Hassels

Hassels
Stadtwappen der kreisfreien Stadt Düsseldorf.png
Düsseldorf Hassels
Führt kein Wappen.svg
Lage im Stadtgebiet
Basisdaten
Geograph. Lage   51° 11′ N, 6° 52′ O51.1783333333336.873888888888938.0Koordinaten: 51° 11′ N, 6° 52′ O
Höhe   38,0 m ü. NN
Fläche   4,50 km²
Einwohner   17.538 (Stand 31. Oktober 2007)
Bevölkerungsdichte   3.897 Einwohner je km²
Eingemeindet   1. August 1929
Stadtbezirk   Stadtbezirk 9
Verkehrsanbindung
Autobahn   Bundesautobahn 46 number.svg Bundesautobahn 59 number.svg
Bundesstraße   Bundesstraße 8 number.svg
S-Bahn   S 6
Buslinie   730 785 835
Nachtverkehr   NE 7 815
St. Antonius in Hassels
Kriegerdenkmal und ehemalige evangelische Schule

Hassels ist ein Düsseldorfer Stadtteil im Stadtbezirk 9 mit 17.538 Einwohnern auf 4,50 km². Der Anteil an Ausländern liegt über dem Durchschnitt der Stadt, ebenso die Haushaltsgrößen und die Anzahl der Kinder. Die Wohnnutzung ist prägend, die Nähe zu den Stadtwäldern Eller, Hasseler und Benrather Forst, dem Naherholungsgebiet Unterbacher See sowie dem Stadtwald Hilden sorgen für einen hohen Freizeitwert. Die Düsseldorfer Innenstadt ist relativ weit entfernt, so dass Einkäufe gerne auch im benachbarten Hilden oder Benrath erledigt werden.

Inhaltsverzeichnis

Hassels’ Historie

Hassels hieß zu früheren Zeiten Hasselholt, was so viel bedeutet wie Haselnussholz, d. h., dass auf dem Gebiet Hassels früher zahlreiche Haselnusssträucher zu finden waren. Später fielen Holz und Nuss aus dem Namen heraus und es bildete sich so der Name Hassels heraus. In der nachfolgenden alten Gerichtsurkunde wird noch der Namen Hasholt verwendet. In dieser Urkunde des Landgerichtes Himmelgeist von 1368 wird sowohl „Hassels“ wie auch eine Hasseler Örtlichkeit „Aldenbrücken“ erwähnt. Die Textzeile lautet: „Vor Wilh. de Wersteyn und Henr. dictum an der Aldenbrücken et ceteris scabenis in Homelgeist erscheinen Eheleute Gerhard Biermann im Reisholt und bekennen, von ‚Hadewig de Moers Abdiß (Abtissin) zu S. Claren (Neuss)‘ acht Morgen zu Cappelerhof gehörig bei Hasholt neben … in Erbpacht genommem zu haben“. An diese Urkunde wurden die Siegel des Benrather Pastores wie auch des Herrn von Eller angehängt.[1] Die Herren von Eller, in älteren Urkunden auch ‚von Elner‘ genannt, waren im 14. Jahrhundert auch Eigentümer vom Gut Elbroich.[2]

Für eine selbständige Gemeinde oder Kirchenspiel Hassels im Mittelalter gibt es keine Hinweise. Zu dieser Zeit waren im Düsseldorfer Süden Himmelgeist und Urdenbach und etwas später auch Benrath, die wichtigsten Ortschaften. Diese drei werden im Gegensatz zu Hassels als „Honschaften“ (Ortschaften) in alten Urkunden häufiger angeführt. Noch in einer Karte aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts sind im Hasseler Gebiet nur Einzelhöfe eingetragen und es ist kein Ortskern erkennbar. Weiterhin gehörte der nördliche Bereich von Hassels ursprünglich zu Eller.[3] In alten Lagerbüchern von Benrath wurden zudem viele Bauernhöfe angeführt, die auf dem heutigen Gebiet von Hassels liegen. Nachfolgend einige der Höfe, die in der angeführten Karte eingezeichnet sind und von denen alte Urkunden mit Daten vorliegen:[4]

