Heike Schmoll

Heike Schmoll

Heike Schmoll (* 10. Februar 1962 in Villingen) ist eine deutsche Journalistin. Sie ist studierte Germanistin und Theologin und betätigt sich als Bildungskritikerin. Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) ist sie zuständig für Schul- und Hochschulpolitik sowie Fragen der wissenschaftlichen Theologie. Verantwortlich für die Seite „Bildungswelten“, seit März 2008 Korrespondentin in Berlin[1].

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heike Schmoll erwarb 1980 das Hebraicum. 1981 bestand sie am neusprachlichen Bunsen-Gymnasium in Heidelberg das Abitur. Anschließend studierte sie Germanistik und Evangelische Theologie (Lehramt und Volltheologie) an der Universität Heidelberg. Während der ersten Semester schrieb sie als freie Mitarbeiterin Konzertkritiken für das „Heidelberger Tageblatt“, eines der Kopfblätter des „Mannheimer Morgen“. Später unterbrach sie das Studium für eine halbjährige Hospitanz in der Kirchenredaktion des Südwest-Fernsehens in Baden-Baden. 1982 erwarb sie das Graecum. Sie setzte ihr Studium als Stipendiatin des Evangelischen Stifts Tübingen bei Eberhard Jüngel und dann an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität München bei Wolfhart Pannenberg fort. Ihr besonderes Interesse gilt seitdem der Systematischen Theologie. 1988 legte sie ihr Staatsexamen in Tübingen ab.

Schmoll arbeitet regelmäßig im SWR-Hörfunk (Kultur) und beim Deutschlandradio Berlin mit. Am 1. Januar 1989 trat sie als Redakteurin in die politische Redaktion der F.A.Z. (Innenpolitik) ein. Dort war sie zunächst für die Berichterstattung über die evangelische Kirche zuständig, inzwischen im Ressort Innenpolitik für die gesamte Bildungspolitik und weiterhin für die evangelische Theologie, Orthodoxie sowie für die Schulpolitik.

Schmoll ist Mitglied der Église reformée de France und ist Gegnerin der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre. Am 5. Juni 2002 verlieh ihr die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Tübingen die Ehrendoktorwürde. [2] Heike Schmoll hielt ihren Festvortrag über das Thema „Der Bildungsauftrag der evangelischen Fakultäten“.[3]

In der Diskussion über die Rechtschreibreform von 1996 spielten Beiträge von FAZ-Redakteuren eine wichtige Rolle. [4] Insbesondere Heike Schmoll kritisierte die Rechtschreibreform in zahlreichen Artikeln. Die Wochenzeitung Freitag kommentierte dies: „Dirigiert wird die Kampagne gegen die Reform von der FAZ-Redakteurin Heike Schmoll, die vor jeder Sitzung der Kultusminister oder des ‚Rates für deutsche Rechtschreibung‘ mit Artikeln ohne neue Argumente nachlegt.“ [5] Als Heike Schmoll 2005 den Deutschen Sprachpreis der „Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache“ erhielt, lobte die Stiftung sie für ihren Einsatz „für die bewährte Rechtschreibung des Deutschen“ sowie für ihr „vorbildliches, elegantes, hohen sprachlichen und stilistischen Ansprüchen genügendes Deutsch“. [6]

Auszeichnungen

  • 2002 Ehrendoktorwürde Dr. theol. h.c. der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen
  • 2005 Deutscher Sprachpreis

Veröffentlichungen

  • mit Helmut Müller-Enbergs und Wolfgang Stock: Das Fanal. Das Opfer des Pfarrers Brüsewitz und die evangelische Kirche. Ullstein, Frankfurt/Main und Berlin 1993, ISBN 3-548-36616-3 (Ullstein-Buch; Nr. 36616: Ullstein-Report).
  • Herausgeberin: Kirche ohne Zukunft? Evangelische Kirche - Wege aus der Krise. Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-26702-5.
  • Die Schwächen des deutschen Bildungssystems. Was läßt sich vom PISA-Sieger Finnland lernen? Zur Veröffentlichung überarbeitete Beiträge zur Bertha-Benz-Vorlesung, gehalten am 11. Juni 2002 in der Lobdengauhalle in Ladenburg. Gottlieb-Daimler-und-Karl-Benz-Stiftung, Ladenburg 2002 (Bertha-Benz-Vorlesung 19, PDF).
  • Pisa-E und was nun? Bilanz des innerdeutschen Schulvergleichs. Redaktionelle Bearbeitung durch Hartmut Grewe. Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin 2002, ISBN 3-933714-48-6 (Zukunftsforum Politik Nr. 46).
  • mit Josef Kraus und Jörg-Dieter Gauger: Von TIMSS zu IGLU. Eine Nation wird vermessen. Redaktionelle Bearbeitung durch Jörg-Dieter Gauger. Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin 2003, ISBN 3-933714-94-X (Zukunftsforum Politik Nr. 56).
  • Lob der Elite, Warum wir sie brauchen, C.H. Beck, München 2008 ISBN 3-406-57028-3

