Haus Schlesien

Haus Schlesien
Haus Schlesien
Gedenkstein für Joseph von Eichendorff vor Haus Schlesien
Haus Schlesien

Das Haus Schlesien ist ein Zentrum für Kultur und Geschichte der nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat vertriebenen Schlesier im Königswinterer Stadtteil Heisterbacherrott. Es besteht aus einem Kultur- und Bildungszentrum mit einer Tagungs- und Begegnungsstätte, dem Museum für schlesische Landeskunde, einer Präsenzbibliothek mit rund 25.000 Bucheinheiten, Gastronomie und Gästezimmer. Weiterhin ist es Sitz der Landsmannschaft Schlesien.

Getragen wird die Einrichtung vom Verein Haus Schlesien e. V., der sich die Bewahrung des nationalen Kulturguts zum Ziel gesetzt hat. Er wird von den drei Gremien Vorstand, Beirat und Mitgliederversammlung geleitet.

Inhaltsverzeichnis

Museum

Das Museum für schlesische Landeskunde beherbergt neben einer Dauerausstellung zur schlesischen Kunst, Kultur und Geschichte auch regelmäßig verschiedene Sonderausstellungen. Im großen Museumsraum, der Anfang der 1990er-Jahre entstanden ist, finden Kunstschätze aus fünf Jahrhunderten Platz in Stand- und Wandvitrinen. Im kleinen Museumsraum sind Münzen, Medaillen, Karten und Gemälde mit regionalen Ansichten zu finden, außerdem Trachten und Textilien, die in besonderer Weise für die schlesische Lebensweise stehen. Der vordere Museumsbereich wird ebenso wie der Eichendorffsaal den Wechselausstellungen vorbehalten. Letzterer kann auch für private Veranstaltungen und Feste genutzt werden.

Baulichkeiten

Das Hauptgebäude des Zentrums Haus Schlesien trägt den Namen Haus Breslau nach der historischen Hauptstadt der Region Schlesien. Es beherbergt unter anderem die Rezeption, die Präsenzbibliothek, die Museumsleitung und mehrere Gästezimmer. An das Haus Breslau grenzt das Haus Riesengebirge, das mehreren Veranstaltungsräumen und weiteren Gästezimmern Platz bietet. Der Gesamtkomplex wird auf der rechten Seite vom Haus Oder abgeschlossen, Sitz der Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft Schlesien und wiederum Standort von Gästezimmern. In diesen Bauwerksteil integriert ist auch das sogenannte Haus Schlesische Lausitz mit einem Veranstaltungsraum. Weitere in das Haus Schlesien eingegliederte Gebäude sind das Museum mit Dauer- und Wechselausstellung sowie im hinteren Querbau das Haus Oberschlesien mit dem Eichendorffsaal als represäntative Stätte für Veranstaltungen und Versammlungen. Hinter dem Haus Schlesien wurde ein ausgedehnter Park angelegt. Vor dem Hauptgebäude erinnert eine von Arno Breker 1988 geschaffene Büste an den schlesischen Dichter Gerhart Hauptmann.

Geschichte

Das heutige Gebäude des Hauses Schlesien war im Mittelalter ein Fronhof des Frauenklosters Schwarzrheindorf.[1] Nach 800 Jahren landwirtschaftlicher Nutzung wurde der Fronhof 1803 säkularisiert. Bis das Anwesen 1978 durch den heutigen Träger des Hauses Schlesien von der Stadt Königswinter erworben wurde, wechselten die Eigentumsverhältnisse mehrfach und der Hof befand sich schließlich im Verfall. Mit den Spendengeldern der Schlesier - auf Initiative der Landsmannschaft Schlesien - sowie dem Land Niedersachsen und der Stadt Königswinter als öffentliche Förderer wurde das Gebäude bis 1981 umfassend saniert und in den jetzigen Zustand gebracht. Die Betriebskosten des Museums werden von der Bundesrepublik Deutschland mit einer Grundfinanzierung unterstützt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka&itemid=10001&detailid=650395
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