Heinz Mack

Heinz Mack
Heinz Mack 2008

Otto Heinz Mack (* 8. März 1931 in Lollar, Hessen), ist ein deutscher Künstler und Mitbegründer der international einflussreichen ZERO Gruppe. Bekannt geworden ist Mack durch seine experimentellen Lichtreliefs sowie seine Licht-Installationen in der Wüste, die zu den frühesten Beispielen der Land Art zählen. Er ist mehrfacher documenta-Teilnehmer und vertrat 1970 Deutschland auf der Biennale in Venedig.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Heinz Mack wurde 1931 im hessischen Lollar geboren. Ab 1950 studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf, ab 1953 Philosophie an der Universität in Köln. Seine Ausbildung schloss er mit dem Staatsexamen in Kunsterziehung und Philosophie 1956 ab.

Identifikationsplastik (1979), Osnabrück

Zusammen mit Otto Piene bezog er 1956 ein Atelier in der Gladbacher Straße 69 in Düsseldorf. In jener Zeit beginnt seine Beschäftigung mit den Problemen der Vibration und des Lichts. Seine so genannten Dynamischen Strukturen sind Bilder, beschränken sich auf die Skala von Schwarz- und Weißwerten und bestehen aus vertikal oder horizontal gefügten Geraden. Später folgen Lichtreliefs aus gepressten Metallfolien, Plexiglas und Aluminium.

Am 11. April 1957 veranstaltete Mack zusammen mit Piene in den Atelierräumen der Gladbacher Straße die 1. Abendausstellung. Aus dieser Veranstaltungsreihe ging schließlich die von Otto Piene und Heinz Mack initiierte ZERO Gruppe hervor. Der Begriff „ZERO“ wurde bereits im Herbst 1957 geprägt; als offizielles Gründungsereignis gilt jedoch meist die am 24. April 1958 veranstaltete 7. Abendausstellung, die unter dem Titel „Das rote Bild“ steht und bei der auch die erste Nummer der Zeitschrift „ZERO“ erschien. Im selben Jahr noch nahm er an der documenta II teil.

Um 1960 entstanden erste sogenannte Rotoren, bei denen mit Reliefstrukturen versehene Elemente mittels Motoren bewegt werden. Neben dem Licht spielte fortan auch die Bewegung eine zentrale Rolle in seinem Werk und machte ihn zu einem der Hauptvertreter der Kinetischen Kunst.

Günther Uecker kam 1961 als drittes Kernmitglied der Gruppe dazu. Mit Uecker und Piene arbeitete Mack ab 1961 an den Lichtmühlen.

1964 nahm Heinz Mack an der documenta III in Kassel teil. 1970 war er auf der Biennale in Venedig mit dem deutschen Beitrag, (zusammen mit Thomas Lenk, Georg Karl Pfahler und Günther Uecker) vertreten. 1977 nahm Mack wiederum an der Kasseler documenta teil.

Heinz Mack entwarf zahlreiche monumentale Skulpturen für den öffentlichen Raum, so etwa:

  • Skulptur für den Himmel (1976), an der Universitätsbibliothek der Universität der Bundeswehr, München,
  • Wasserplastik[1] (1977), Münster,
  • Identifikationsplastik (1979), Osnabrück,
  • Columne pro Caelo (1984), Roncalliplatz, Köln,
  • Lichtpfeiler[2] (1983–1987), am Europa-Center, Berlin,
  • Große Stele[3] (1989–1990), vor dem Mercedes-Benz Museum, Stuttgart
  • Lichtstele in der arabischen Wüste (1997)
  • Sieben Stelen (2000), vor der Hypothekenbank in Essen
  • Wandgestaltung für die Bertelsmann Kommandantur, Unter den Linden zu Berlin (2003)
  • Großer Vertikaler Rhythmus (2008), vor der Stadtsparkasse Langenfeld (Rheinland)

Heinz Mack verlor im September 1984 in Mönchengladbach sein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus durch einen Brand, wobei viele Kunstwerke vernichtet wurden.[4] Heute lebt der Künstler in Mönchengladbach und auf Ibiza.

Auszeichnungen

Ausstellungen

Fotogalerie

Literatur

  • MACK – TRANSIT zwischen Okzident und Orient. Faszination und Inspiration der islamischen Kultur. Ein Werkaspekt 1950–2006. Ausst.-Kat. Museum für Islamische Kunst/Pergamonmuseum, Berlin. Köln 2006.
  • Robert Darmstaedter: Reclams Künstlerlexikon, Stuttgart 1979 (Philipp Reclam jun. Stuttgart) ISBN 3-15-010280-4 (geb.).
  • Theo Rommerskirchen: Heinz Mack. In: viva signatur si! Remagen-Rolandseck 2005, ISBN 3-926943-85-8.

Einzelnachweise

  1. Heinz Mack: Wasserplastik. Stadt Münster
  2. Heinz Mack: Lichtpfeiler. Bildhauerei in Berlin
  3. Heinz Mack: Große Stele. Skulpturenrundgang Neues Mercedes-Benz Museum, Stuttgart
  4. Hans Platschek: Schlimmer als der eigene Tod. In: Die Zeit, Nr. 39. 21. September 1984, abgerufen am 27. März 2011.
  5. Heinz Mack - Licht der ZERO-Zeit. 30. August bis 1. November 2009, Ludwig Museum Koblenz
  6. Ausstellungsrückblick

Weblinks

 Commons: Heinz Mack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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