Literatur

  • Frankfurter Allgemeine Zeitung für Deutschland (Hrsg.): Sie redigieren und schreiben [Die Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung]. Bearbeitet von Ingeborg Lukas. Frankfurt am Main: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2000, 144 S., S. 103 f. (mit Foto)
  • Heike Schmoll (oll.), Die Redaktion stellt sich vor (mit Foto). Impressum - FAZ.NET online
  • Heike Schmoll, Lebenslauf mit Auswahl ihrer Artikel (mit Foto). In: Kirchenjournalisten im Münsteraner Forum für Theologie und Kirche (MFThK) - online
  • Rudolf Smend: Laudatio für Heike Schmoll. In: Deutscher Sprachpreis 2001-2005. Hrsg. im Auftrag der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der Deutschen Sprache von Ulrich Knoop. Paderborn: IFB-Verlag im Institut für Betriebslinguistik, 2007, 207 S., ISBN 3-931263-71-1, hier: S. 154 – 169
  • Zu seiner Zeit ein Wunderzeichen. Zu Johannes Reuchlin, in: FAZ vom 11. Oktober 2011, Seite 8

Weblinks

Quellen

  1. F.A.Z. Redaktion Heike Schmoll Korrespondent (oll.)
  2. Verleihung der Ehrendoktorwürde der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen an Heike Schmoll
  3. Heike Schmoll: Der Bildungsauftrag der evangelischen Fakultäten. In: Zeitschrift für Theologie und Kirche 99. Jg., Dezember 2002, S. 530-544
  4. Die Rolle der F.A.Z. in der Debatte um die Rechtschreibreform
  5. Rudolf Walther: Bewährte Helden. Die nächste Etappe der Rechtschreibreform steht bevor. In: Freitag vom 8. Juli 2005
  6. „Deutscher Sprachpreis“ 2005 an Heike Schmoll. 26. April 2005 - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schmoll — ist der Familienname folgender Personen: Dietrich Schmoll (* 1930), deutscher Mediziner Fritz Schmoll (1913−1946) deutscher SS Untersturmführer und Leiter des Gestapo Lagers Neue Bremm Georg Friedrich Schmoll († 1785), deutscher Zeichner und… …   Deutsch Wikipedia

  • Schmoll — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Patronyme Schmoll, est un patronyme d origine allemande. Assez répandu en Allemagne, il est présent en France surtout en Alsace et à Paris. Plusieurs… …   Wikipédia en Français

  • Liste der Biografien/Schm — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Bunsen-Gymnasium — Heidelberg Schultyp Gymnasium Gründung 1950 Ort Heidelberg …   Deutsch Wikipedia

  • Bunsen-Gymnasium (Heidelberg) — Bunsen Gymnasium Heidelberg Schultyp Gymnasium Gründung 1950 Ort Heidelberg …   Deutsch Wikipedia

  • F.A.S. — Frankfurter Allgemeine Zeitung F.A.Z. Beschreibung Abonnement Tageszeitung Verlag …   Deutsch Wikipedia

  • F.A.Z. — Frankfurter Allgemeine Zeitung F.A.Z. Beschreibung Abonnement Tageszeitung Verlag …   Deutsch Wikipedia

  • FAZ — Frankfurter Allgemeine Zeitung F.A.Z. Beschreibung Abonnement Tageszeitung Verlag …   Deutsch Wikipedia

  • FAZ.NET — Frankfurter Allgemeine Zeitung F.A.Z. Beschreibung Abonnement Tageszeitung Verlag …   Deutsch Wikipedia

  • FAZ.net — Frankfurter Allgemeine Zeitung F.A.Z. Beschreibung Abonnement Tageszeitung Verlag …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”