Hatari!

Hatari!
Filmdaten
Deutscher Titel Hatari!
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1962
Länge 157 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Howard Hawks
Drehbuch Leigh Brackett
Produktion Howard Hawks
Musik Henry Mancini
Kamera Russell Harlan
Schnitt Stuart Gilmore
Besetzung
Synchronisation

Hatari! ist ein Spielfilm von Howard Hawks, der am 19. Juni 1962 in den Vereinigten Staaten uraufgeführt wurde.

Der Film bildet eine romantische Abenteuerkomödie vor der Szenerie einer grandiosen Landschaft in Ostafrika, wo Tierfänger ihrem Gewerbe nachgehen und Zebras, Gnus, Giraffen, Büffel, Leoparden, Elefanten, Affen und Nashörner für Zoologische Gärten einfangen. Das Swahili-Wort „Hatari“ bedeutet auf Deutsch „Gefahr“.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Sean Mercer ist Kopf der Mannschaft einer Großwild-Fangstation in Tanganjika. Die Station selbst wird von Brandy geleitet, der jungen Tochter des vormaligen Besitzers.

Der Mitarbeiter „Little Wolf“ muss, von einem Nashorn gefährlich verletzt, ins Krankenhaus nach Arusha gebracht werden. Er überlebt durch die spontane Blutspende des zufällig hinzugekommenen Franzosen Charles, der sich bei der Gelegenheit um Mitarbeit auf der Fangstation bewirbt.

Dort ist in der Zwischenzeit die von einem Zoo beauftragte Fotografin A. M. D'Alessandro eingetroffen, die mit schwerem italienischem Akzent spricht und sich der Einfachheit halber Dallas nennen lässt. Da man mit einem Mann gerechnet hatte, sorgt das erst für einige Verwirrung. Doch Dallas findet schnell Gefallen am Leben in Afrika und kann bleiben, zumal Sean, der nach einer zurückliegenden Enttäuschung mit Frauen eigentlich nichts mehr anfangen möchte, sich wider Willen in sie verliebt.

Charles („Chips“) wird bald als Mitarbeiter eingestellt, während Little Wolf sich von der Verwundung erholt. Charles wetteifert mit dem deutschen Rennfahrer Kurt Müller um Brandy, bis sich herausstellt, dass sie den naiv-eigenartigen Tüftler Pockets liebt.

Gegen Seans Willen nimmt Dallas ein verwaistes Elefantenkalb unter ihre Fürsorge, dessen Mutter erschossen werden musste. Nacheinander gesellen sich noch zwei weitere junge Elefanten dazu, die sie ebenfalls hingebungsvoll versorgt, was Sean wiederum sehr beeindruckt.

Am Ende der Fangsaison soll gefeiert werden. Dallas, enttäuscht von Seans Zurückhaltung, bleibt der Gesellschaft jedoch fern und reist in der Nacht klammheimlich nach Arusha ab, um der schwierigen Begegnung mit Sean auszuweichen. Mit Hilfe der drei jungen Elefanten, denen ihre Pflegemutter fehlt, spüren die Männer sie jedoch in der Stadt auf. Sean und Dallas heiraten noch am selben Tag.

Die Arbeit im Lager und auf der Jagd ist mit zahlreichen urkomischen Szenen, aber auch dramatischen Stunts verbunden, die einen großen Teil des Reizes des Films ausmachen.

Hintergrund

Die Szenen auf Brandys Fangstation wurden im damaligen Tanganjika, das zum heutigen Tansania gehört, auf der Farm Momella von Margarete Trappe gedreht. Die Momella Game Lodge gehörte Rolf Trappe und Jim Mallory. Später war auch Hardy Krüger Miteigentümer. Die Stadtszenen wurden in Arusha aufgenommen.

