Hecklingen

Hecklingen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Hecklingen
Hecklingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Hecklingen hervorgehoben
51.8511.51666666666775
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Salzlandkreis
Höhe: 75 m ü. NN
Fläche: 95,34 km²
Einwohner:

7.534 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner je km²
Postleitzahl: 39444
Vorwahl: 03925
Kfz-Kennzeichen: SLK
Gemeindeschlüssel: 15 0 89 175
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hermann-Danz-Str. 46
39444 Hecklingen
Webpräsenz: www.stadt-hecklingen.de
Bürgermeister: Hans-Rüdiger Kosche (CDU)
Lage der Stadt Hecklingen im Salzlandkreis
Barby Seeland Seeland Bördeaue Seeland Börde-Hakel Börde-Hakel Ilberstedt Borne Seeland Seeland Wolmirsleben Giersleben Seeland Güsten Plötzkau Alsleben (Saale) Nienburg (Saale) Egeln Barby Bernburg Calbe (Saale) Schönebeck (Elbe) Bördeland Könnern Hecklingen Aschersleben StaßfurtKarte
Über dieses Bild

Hecklingen ist eine Stadt und Einheitsgemeinde im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Hecklingen liegt im Harzvorland am Rande der Magdeburger Börde, südlich von Magdeburg, westlich von Staßfurt und nordöstlich von Aschersleben, am südlichen Talhang der Bode in ländlicher Lage. Die Geschichte der Stadt kann man über 1.500 Jahre verfolgen.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 481 mm. Die Menge ist extrem niedrig und fällt in das untere Zwanzigstel der in Deutschland erfassten Werte fällt. An 1 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Trockenster Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im August. Im August fallen 2,2 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren mäßig. An 41 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Nachbargemeinden

Zu Hecklingens Nachbargemeinden zählen die Orte:

  • Staßfurt
  • Aschersleben
  • Egeln

Ortsteile

Zur Einheitsgemeinde „Stadt Hecklingen“ gehören die Ortsteile Hecklingen, Cochstedt, Groß Börnecke, Gänsefurth und Schneidlingen. Sie waren bis zum 1. März 2004 selbständig und in der Verwaltungsgemeinschaft Bördeblick zusammengefasst. Die Gemeinde Winningen wollte nicht der neu gegründeten Einheitsgemeinde „Stadt Hecklingen“ beitreten und schloss sich Aschersleben an.

Geschichte

Die erste geschichtliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 944. Ein um 1070 in der Wüstung Kakelingen bei Hecklingen gegründetes Kloster kam 1147 unter askanische Vogtei und wurde um 1160 an den in Hecklingen bestehenden Hof der Askanier verlegt. Die einstige Klosterkirche aus dem 12. Jahrhundert im Stil der Romanik zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Seit Ende des 13. Jahrhunderts beherbergte es einen Konvent von Augustinerinnen. Die Vogteirechte gingen nach 1319 an die Fürsten von Anhalt über. 1559 wurde das Kloster säkularisiert und in ein Rittergut umgewandelt, dem die Grundherrschaft über den Ort zustand. Im Jahr 1830 besaß Hecklingen bereits 1268 Einwohner. Es entwickelte sich im Bereich der Kali-Industrie von Staßfurt seit etwa dem Jahr 1870 vom landwirtschaftlich geprägten Bauerndorf zu einem Industrieort mit mehreren mittelständischen und größeren Unternehmen. Erst 1928 wurde Hecklingen zur Stadt erklärt.

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus im Februar 1933 hatte ein SA-Sturm den Ort terrorisiert und einen unbeteiligten Bürger erschossen. In Gerichtsverfahren gegen politische Gegner verhängten NS-Gerichte zwei Todesurteile und mehrere Zuchthausstrafen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde ein Lager für Kriegsgefangene der Roten Armee eingerichtet, von denen einige infolge unmenschlicher Lebensbedingungen starben.

