Heimarshausen

Heimarshausen
Heimarshausen
Koordinaten: 51° 11′ N, 9° 12′ O51.1817429.207986255Koordinaten: 51° 10′ 54″ N, 9° 12′ 29″ O
Höhe: 255 m ü. NHN
Einwohner: 442 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 34311
Vorwahl: 05622

Heimarshausen ist ein Stadtteil der Kleinstadt Naumburg in Nordhessen mit rund 450 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Heimarshausen liegt im nordhessischen Bergland in einer Höhe von 255 m, etwa 30 km südwestlich von Kassel zwischen Wolfhagen und Fritzlar. Als südlichster Ort im Landkreis Kassel und der Stadt Naumburg liegt Heimarshausen an den Kreisgrenzen zum Schwalm-Eder-Kreis und Kreis Waldeck-Frankenberg. Das Dorfbild wird von Fachwerkgebäuden geprägt und liegt in leicht hügeliger Landschaft umgeben von Wald. Sehenswert sind Rankenschnitzereien und gedrehte Säulen an den Fachwerkhäusern. Der Ort besitzt ein beheiztes Freibad.

Geschichte

Urkundlich wird der Ort erstmals 1180 als „Hemmerickishusen“ in einer Urkunde des Klosters Hasungen erwähnt. 1253 wird ein Ort mit dem Namen Gershusen (Gershausen) im Westen des Dorfes als Wüstung bezeichnet. Im Jahr 1312 wurde „Heimericheshusen“ für 300 Mark reines Silber an die Grafen von Waldeck verpfändet. Das Patronat der Pfarrkirche besaß spätestens ab 1357 das Petristift Fritzlar. Ab 1376 war „Hepmershusen“ ein landgräfliches Dorf. Während eines Rachefeldzuges des Herzogs von Braunschweig und des Landgrafen von Hessen, Antwort auf die Ermordung des Herzogs Friedrich von Braunschweig und Lüneburg, wurde das gesamte Dorf im Jahre 1400 niedergebrannt. Von 1443 bis 1448 war „Epmershusen“ mainzisches Lehen des Reinhard von Dalwigk. Fünfzig Jahre später, 1498, wird das Dorf (mit Gericht) als hessisches Lehen der Familie Meisenbug erwähnt. Weiter wird in der Dorfgeschichte berichtet, dass 1650 in Heimarshausen 32 Hausgesesse bestanden. Die Herren von Meisenbug hatten das Gericht inne, die peinliche Gerichtsbarkeit übten die hessischen Landgrafen aus.

Im Jahr 1810 starb das Adelsgeschlecht derer von Meysenbug (nunmehr mit anderer Schreibweise) aus; der letzte des Geschlechts, Heinrich von Meysenbug, wurde im Erbbegräbnis der Familie in der alten Kirche in Heimarshausen beigesetzt.

Die Kirche

1813 wurde der Kirchturm durch einen Blitzschlag schwer beschädigt. 1828 stürzte er ein und zerstörte dabei auch umliegende Gebäude. Von 1833 bis 1835 entstand am Westrand des Dorfes eine neue Kirche, die von Daniel Engelhard entworfen wurde. Sie ist ein klassizistischer Sand-Bruchsteinbau und ist, in der Region einmalig, achteckig; sie ähnelt damit der Karlskirche in Kassel. Die acht Rundsäulen tragen eine umlaufende Empore und das Dachwerk. Die älteste, aus dem Jahr 1599 stammende, Bronzeglocke wiegt ca. 220 kg. Sie ist mit einem Arabeskenfries verziert; unterhalb dessen befinden sich vier Reliefs mit der Auferstehung Christi. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1835.

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