Gräwert
    • 1973: Der Tote im Wadi Tarfaui
    • 1973: Der Schwur im Schott
    • 1973: Mekka
    • 1973: Mübarek
    • 1975: Die Entlarvung des Mübarek
    • 1975: Das Geheimnis der Schluchthütte
    • 1975: Knapp am Tod vorbei

Hörspiele

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Epskamp — Hans Epskamp (* 21. Juni 1903 in Hamburg; † 26. Mai 1992 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Filmografie 3 Hörspiele 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Pawlow — Hans Pössenbacher (* 14. Juli 1895 als Hans Pawlow in Graz, Österreich; † 24. Februar 1979 in München) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Filmografie …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Pössenbacher — (* 14. Juli 1895 als Hans Pawlow in Graz, Österreich; † 24. Februar 1979 in München) war ein deutscher Schauspieler, Hörspiel und Synchronsprecher. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Filmografie …   Deutsch Wikipedia

  • Hanns — Hans ist eine Kurzform des männlichen hebräischen Vornamens Johannes, ist aber als eigenständige Form standesamtlich anerkannt. Er kommt relativ selten auch als Familienname vor. Er tritt auch gerne in Kombination – immer vor – anderen Vornamen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Begräbnisstätten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Friedhöfe — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Darsteller des deutschsprachigen Films — Diese Liste beinhaltet bekannte Darsteller des deutschsprachigen Films, unabhängig von ihrer Herkunft. Die meisten der folgenden Schauspieler waren in mehr als einem der aufgeführten Zeitabschnitte aktiv. Eingeordnet sind sie dort, wo sie ihre… …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburger Persönlichkeiten — Hamburger Persönlichkeiten, die wichtig für Hamburg und seine Geschichte sind, die also hier maßgeblich gewirkt haben oder deren Person eng mit dem Namen »Hamburg« verbunden wird, sind nachfolgend aufgeführt. Am Ende der Liste sind weitere… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Wilhelm Rühmann — Heinz Rühmann auf einer Künstler Postkarte, 1937 Heinz Rühmann (* 7. März 1902 in Essen; † 3. Oktober 1994 in Aufkirchen, Bayern; eigentlich Heinrich Wilhelm Rühmann) gehört zu den bekanntesten deutschen Schauspielern des 20. Jahrhunderts …   Deutsch Wikipedia

  • Söhne und Töchter der Stadt Hamburg — Hamburger Persönlichkeiten, die wichtig für Hamburg und seine Geschichte sind, die also hier maßgeblich gewirkt haben oder deren Person eng mit dem Namen »Hamburg« verbunden wird, sind nachfolgend aufgeführt. Am Ende der Liste sind weitere… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”