  • Gut an der Neuenbrück, Lage: Wilhelm-Rüther-Straße, Urkunden: 1393 gab das Gerresheimer Kapitel das Gut an Wilhelm Zobbe zum Lehen, 1452 übernahm das Düsseldorfer Stift das Gut, 1671 bewirtschaftete Albert Grüll auch den Hof Neubrüggen:[5]
  • Der Buscherhof, Lage: Buscherhofstraße/Lärchenweg, Urkunden: ein Landmesser bestätigte 1617 einen „hof bei Benrath zum busch genannt“, in einem Kaufvertrag von 1670 verkaufte Johannes Bürgel den Hof an Herman Jansen, 1918 wurde der Hof von der Gemeinde Benrath erworben, die dann 2/3tel der Ländereien an die DEMAG verkaufte. Der Rest wurde weiter bewirtschaftet bis diese Grundstücke 1959 zur Erweiterung des Friedhofes in Hassels benötigt wurden. Nachdem bereits 1959 Scheune und Stallungen abgerissen worden waren, erfolgte dies 1963 auch mit dem Wohnhaus, das von 1738 stammte.[6]
  • Gut Hassels, Lage: Bereich Denkmal/Hasselsstraße, Urkunden: 1368 wurde in einem Urteil eines Hofgerichtes angeführt: „… zu Cappeler Hof gehörig, bei Hasholt (Hassels) neben dem Hofe Plückmeise gelegen“, im Lagerbuch von 1671 wurden folgende 3 Güter angeführt: Große Hasseler Gut, Mittel Hasseler Gut und Hassels negst der Straße:[7]
  • Gut Tönis, Lage: Tönis-/Graudenzer Straße, 1671 war Jacob Speckel Besitzer des Hofes[8]

In einem inzwischen abgerissenen Fachwerkhaus „Aldebrück“ fanden bis ins 17. Jahrhundert Scharfgerichtsverhandlungen statt, die von Angehörigen des Hauses Eller geleitet wurden. Die Altenbrückstraße erinnert noch heute daran. Im Bereich der Donk (alte Flurbezeichnung; eine leichte Niederung) hat die alte St.-Tönis-Kapelle (Tönis = Anton) gestanden, die aufgrund einer Schweinspest im 17. Jahrhundert erbaut worden sein soll. Somit waren früher im Bereich Hassels noch zahlreiche weitere Bauernhöfe vorhanden, von denen nur einige vorstehend angeführt werden. An das Gut Tönis und die St.-Tönis-Kapelle erinnern heute lediglich noch die Tönisstraße sowie die in den 1920er-Jahren errichtete Kirche St. Antonius, die ihr Patronat übernommen hat.

Bei der Neufassung der Rheinischen Landgemeinde-Ordnung vom 23. Juli 1845 wurde Hassels als eine der Siedlungen, die zur Gemeinde Benrath gehören, angeführt.[9] Näheres zur Geschichte der Landgemeinden, die bis zur Eingemeindung 1929 nach Düsseldorf zu der Bürgermeisterei Benrath gehörten, sind im Artikel Benrath (hier) angegeben.

In Hassels befand sich der größte Friedhof der Gemeinde Benrath, der auch heute noch einer der größten im Düsseldorfer Süden ist. Der Stadtteil ist geprägt von Siedlungen, angefangen von Siedlungen aus den 1920er-Jahren im südlichen Bereich (Rotdornweg, südlicher Schönenkamp) über Siedlungen der 1950er-Jahre (Erlenweg, Schillstraße) bis hin zur Plattenbausiedlung Hassels-Nord (Potsdamer Straße) aus den 1970er-Jahren. Im Gewerbegebiet „In der Steele“ haben sich einige mittelständische Betriebe und Autohäuser angesiedelt. Im nördlichen Ortskern finden sich auch noch einige ältere kleinere Bauten (zum geringen Teil mit Fachwerk), meist Reste der alten Höfe. Durch Hassels floss früher der Hoxbach, der seit dem Bau der Autobahn A59 und der allgemeinen Trockenlegung dieser vormals moorigen Gegend an den östlichen Rand des Stadtteils verlegt wurde.