Schloss und Gutsbesitz der Familie von Trotha in Hecklingen wurden im September 1945 entschädigungslos enteignet. Fritz von Trotha wurde verhaftet und kam 1947 im sowjetischen Speziallager Buchenwald um. Seine Ehefrau mit drei Kindern konnte vor der Festnahme in die Westzonen fliehen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Klosterkirche St. Georg und Pancratius, Westwerk
Klosterkirche St. Georg und Pancratius, Mittelschiff, nach Osten gesehen
Einer der 14 Stuckengel

Klosterkirche St. Georg und Pankratius

Die ehemalige Klosterkirche zählt zu den bedeutenden Sakralbauten des Harzgebietes und besticht durch romanische Stuckplastik von europäischem Rang.

Mitte des 11. Jahrhunderts erfolgte 2 Kilometer vom heutigen Hecklingen entfernt die Gründung eines Familienklosters der Kakelinger. Zwischen 1150 und 1176 - der Konvent war inszwischen in ein Benediktinerinnen-Kloster umgewandelt worden - begann der Bau der Basilika, die heute an der Straße der Romanik liegt.

Im Jahre 1496 zerstörte ein Brand Teile des Klosters, jedoch nicht die Kirche. Im Laufe der Reformation, die in Anhalt rasch Fuß gefasst hatte, erfolgte 1559 die Konversion der letzten Äbtissin. Zwölf Jahre später kaufte die Familie von Trotha das gesamte Anwesen auf. Aus der Klosterkirche wurde die evangelische Pfarrkirche Hecklingens.

Das St. Georg und St. Pankratius geweihte Gotteshaus ist eine dreischiffige romanische Basilika mit rheinischem Stützenwechsel (Säule-Pfeiler-Säule) und präsentiert in lehrbuchhafter Weise den quadratischen Schematismus. Der auf 1225/30 datierte Engelszyklus wird als Höhepunkt des sächsischen Byzantinismus gewürdigt. Die vierzehn an den Langhausarkaden angebrachten Engelfiguren, sind ca. 1,25 m hoch und mit Luren (die 4 Eckfiguren) bzw. Schriftbändern als apokalyptischer Engelchor zu deuten. Sehenswert sind außerdem 5 Stifterköpfe aus dem 12. Jahrhundert, einige Kämpferreliefs, filigrane Kapitelle und Ornamente unter den Emporen von 1240/50 sowie ein knapp 10 Meter hohes Renaissance-Epitaph aus Sandstein.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts gelangte der historische Rang von Baukörper und Bauplastik der Hecklinger Basilika neu ins Bewusstsein, so dass von 1878 bis 1883 eine Generalrestaurierung unter dem Zeitgeschmack des Historismus stattfinden konnte. In den Jahren 1886-1889 wurde die Doppelturmfassade vollendet.

Von 1992 bis 1996 waren umfangreiche Sanierungsarbeiten notwendig, um im Wesentlichen die neoromanische Raumfassung wiederherzustellen. Eine Auffrischung der Engelrestaurierung folgte 2000/2001. Der sich festlich präsentierende Kirchenraum wird neben Gottesdiensten für Konzerte genutzt und zieht jährlich mehrere Tausend Besucher an.

weitere Bauten

Politik

Wappen

Blasonierung: „In Grün vier goldene Ähren über goldenem Dreiberg.“

Das Wappen wurde 2004 vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch aus dem zuvor von ihm gestalteten Wappen der Verwaltungsgemeinschaft Bördeblick abgeleitet und ins Genehmigungsverfahren gebracht.

Ortsteilwappen

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)

Literatur

  • Franz Kowolik: Das alte Hecklingen und seine Klosterkirche St. Georg, Oschersleben 1994
  • Gudrun Millsimmer, Christfried Kulosa: Die Klosterkirche zu Hecklingen (Kunstführer), Passau 1999
  • Christfried Kulosa (Hg.): Die Hecklinger Basilika 1883-2008, Festschrift anlässlich 125 Jahre Generalrestaurierung, Berlin 2008

Weblinks


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