Heideck (Adelsgeschlecht)

Heideck (Adelsgeschlecht)
Wappen der Familie von Heideck nach dem Scheiblerschen Wappenbuch

Die Familie von Heideck, auch Haideck, war ein fränkisches Adelsgeschlecht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprünglich kamen die Herren von Heideck aus dem Anlautertal. Im 11. Jahrhundert erscheinen sie als von Arnsberg und 1129 nannten sich Angehörige von Erlingshofen. Sie waren Gefolgsleute der Bischöfe von Eichstätt, die Ende des 12. Jahrhunderts eigene Güter erhielten. Namensgebender Ort ist Heideck, heute eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Roth. Ritter Hadebrand II. ließ sich 1192 dort nieder und erbaute Burg Heideck, deren Namen er annahm. 1278 baute die Familie eine weitere Burg im Tal. 1288 erbten sie die Besitzungen der Herren von Schalkhausen-Dornberg.

Im 14. Jahrhundert wurde ihre Herrschaft reichsunmittelbar, aber bereits 1360 ein königlich-böhmisches Lehen. Im Jahre 1437 wurde die Herrschaft geteilt und 1445 an das Herzogtum Bayern-Landshut verpfändet. Nach dem Tod von Konrad II. von Heideck kam die Herrschaft Heideck 1472 ganz an Bayern-Landshut und 1505 an das Herzogtum Pfalz-Neuburg.[1]

Die Heidecker Frauenkirche wurde 1419 von Friedrich II. von Heideck erbaut und wurde zur Grablege der Familie. Heideck ging später an das Herzogtum Bayern-Landshut über. Den Heideckern gelang es, ihren Besitz zu einer Herrschaft auszubauen. Zu ihrem Einflussbereich gehörte im Laufe der Jahrhunderte: Arnsberg im Altmühltal mit Burg, Eibwang bei Kinding, Suffersheim, Kesselberg, Großnottersdorf, Wellheim, Rupertsbuch, Burg Dollnstein, Burg Rundeck, Burg Bechthal, Wattenbach, Schlauersbach, Vestenberg, Zandt, Lichtenau, Wachenzell.

Johann II. von Heideck war Fürstbischof von Eichstätt (1415–1429). Er engagierte sich aus Überzeugung in den Hussitenkriegen und nahm im Bayerischen Krieg eine vermittelnde Rolle ein. [2]

Weil Barbara von Brandenburg (1464–1515) entgegen der familiären Verheiratungspolitik Konrad von Heideck ein Eheversprechen gab, wurde sie auf der Plassenburg von ihrer Familie eingesperrt bis das Eheversprechen wieder aufgelöst war.

Wappen

Der Wappenschild ist waagrecht geteilt in Rot, Silber und Blau. Die Helmdecken sind Rot und Silber. Über dem gekrönten Helm erhebt sich ein Vogelkopf, der ein goldenes Hufeisen im Schnabel trägt. Weitere Wappendarstellungen finden sich auch in Siebmachers Wappenbuch von 1605, dort sind die Heidecker bereits als Herren (Tafel 31) aufgeführt und auch das Stadtwappen (Tafel 245) ist enthalten.

Persönlichkeiten

Weitere Adelsgeschlechter

Es existieren noch zwei weitere Adelsgeschlechter des Namens Heideck[3].

1. Ein Briefadelsgeschlecht, das 1836 geadelt wurde.

2. Ein Ratsgeschlecht des Freistaates Zürich, Heideck gen. Heidegger.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. C.H. Beck, München 2007; ISBN 978-3-406-54986-1; 7. Auflage, Seite 261.
  2. Alfred Wendehorst: Das Bistum Eichstätt. Band 1: Die Bischofsreihe bis 1535. Reihe: Germania Sacra – Neue Folge 45. Berlin 2006. ISBN 978-3-11-018971-1. S. 188–193.
  3. siehe Adelslexikon, Bd. V/1984

Weblinks


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