Sehenswürdigkeiten

Die frühmoderne, katholische St.-Antonius-Kirche wurde 1927 von Hermann Schagen als monumentaler Backsteinbau errichtet. Das Innere der Kirche wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach umgestaltet, sodass die ursprüngliche Ausstattung verloren ging. Die ehemalige evangelische Schule ist ein Fachwerkbau von 1804; ihr gegenüber steht das Kriegerdenkmal des Ersten Weltkrieges. Die evangelische Anbetungskirche wurde 1964 vom Architekten Kleiner errichtet und besitzt eine würdevolle moderne Ausstattung. Nicht weit von der St.-Antonius-Kirche, Am Schönenkamp, steht heute noch das unter Denkmalschutz stehende alte Försterhaus mit Stallung. Es wurde 1902 erbaut und 1990 und 2000 restauriert.

Sportvereine

Der Turnerbund Hassels 1925 ist mit über 1000 Mitgliedern der größte Verein in Hassels. Leichtathletik, Volleyball, Trampolin sowie zahlreiche Turngruppen für Erwachsene und Kinder werden angeboten. In den 1980er Jahren gehörte die Männervolleyballmannschaft zu den erfolgreichsten in der Landeshauptstadt und spielte in der Regionalliga. Seit 2006 befindet sich im benachbarten Reisholz eine große Mehrzweckhalle, in der ca. 3800 Menschen Platz finden, um z.B. die Spiele der HSG Düsseldorf (Handball-Bundesliga) oder der Giants Düsseldorf (Basketball-Bundesliga) zu verfolgen.

Verkehr

Der Stadtteil Hassels ist mit der Innenstadt über die Fernbuslinie 785 Düsseldorf Jan-Wellem-Platz–Langenfeld Bhf. verbunden. Ferner verkehrt die Buslinie 730 Benrath Bhf.–Lohausen Freiligrathplatz und im Bereich der Siedlung Hassels-Nord bis zum Gewerbegebiet In der Steele die Buslinie 835 Oberkassel–Hassels In der Steele. Nur wenige Meter entfernt im benachbarten Stadtteil liegt der S-Bahnhof Reisholz. Von hier aus kommt man mit der S6 nach Düsseldorf Hbf und Essen bzw. Leverkusen und Köln. Die Bahnlinie Düsseldorf–Köln bzw. die Further Straße trennt die beiden benachbarten Stadtteile Hassels und Reisholz.

Einzelnachweise

  1. In: Band 15; Benrath historisch, Schriftreihe des Archivs der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath; S. 15.
  2. In: Heft 9; Benrath historisch, Schriftreihe des Archivs der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath; S. 44.
  3. Johann Georg von Viebahn; In: Statistik und Topographie des Reg.Bezirks Düsseldorf; 1836, Zweiter Theil, S. 71.
  4. In: Heft 9; Benrath historisch, Schriftreihe des Archivs der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath; S. 2–3.
  5. In: Heft 9; Benrath historisch, Schriftreihe des Archivs der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath; S. 25.
  6. In: Heft 9; Benrath historisch, Schriftreihe des Archivs der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath; S. 17–19.
  7. In: Heft 9; Benrath historisch, Schriftreihe des Archivs der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath; S. 27.
  8. In: Heft 9; Benrath historisch, Schriftreihe des Archivs der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath; S. 28.
  9. In: Band 15; Benrath historisch, Sonderdruck des Archivs der Heimatgemeinde Groß-Benrath, S. 28.

Weblinks

 Commons: Düsseldorf-Hassels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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