- Harry MacLean
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Harry MacLean auch McLean (* 16. März 1908 in Berlin; † 3. Januar 1994 in Heidelberg) war ein deutscher Kunstmaler, Bildhauer, Sgraffito-, Glas- und Glockenzier-Künstler. Er schuf zahlreiche Werke überwiegend für kirchliche Auftraggeber.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Harry MacLean studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Ende 1945 kam er nach Heidelberg, wo er bis zu seinem Tod lebte.
Zu seinem Œuvre zählen neben Malereien und plastischen Werken insbesondere Kirchenfenster, sakrales Gerät und Glockenschmuck. In Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Glockengießer Friedrich Wilhelm Schilling erneuerte er die Kunst des Glockenzierens. Rund 1000 Glocken wurden von ihm geschmückt, darunter Exemplare im Straßburger Münster, in der Frankfurter Paulskirche, im Freiburger Münster, in der Christ-König-Kirche in Eppelheim, am Dom zu Eichstätt (Franz-Xaver-Glocke im Nordturm, 1975) aber auch in Uganda, Windhoek und Chicago.
Als seine bekanntesten Arbeiten gelten die Deckenmalerei im Mittelschiff der Heidelberger Heiliggeist-Kirche und der Schmuck für die Bürgerglocke an der Frankfurter Paulskirche (eine der größten nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland entstandenen Glocken; außer einer Inschrift trägt sie ein Bilderband mit Ereignissen der deutschen Geschichte von 1848 bis 1949).
Kleine Werkauswahl
- Heidelberg, Heiliggeist-Kirche: Deckenmalerei im Mittelschiff
- Frankfurt am Main, Paulskirche: Schmuck der Bürgerglocke, gegossen 1987
- Konstanz-Litzelstetten, Auferstehungskirche
- Reichenau, Heilig-Geist-Kirche (evangelisch): Buntglasfenster, Kirchenportal und Teile der künstlerischen Innenausstattung (Altarkruzifix aus Holz, sowie jeweils aus Bronze die Emporenbrüstung, das Treppengeländer zur Empore und die Heizkörperabdeckungen)
- Wollmatingen, Christuskirche: Fenster im Chorraum (die anderen stammen vom Karlsruher Glasmaler Adolf Grosskopf)
- Baden-Baden, Spitalkirche (alt-katholisch)
- Eppelheim, Pauluskirche (evangelisch): drei Glasfenster: das Rundfenster über dem Altar („Jesus, der gute Hirte“), das runde Westfenster („Ausgießung des Heiligen Geistes“) und das „Michaelsfenster“, 1953
- Ludwigshafen, Friedenskirche: Altarbild, 1957
- Essen, Friedenskirche (alt-katholisch): Neugestaltung der vier im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten großen Bleiglasfenster des Jan Thorn Prikker, 1963
- Freiburg im Breisgau, Neue Ludwigskirche: Glaswand, 1950er Jahre (Bildprogramm nach Jesaja 40,31)
- Saarbrücken-St. Johann: vier Glaswände der Christuskirche (Einweihung 1959)
- Offenburg, Stadtkirche (evangelisch): Nach einem Entwurf von Harry MacLean führte Anfang der 1960er Jahre der Metallbildner Hayno Focken das Hauptportal für die evangelische Stadtkirche in Offenburg aus. Auch ein Gedenkfenster als Ehrenmal für die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs und eine in der Kirche aufbewahrte Gedenkkassette (1962) mit Feldpostbriefen junger Offenburger aus dem Zweiten Weltkrieg stammt von ihm.
- Offenburg, Kapuzinerkloster: Kirchenfenster
- Lampertheim, Domkirche: Entwurf der Chorfenster, 1956 (Ausführung: Glasmalerwerkstätte P. Meysen, Heidelberg)
- Worms, Magnuskirche: zwei Chorfenster, 1952/53 (Westchor: „Christus Pantocrator", Ostchor: „Der auferstandene Christus über dem brennenden Worms“)
- Schönbrunn, Natursteinmosaik hinter dem Altar der Dorfkirche Allemühl
- Hamburg-Eilbek, Friedenskirche: Fenster und Wandteppich
Literatur
- Marion Fleischer: Die Glasmalereien des Harry Mc Lean. Weinheim: Selbstverlag, 1996. Zugleich Magisterarbeit an der Universität Heidelberg (bei Peter Anselm Riedl), 1996
Weblinks
- Kirchenfenster der Pauluskirche Eppelheim von Harry MacLean
- Glockenzier der Franz-Xaver-Glocke im Nordturm des Doms zu Eichstätt
- Chorfenster der Domkirche Lampertheim: Weihnachtsfenster, Osterfenster, Karfreitagsfenster
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