Henkelmann

Henkelmann
Henkelmänner, ausgestellt im Deutschen Schuhmuseum Hauenstein
Kochgeschirr aus Aluminium, wie es bei der Bundeswehr verwendet wird.
Bundeswehr-Kochgeschirr, in seine Einzelteile zerlegt
Tiffin-Geschirr

Ein Henkelmann (auch Döppen oder Düppe) ist ein heute eher ungebräuchlicher Behälter aus Blech (teilweise Emaille), in dem früher arbeitende Menschen ihr Essen verpackten, um es zum Arbeitsplatz zu transportieren und ohne Umfüllen mit heißem Wasser oder Wasserdampf aufwärmen zu können. Häufige Inhalte waren einfache Mahlzeiten, wie Suppe oder Kartoffeln, Gemüse und Soße. Begriffsbildend war der Griff – der Henkel –, an dem der Behälter getragen wird.

Der Henkelmann wurde bei den Grubenarbeitern erfunden und entwickelte sich zu dem Aufbewahrungsgerät für das Essen der Arbeiter schlechthin. Bis in die 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war er weit verbreitet.

Entsprechende Henkeltöpfe zum Essenstransport gehören seit vielen Jahrzehnten zur persönlichen Standardausrüstung von Soldaten. Im militärischen Sprachgebrauch werden sie in Deutschland jedoch nicht als Henkelmann, sondern als Kochgeschirr bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Schweiz

In der Schweiz ist der Begriff Gamelle üblich.

Indien

In Mumbai wird das ähnlich gestaltete Tiffin-Geschirr vom Lieferservice der Dabbawalas verwendet.

Übertragene Verwendung für Formähnliches

Darüber hinaus wird der Begriff als beschreibender Spitzname auch für die Kölner Lanxess-Arena gebraucht. Die Erinnerung an die spezifische Form von Henkelmännern ist auch stark genug, um immer wieder zur Formbeschreibung benutzt zu werden. So wird der mit einem Bügel versehende sogenannte 100-Dollar-Laptop etwa in einem Bericht des Deutschlandfunks als Henkelmann für mehr Bildung bezeichnet.[1] Ein anderes Beispiel ist die Bezeichnung einer offiziell namenlosen Brücke in Oberhausen als Henkelmann-Brücke.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. www.dradio.de/dlf/sendungen/computer/651623/
  2. http://www.oberhausen-rheinland.de/oberhausen/ausfluege/ausfluege-1/henkelmann.html

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