Heinrich Pumpernickel

Heinrich Pumpernickel
Chris Howland (2005)

John Christopher Howland (* 30. Juli 1928 in London) ist ein englischer Schlagersänger, Radio- und Fernsehmoderator, Schauspieler und mittlerweile auch Buchautor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Howland wuchs in Süd-England auf und erlernte den Beruf des Imkers. Sein Vater war ein bekannter Redakteur der BBC. Er selbst wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Mitarbeiter des Radiosenders der Britischen Armee BFN (British Forces Network, heute BFBS). In dieser Eigenschaft kam er 1946 als Radiomoderator nach Hamburg. Dort wurde er 1948 Chefsprecher und Chef der Musikabteilung von BFN.

Howland sprach 1952 beim NWDR vor und wurde dort als Diskjockey angenommen. Ab 1953 moderierte er die Sendung „Rhythmus der Welt“, in der er über Trends und Neuheiten der internationalen Musikszene berichtete. Sein britischer Akzent und seine knarrende Stimme machten ihn schnell bei den Radiohörern beliebt. Wenig später moderierte er die Radiosendung „Spielereien mit Schallplatten“. In einer dieser vielen Sendungen gab er sich selbst den Spitznamen „Heinrich Pumpernickel“, später auch „Mr. Pumpernickel“.

1959 kehrte Howland vorübergehend nach Großbritannien zurück, um dort die Fernseh-Talkshow „Peoples and Places“ zu übernehmen. 1961 kehrte Howland wieder nach Deutschland zurück, wo er die Fernsehsendung, „Musik aus Studio B“ übernahm, die er bis 1970 61 Mal moderierte. Ebenfalls ab 1961 wurde Howland Moderator der Sendung „Vorsicht Kamera“, der deutschen Version der britischen Fernsehsendung Versteckte Kamera, die im Original „Candid Camera“ hieß. In den kleinen Beiträgen spielte Helli Pagel den Lockvogel, der schon mal mit „frisch gedruckten“ Geldscheinen von der Trockenleine einen Postboten bezahlen will oder mit einem umgebauten Kleinstwagen an der Tankstelle mehr Benzin tankt, als in einen LKW-Tank passen könnte.

Parallel dazu verlief Howlands Plattenkarriere. Nach einem eher erfolglosen Debüt um das Jahr 1953 hatte er seinen ersten kommerziellen Erfolg mit der deutschen Version des Liedes „Japanese Farewell“ von Kay Cee Jones, „Japanisches Abschiedslied“.

Einen weiteren Höhepunkt erlebte Howlands Karriere durch den Einsatz in allein fünf Karl-May-Filmen der 1960er-Jahre. War sein Einsatz in Winnetou 1. Teil noch nur ein Füllsel, um den Film lustiger zu machen, erhielt er schon in seinem zweiten May-Film Der Schut als Butler Archie nach Hauptdarsteller Lex Barker die zweithöchste Gage. Diese Rolle spielte er auch noch in Durchs wilde Kurdistan (1965) und 1965 in dessen Fortsetzung in Im Reiche des silbernen Löwen. Im selben Jahr stand er dann noch ein letztes Mal in einem May-Film vor der Kamera in Das Vermächtnis des Inka, der ihm allerdings keine großen schauspielerischen Leistungen abforderte, konnte er doch als verlauster Indio „Don Parmesan“ die meiste Zeit seines Einsatzes unter einer Decke Siesta halten.

1970 verließ Howland Deutschland erneut, um sich um sein Hotel auf Mallorca zu kümmern, wo er auch am Aufbau des ersten deutschsprachigen Radiosenders beteiligt war. 1975 kehrte er wieder nach Deutschland zurück, wo er erneut Radio- und Fernsehsendungen moderierte.

Heute lebt Chris Howland in Rösrath bei Köln und tritt ab und an in Musiksendungen mit seinen alten Erfolgsplatten auf. Außerdem hat er Auftritte in Talkshows. Aktuell moderiert er im Radiosender WDR 4 jeden zweiten Mittwochabend wieder seine Musiksendung „Spielereien mit Schallplatten“.

Im Jahr 2002 wurde Howland mit dem Scharlih ausgezeichnet, dem ältesten Preis, der mit dem Namen Karl May verbunden ist. Damit wurden seine Auftritte in den Karl-May-Filmen geehrt. Im Mai 2007 trat er beim MDR in einer Unterhaltungssendung auf und las dort in der ihm eigenen Sprechweise Witze von Karteikarten vor.

Filmografie

Howland wirkte in nahezu 30 Filmen mit.

Fernsehsendungen

  • 1961 - Musik aus Studio B
  • 1961 - Vorsicht Kamera
  • 1975 - Souvenirs, Souvenirs
  • 1976 - Gestatten neue Platten
  • 1982 - Chris Howland präsentiert Höchstleistungen, Aus dem Guinness-Buch der Rekorde
  • 1991 - Vorsicht Kamera, Neuauflage bei Sat.1
  • 1993 - Küsse unterm Regenbogen (Oldie-Sendung)
  • 2007 - Der große Witze-Abend (2 Teile) beim MDR

Diskografie

Singles

  • 1957 - Japanisches Abschiedslied (gesungen von Kay Cee Jones, mit deutschem Kommentar von Chris Howland) / I wore dark glasses (Kay Cee Jones)
  • 1958 - Fräulein / Mama
  • 1958 - Susie Darling / The Rain Falls On Ev´rybody
  • 1958 - Verboten / Ja, ja, wunderbar
  • 1959 - Das hab' ich in Paris gelernt / Blonder Stern
  • 1959 - Der Dumme im Leben ist immer der Mann (Duett mit Fred Bertelmann)
  • 1959 - Patricia / Venus
  • 1959 - Es braucht nicht alles wahr zu sein / Kleines Mädchen aus Berlin
  • 1960 - Und schuld daran sind nur die Frau´n (Duett mit Fred Bertelmann) / Das macht ja nix
  • 1960 - Die Mutter ist immer dabei / Geh´n Sie nicht allein nach Hause
  • 1961 - Hundert schöne Frau´n / Elisabeth
  • 1961 - Gnädige Frau, wo waren sie gestern? / 1,2,3,4,5,6,7, wo ist meine Braut geblieben
  • 1961 - Hämmerchen Polka / Sie weiß noch nicht, dass ich sie liebe
  • 1962 - Mädchen für alles / Cleopatra
  • 1962 - Sagst du alles deiner Frau (Duett mit Bill Ramsey) / Zwei alte Freunde (Duett mit Bill Ramsey)
  • 1962 - Das hat sich Tante Emma aus Italien mitgebracht / Das tut gut, das tut gut, das tut gut
  • 1963 - Knallbonbon / Schade, dass sie schon vergeben sind
  • 1963 - Lilo, die tätowierte Dame / ich test ihre Küsse
  • 1964 - Superkalifragilistisch Expiallegorisch / Unterpfaffenhofen über Oberpfaffenhofen
  • 1965 - Wenn ich James Bond wär´ / Jenkka, Jenkka, Blindekuh
  • 1975 - Europa hieß die Dame
  • 1976 - wischi-waschi, bla bla bla
  • 1982 - Bäng-Bäng Lulu / Tante Frieda schreibt an einem Sex-Roman

Literatur

Weblinks


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