Hehlrath

Hehlrath
Hehlrath
Koordinaten: 50° 50′ N, 6° 14′ O50.8386111111116.2394444444444Koordinaten: 50° 50′ 19″ N, 6° 14′ 22″ O
Einwohner: 1.285
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 52249
Vorwahl: 02403
Pfarrkirche St. Cäcilia
Blausteinhaus Ecke Velauer Straße / Oberstraße
Ehrenfriedhof

Hehlrath ist ein nordwestlicher Stadtteil von Eschweiler in der Städteregion Aachen in Nordrhein-Westfalen und bildet einen Doppelstadtteil mit Kinzweiler.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Totenbuch des Aachener Marienstifts wird 1219 erwähnt, dass der Schöffe Gerardus de Helrode verstorben ist. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung Hehlraths. Noch bis zum Jahre 1506, als der Altar der ersten Kapelle durch den Kölner Weihbischof Theoderich konsekriert wird, müssen die Hehlrather nach Lohn zum Gottesdienst. 1787 wird die baufällige Kirche abgerissen und durch eine neue Kirche ersetzt, deren Hauptschiff bis heute steht. Zur selbstständigen Pfarre wird Hehlrath im Jahr darauf erhoben - mit den Patroninnen Hl. Cäcilia und Hl. Thekla. 1831 wurde mit dem Bau eines Schulhauses begonnen, es wurde aber nicht beendet. 1932 wurde die Kirche um den Vorbau erweitert, um am 2. Februar 1985 wurde das Pfarrheim eingeweiht.

Hehlrath gehörte vom 18. Jahrhundert bis 1859 zu Eschweiler, bildete von 1859 bis 1972 zusammen mit Kinzweiler und St. Jöris die aus Eschweiler ausgegliederte Gemeinde Kinzweiler im Kreis Aachen, und kam 1972 zusammen mit Kinzweiler und St. Jöris wieder zu Eschweiler. Postleitzahl von 1961 bis 1972 war 5181 Hehlrath (über Eschweiler). 1950 fiel der alte Ortsteil Velau dem Braunkohlebaggern zum Opfer.

Verkehr

Die beiden Bushaltestellen "Schwarzwaldstraße" und "Westerwaldstraße" werden von der Linie 28 Hücheln/Weisweiler - Eschweiler Bushof - Röhe - Hehlrath - Kinzweiler - Hoengen - Alsdorf bedient. Die nächsten Autobahnanschlüsse sind "Eschweiler-West" auf der A 4 und - etwas entfernter - "Broichweiden" auf der A 44. Der nächste Bahnhof ist "Eschweiler Hbf" an der Schnellfahrstrecke Köln–Aachen.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist vor allem die unter Denkmalschutz stehende Pfarrkirche St. Cäcilia mit ihrem barocken Hochaltar aus dem 17. Jahrhundert.

Karnevalssymbol Hehlraths ist die Kuh "Billa", deren Denkmal gegenüber dem Ehrenfriedhof an der Oberstraße steht.

Söhne und Töchter des Orts

  • Martin Schulz (* 1955), deutscher Politiker (SPD), Vorsitzender der SPE-Fraktion im Europäischen Parlament

Kurioses

In früheren Jahrhunderten waren die Bewohner von Hehlrath aus unbekannten Gründen als Hexenmeister verschrieen. Vor allem sollen Mitglieder einzelner Bauernfamilien die Fähigkeit besessen haben, sich in Werwölfe zu verwandeln. Hintergrund dieser vor allem im benachbarten Ort Kinzweiler gern erzählten Sage ist vermutlich der in vielen Teilen des Rheinlandes verbreitete Brauch der jungen Männer, beim Freien um die Mädchen jede unerwünschte Konkurrenz aus anderen Dörfern dadurch fernzuhalten, dass man den Nebenbuhlern nachts auf den Rücken sprang, sich wie ein reißender Wolf aufführte und den Burschen aus dem Nachbardorf gründlich verprügelte oder in einen Bach stieß. Da die Furcht vor Werwölfen im Gebiet an der Inde weit verbreitet war, glaubte der Überfallene durchaus, er sei Opfer einer Attacke durch ein solches Zauberwesen geworden und hütete sich, noch einmal zu seinem Schatz in Hehlrath zu gehen. Siehe auch: Juffer.

Literatur

  • Peter Kremer, Wo das Grauen lauert. Blutsauger und kopflose Reiter, Werwölfe und Wiedergänger an Inde, Erft und Rur. PeKaDe-Verlag, Düren 2003. ISBN 3-929928-01-9.

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