Heilig-Kreuz-Kirche (Berlin-Kreuzberg)

Heilig-Kreuz-Kirche (Berlin-Kreuzberg)
Heilig-Kreuz-Kirche

Die Heilig-Kreuz-Kirche ist eine evangelische Kirche im Berliner Ortsteil Kreuzberg des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Sie liegt an der Zossener Straße kurz vor dem Landwehrkanal, schräg gegenüber den Friedhöfen vor dem Halleschen Tor. Sie wurde zwischen 1884 und 1888 nach Plänen des Baumeisters Johannes Otzen errichtet. Seit dem 1. Februar 2000 ist sie mit der Passionsgemeinde in der Evangelischen Kirchengemeinde Heilig-Kreuz-Passion vereinigt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Heilig-Kreuz-Kirche

Heilig-Kreuz-Kirche, um 1901
Das Triptychon

Die 1885 bis 1888 in gotischen Formen erbaute Heilig-Kreuz-Kirche wurde nach der biblischen Geschichte Kirche zum Heiligen Kreuz benannt und erinnert an die Nähe zum Berliner Kreuzberg. Sie besteht aus Lang- und Querhaus mit einem Vierungsturm, dessen Kuppel in 19 Meter Höhe beginnt. Die Einweihung des prächtigen Baus erfolgte im Beisein des deutschen Kaisers Wilhelm II. und seiner Frau Auguste Viktoria, die den Altar gestiftet hatte.

Durch Bombardements im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde das Gotteshaus 1951–1959 in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Ab 1987 wurde eine erste Instandsetzung vorgenommen und 1995 erfolgte unter Mitwirkung der Architektengruppe Wassertorplatz (unter anderen Wolfgang Göschel, Herbert Rebel, Johann von Rosenberg) eine umfassende Sanierung mit Umbau, womit in der Folge sowohl eine kirchliche als auch eine weltliche Nutzung erfolgen konnte.

Der Kirchenraum beherbergt nun auch moderne Kunstwerke wie farbige Glasfenster von Johannes Schreiter und ein Triptychon Christus im Holocaust von Ismond Rosen aus dem Jahr 1996. Der angeschlossene Kirchgarten besitzt einen kleinen Wasserfall.

Eine umfassende Darstellung der Geschichte der Kirche und der Gemeinde findet man in der Monographie Kreuz und Pickelhaube (siehe unter Literatur).

Nutzung

Die Heilig-Kreuz-Kirche mit ihren neu geschaffenen Räumen kann für Tagungen, Konzert- und Theateraufführungen, Empfänge oder Galas (für insgesamt ca. 550 Teilnehmer) genutzt werden. Ihr Zentrum bildet der große Kirchenraum, der durch seine Offenheit zu allen Seiten eine lichte Weite vermittelt. Um den Großraum sind mehrere kleinere Räume und ein Kirchencafé gruppiert.

Die Heilig Kreuz-Passionsgemeinde engagiert sich außerdem stark in der Stadtteilarbeit wie Kinder-, Jugend-, Familien- oder Seniorenveranstaltungen, Obdachlosen-, Armen- und Flüchtlingshilfe und vielen anderen mehr. Die „Saaltruppe“, verantwortlich für Auf- und Abbauarbeiten sowie Betreuung der Veranstaltungen, setzt sich zum Teil aus Menschen zusammen, die hier nach manchen Rückschlägen eine sinnvolle Aufgabe erhalten.

Hook-Orgel

Die Orgel aus den USA

Seit 2001 vervollständigt die Orgel op. 553 der Gebrüder Elias (1805–1881) und George G. Hook (1807–1880) aus Boston das Innere; diese Orgel wurde 1870 ursprünglich für die First Unitarian Church in Woburn/USA angefertigt. Das Instrument hat 38 Register auf drei Manualen und Pedal.[1]

I Solo Organ C–a3
1. Lieblich Gedackt 16′ 0
2. Geigenprinzipal 08′
3. Dulciana 08′
4. Melodia 08′
5. Violin Principal 04′
6. Flute d'Amour 04′
7. Picolo 02′
8. Clarionet 08′
Tremulant
Carillon (g0-h2)
II Great Organ C–a3
09. Double Open Diapason 16′
10. Open Diapason 08′
11. Viola da Gamba 08′
12. Viol d'Amour 08′
13. Doppelfloete 08′
14. Flauto traverso 04′
15. Principal 04′
16. Twelfth 022/3
17. Fifteenth 02′
18. Mixture III 02′
19. Acuta III 01′
20. Trumpet 08′
III Swell Organ C–a3
21. Bourdon Treble 16′
22. Bourdon Bass 16′
23. Open Diapason 08′
24. Stopped Diapason 08′
25. Aeoline 08′
26. Salicional 08′
27. Flute harm. 04′
28. Principal 04′
29. Cornet III 022/3
30. Vox humana 08′
31. Cornopean 08′
32. Oboe 08′
Tremulant
Pedal Organ C–f1
33. Double Open Diapason 16′
34. Violone 16′
35. Double Culciana 16′
36. Quint 102/3
37. Violoncello 08′
38. Prinzipal 08′
  • Koppeln: III/I, I/P, II/P, III/P
  • Spielhilfen: diverse feste Kombinationen (Swell Forte, Swell Piano, Great Forte, Great Piano), Pedalventil, Barker-Maschine

Literatur

  • Flyer Kirchen an der Spree, Verlag Stadtfalter; um 2005
  • Monografie Kreuz und Pickelhaube, Großstädtische Gesellschaft und Kirche zwischen 1850 und 1945 am Beispiel der Heilig-Kreuz-Gemeinde in Berlin, Herausgegeben im Auftrag des Gemeindekirchenrats von Georg Uehlein, Wichern Verlag GmbH, Berlin 1995, ISBN 3-88981-072-1

Weblinks

 Commons: Heilig-Kreuz-Kirche (Berlin-Kreuzberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zur Orgel der Heilig-Kreuz-Kirche
52.49629713.396092

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