Hassan Ali Mansur

Hassan Ali Mansur
Hasan Ali Mansour - Premierminister des Iran, 1964

Hasan Ali Mansur (persischحسنعلی منصور‎‎; * 1923 in Teheran; † 27. Januar 1965) war von 1963 bis 1965 Premierminister Irans. Er übernahm sein Amt zu Beginn der Weißen Revolution Mohammad Reza Schahs und wurde am 27. Januar 1965 von einem Mitglied der Fedayan-e Islam ermordert. Hassan Ali Mansur war kurze Zeit mit Noushie Teymourtash verlobt, heiratete dann aber Fariedeh Emami. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor. Fariedehs Schwester Leyla Ememi heiratete den späteren Premierminister Amir Abbas Hoveyda.

Leben

Hassan Ali wurde 1923 in Teheran als Sohn des Ministerpräsidenten Ali Mansour (Mansour-al-Molk) und dessen Frau Zahir-ol-Molk Raiss geboren. Er besuchte die Schule in Teheran und schloss die Schulausbildung an der Firooz-Bahram Schule ab.Während des zweiten Weltkriegs studierte er Rechts- und Politikwissenschaften an der Universität Teheran und beendete sein Studium mit einem Abschluss in Politikwissenschaft.

Er begann seine Laufbahn nach dem zweiten Weltkrieg als Beamter des Aussenministeriums. Bereits mit 30 Jahren wurde er Leiter des Büros des Premierministers. 1957 wurde Mansur von Premierminister Manuchehr Eghbal zum Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses und zum stellvertretenden Premierminister bestimmt. Danach wurde Mansur Arbeitsminister und Wirtschaftsminister. Unter Premierminister Asadollah Alam übernahm Mansur den Vorsitz der staatlichen Krankenversicherung Irans (Bimeh Iran).

Als politische Plattform hatte Hasan Ali Mansur die "Fortschrittspartei" (Kanoon Motaraghion) gegründet. 1962 bewarb sich Mansur um einen Sitz im Parlament und wurde als Abgeordneter des Bezirks Teheran gewählt. Mansur formte mit weiteren Abgeordneten eine Koalition und gründete die Partei "Neues Iran" (Iran Novin).

Nach dem Rücktritt des amtierenden Premierministers Alam im Jahre 1963 schlug Mohammad Reza Schah Hassan Ali Mansur dem Parlament als neuen Premierminister vor. Mit Hassan Ali Mansur hatte eine neue Politikergeneration die Macht im Iran übernommen. Mohammad Reza Schah war 44 Jahre und sein neuer Premierminister ware ebenfalls 44 Jahre alt. Gemeinsam wollten Sie Iran in eine neue Zeit führen. Mit Mansur übernahmen Amir Abbas Hoveyda, Jamshid Amuzegar, Ataollah Khosravani, Dr. Nahavandi, Alinaghi Alikhani und Manouchehr Rohani politische Verantwortung. Da die meisten seiner Minister in den USA studiert hatten, war es ganz natürlich, dass man die Zusammenarbeit mit den USA ausbaute. Zudem war in den USA mit Präsident Kennedy ebenfalls ein junger Politiker an die Macht gekommen, so dass die Verständigung zwischen den USA und Iran eigentlich hätte ohne Problem sein müssen.

Mohammad Reza Schah hatte die Grundzüge der weißen Revolution entwickelt und Hassan Ali Mansur sollte sie umsetzen.

Ermordung

Am 22. Januar 1965, wenige Tage vor dem ersten Jahrestag der Weißen Revolution, hielt der Wagen von Mansur gegen 10 Uhr vor dem Parlamentsgebäude an. Mansur wollte seine erste Rede zur Lage der Nation vor dem Parlament halten. Mansur stieg aus dem Wagen aus und Mohammad Bokharaii, ein Mitglied der Fedayan-e Islam, trat aus der Menge der wartenden Zuschauer auf Mansur zu und schoss drei mal. Mansur wurde zurück in den Wagen gelegt und zum Krankenhaus gefahren, wo er nach fünf Tagen verstarb. Mohammad Reza Schah ernannte den engen Vertrauten Mansurs Abbas Hoveyda bis zu seiner Bestätigung durch das Parlament zum geschäftsführenden Premierminister. Hoveyda sollte für die nächsten 13 Jahre Premierminister bleiben.

Die Fedayan-e Islam hatten vor wenigen Jahren bereits Premierminister Haj Ali Razmara ermordert. Damals war es um die Verstaatlichung der von den Briten kontrollierten Anglo-Iranian Oil Company gegangen. Wie bei der Ermordung Razmaras waren auch dieses Mal die Auftraggeber in der konservativen Geistlichkeit zu suchen. Chomeini war ein erklärter Gegner der von Mansur vorangetriebenen Weißen Revolution. Der spätere Präsident der Islamischen Rebublik Iran Akbar Hashemi Rafsanjani gab später zu, dass er zusammen mit anderen den Auftrag zur Ermordung Mansur gegeben hatte. Er habe die Pistole besorgt, die bei der Ermordung Mansur verwendet worden war. Zum Beweis legte er die Pistole vor, die er als persönliches Erinnerungsstück an sich genommen hatte.

Mansur wurde in Shah-Abdol-Azim in der Nähe des Mausoleums von Reza Schah bestattet. Auf seinem Grab brannte eine ewige Flamme. Nach der islamischen Revolution wurde im Auftrag von Ayatollah Khalkhali die Grabstätte aufgebrochen und die sterblichen Überreste Mansurs "verstreut". Das Grabdenkmal ist inzwischen vollständig beseitigt.


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