Der Hollywood-Klassiker wurde in den Jahren 1961 bis 1962 gedreht. Die Filmaufnahmen gelten als äußerst authentisch. Der Regisseur Howard Hawks betonte bis zu seinem Tod 1977 immer wieder, dass für die Dreharbeiten keine Stuntmen zum Einsatz gekommen seien. Die Schauspieler und Statisten hätten selbst die Tiere mit Lassos und Schlingen eingefangen. Mit abenteuerlich umgebauten Chevrolet-Lkws und Willys-Jeeps wurde über die offenen Savannen am Manyara-See und im Ngorongoro-Krater Jagd auf frei lebende Tiere gemacht, welche dann an Zoos verkauft wurden.

Synchronisation

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1962 in den Ateliers der Berliner Synchron GmbH in Berlin

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Sean Mercer John Wayne Arnold Marquis
Anna Maria D'Allessandro Elsa Martinelli Agi Prandhoff
Kurt Müller Hardy Krüger Hardy Krüger
„Pockets“ Red Buttons Herbert Stass
Brandy de la Court Michèle Girardon Claudia Brodzinska
Little Wolf Bruce Cabot Fritz Tillmann
Charles Maurey Gerald Blain Jörg Cossardt
Luis Francisco Garcia López Valentin de Vargas Lothar Blumhagen
Dr. Sanderson Eduard Franz Curt Ackermann

Kritik

Hatari! lebt von der Kameraführung inmitten der Tierwelt Afrikas und kommt ohne größere Spezialeffekte aus, nimmt stattdessen jede Figur mehr oder weniger dezent auf die Schippe. Die Musik von Henry Mancini tut ein übriges: bekannteste Themen sind der „Baby Elephant Walk“ und der „Straußentanz“.

Für viele Zuschauer ist der Film immer wieder sehenswert, vielleicht auch weil er keine eigentliche Botschaft hat, sondern die Charaktere mit ihren Ecken und Kanten in den Vordergrund stellt.

  • Lexikon des internationalen Films: „Waghalsige Abenteuer beim Tierfang in Tanganjika. Howard Hawks inszenierte gekonnt, sympathisch und ohne Hang zu billiger Sensation. Die fotografisch hervorragenden Jagdszenen sind sehenswert.“[1]
  • Für die Prisma-Online-Filmdatenbank ist es ein „Super-Film“ (4 von 5 möglichen Sternen): „Howard Hawks inszenierte eine gelungene Mixtur aus Action und Humor und schuf einen Abenteuer-Klassiker, der mit hervorragenden Jagdszenen und Landschaftsaufnahmen aufwartet. Typisch für Hawks ist auch das Thema um Männerrivalitäten, die allerdings hinter der Professionalität zurückstehen müssen. Insgesamt ist dies ein wunderbares Tierfang-Abenteuerspektakel: hervorragend fotografiert und sympathisch gespielt. Einfach beste Unterhaltung!“[2]
  • Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz geben dem Film in ihrem Lexikon „Filme im Fernsehen“ drei Sterne (sehr gut) und schreiben: "Virtuos fotografierte Jagdsequenzen und die miterlebbare Atmosphäre von Gefahr leiden unter der Gedehntheit der Spielszenen." [3]

Preise

Oscar 1963: Nominierung für die beste Kamera (Russell Harlan)

Soundtrack

  • Henry Mancini, Johnny Mercer, Hoagy Carmichael: Hatari. Original Motion Picture Soundtrack. Auf: Hatari & High Time. Mancini Soundtracks Collection. BMG, s.l. 2001, Tonträger-Nr. 74321 822392 – stereofone Originaleinspielung der Filmmusik unter Leitung von Henry Mancini

Literatur

  • Mark Ricci, Joe Hembus (Hrsg.): John Wayne und seine Filme (OT: The Films of John Wayne). Citadel-Filmbücher. Goldmann, München 1980, ISBN 3-442-10202-2

Siehe auch

  • Liste der John-Wayne-Filme

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hatari! im Lexikon des Internationalen Films
  2. Hatari! bei prisma-online.de; abgerufen am 14. November 2010
  3. Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 342

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