Alleanza Popolare-Unione Democratici per l'Europa

Alleanza Popolare-Unione Democratici per l'Europa
Popolari-Unione Democratici per l’Europa
Partei­vor­stand Clemente Mastella
Leader )
Haupt­sitz Largo Arenula 34, Rom
Ideologie christdemokratisch
Internationale Verbindungen Christlich Demokratische Internationale
Europäische Partei EVP
Europagruppe EVP-ED
Webseite www.popolariudeur.it

Die Unione Democratici per l’Europa (UDEUR) (Union (der) Demokraten für Europa) ist eine christdemokratische italienische Partei der Mitte. Sie hat mehrfach ihren Namen leicht verändert, so hieß sie zeitweise Alleanza Popolare - Unione Democratici per l’Europa und derzeit Popolari - Unione Democratici per l’Europa.

Die UDEUR wurde 1999 von ehemaligen Christdemokraten um Clemente Mastella gegründet, die die Silvio Berlusconi unterstützenden DC-Nachfolgeparteien verließen. Mastella ist seitdem Vorsitzender der Partei. Erstmals trat sie im gleichen Jahr bei den Europawahlen an und errang 1,6% der Stimmen. Zunächst hatten die Popolari zum Ziel, eine Alternative zu den beiden großen Blöcken darzustellen, ab 2000 unterstützten sie jedoch die Mitte-Links-Koalition von Massimo D'Alema. An den Wahlen 2001 nahm die UDEUR im Rahmen der Margherita-Liste teil, nicht jedoch an der Parteigründung von La Margherita - Democrazia è Libertà 2002. 2005 beschloss sie, sich an der Mitte-Links-Koalition L'Unione zu beteiligen. Bei den internen Vorwahlen um die Führung des Bündnisses konnte Mastella den dritten Platz belegen, Romano Prodi setzte sich aber mit überwältigender Mehrheit durch. Bei den Parlamentswahlen 2006 erreichte die UDEUR einen landesweiten Stimmenanteil von 1,4%. Clemente Mastella wurde nach dem Wahlsieg der Mitte-Links-Koalition Justizminister, trat aber beim Ausbruch des Korruptionsskandals um die UDEUR am 16. Januar 2008 von diesem Amt zurück.

Die Partei hat ihren Sitz in Rom und ist im Abgeordnetenhaus mit 14 der 630 und im Senat, nach dem Ausschluss von Nuccio Cusumano von der UDEUR am 24. Januar 2008, noch mit 2 der 315 Sitze vertreten. [1] Ihre Hochburgen hat sie in den südlichen Regionen, vor allem in Campania, wo sie regelmäßig Ergebnisse um die 7% einfährt. Armando Veneto vertritt die UDEUR im Europaparlament. Er gehört, wie seine Partei, der Europäischen Volkspartei an. Auf Europäischer Ebene tritt die UDEUR für ein föderalistisches System ein, ihr Name unterstreicht die europafreundliche Haltung.

Ihre Tageszeitung ist Il Campanile, der Glockenturm ist auch das Parteisymbol.

Popolarismo beschreibt im italienischen eine Ideologie vergleichbar mit der Christdemokratie. Der Name bezieht sich also auf die historische Partito Popolare Italiano, die von 1919-26 bestand und deren Mitglieder auch schon als Popolari bezeichnet wurden.

Als die kampanische Staatsanwaltschaft am 16. Januar 2008 bekannt gibt, gegen 23 Lokal- und Regionalpolitiker der UDEUR wegen Korruption, Unterschlagung, Amtsmissbrauch und Komplizenschaft mit einer kriminellen Vereinigung zu ermitteln, wird die Partei bis zur obersten Parteispitze erschüttert. Unter den 23 verhafteten oder unter Hausarrest gestellten Personen befindet sich auch Sandra Lonardo Mastella, Präsidentin des kampanischen Regionalparlaments und Ehefrau des amtierenden Justizministers Clemente Mastella, gegen den ebenfalls ermittelt wird. Clemente Mastella reichte daraufhin noch gleichentags in einer im italienischen Parlament gehaltenen Rede seinen Rücktritt als Justizminister ein, und löste dabei durch seine geäusserten Anschuldigungen gegen die Justiz einen offenen Machtkampf und eine institutionelle Krise aus. Gleichzeitig trat die UDEUR aus der amtierenden Regierung Prodi aus und stellte dieser ein Ultimatum, Mastellas Haltung gegenüber der Justiz zu unterstützen. Als sich herauskristallisierte, dass die Regierungsparteien Mastellas Angriffe auf die Justiz nicht unterstützen würden, entzog die UDEUR der Regierung Prodi ihre Unterstützung ganz und stürzte Italien in eine Regierungskrise. [2] [3] [4]

Aus Protest gegen diese politische Entscheidung spalteten sich am 13. Februar 2008 die Popolari Democratici von der UDEUR ab.

Nachdem die Partei an den italienischen Parlamentswahlen des Jahres 2008 nicht teilgenommen hatte, kündigte Parteichef Mastella im Februar 2009 eine Allianz mit Berlusconis Mitte-Rechtspartei Popolo della Libertà an, in deren Rahmen Mastella bei den Europawahlen 2009 auf der PdL-Liste antreten wird. Im Gegenzug will die UDEUR bei den gleichzeitig stattfindenden Kommunal- und Provinzialwahlen in Kampanien Kandidaten der Mitte-Rechts-Allianz unterstützen. [5]

Quellen

  1. Corriere della Sera, 24.01.2008 (ital.)
  2. Corriere della Sera, 16.01.08 (ital.)
  3. Tages-Anzeiger Online, 17.01.08
  4. Corriere della Sera, 21.01.08 (ital.)
  5. http://www.ilmattino.it/articolo.php?id=46567&sez=NAPOLI

Weblinks


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