Alopecurus pratensis

Alopecurus pratensis
Wiesen-Fuchsschwanz
Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis)

Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis)

Systematik
Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae)
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Gattung: Fuchsschwanzgräser (Alopecurus)
Art: Wiesen-Fuchsschwanz
Wissenschaftlicher Name
Alopecurus pratensis
L.

Der Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Fuchsschwanzgräser (Alopecurus) in der Familie der Süßgräser. Er ist ein ausdauerndes Obergras mit hohem Futterwert. Der Wiesen-Fuchsschwanz wird regional auch Eselsgras, Hundegras, Rattenschwanz, Fuchswedel, Haarzieher oder Roggengras genannt.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung und Standort

Der Wiesen-Fuchsschwanz ist in ganz Europa und Nordasien von der Ebene bis ins Gebirge weit verbreitet. Die innerhalb des europäischen Verbreitungsgebietes nicht überall ursprüngliche Grasart wurde durch die Wiesenkultur stark gefördert.

Der Wiesen-Fuchsschwanz wächst bevorzugt auf sickerfeuchten, kühlen und nährstoffreichen, mäßig sauren, humosen und tiefgründigen Böden. Er ist ein Nässe- und Nährstoffzeiger und verträgt auch Halbschatten. Er wird durch Düngung des Standortes und Bewässerung begünstigt. Das Gras wächst vor allem in frischen bis feuchten Grünlandgesellschaften. Es ist die Kennart der Pflanzengesellschaften der europäischen Wirtschaftswiesen (Molinio-Arrhenatheretea). Ferner wächst es in Feuchtwiesen (Calthion) und Hochstaudenfluren (Filipendulion).

Beschreibung

Der Wiesen-Fuchsschwanz ist ein ausdauerndes, in lockeren oder dichten Horsten wachsendes Gras. Er erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 120, zuweilen bis 150 Zentimeter. Die Halme wachsen aufrecht oder vom Grund an gekniet aufsteigend. Die Halme sind dünn bis mäßig kräftig. Sie haben auffallend wenige Knoten, sind glatt, grün oder weißlich grün. Die Blattscheiden sind glatt, zylindrisch, aufgespalten. Die unteren werden dunkelbraun, die oberen grün oder weißlich-grün und sind etwas aufgeblasen. Die unbehaarten Blattspreiten sind dünn zugespitzt, später flach, grün, rau oder fast glatt. Die unteren erreichen 6 bis 40 Zentimeter Länge und 3 bis 10 Millimeter Breite. Die oberen Blätter sind meist kürzer. Die ganzrandigen, häutigen Blatthäutchen (Ligulae) sind etwas gestutzt und bis 2,5 Millimeter lang.

Die Scheinähren sind sehr dicht und zylindrisch im Umriss, etwa 3 bis 12 Zentimeter lang und bis zu 10 Millimeter breit. Sie sind meist trübgrün oder zuweilen purpurn überlaufen. Die Ährenstielchen sind sehr kurz und aufrecht. Die 5 Millimeter langen, abgeflachten Ährchen sind länglich-elliptisch und einblütig. Sie fallen bei der Reife geschlossen ab. Die Hüllspelzen sind schmal-lanzettlich und zugespitzt, dreinervig und auf den Kielen mit dünnen Haaren besetzt. Die Deckspelzen haben die gleiche Länge wie die Hüllspelzen und sind dabei eiförmig bis elliptisch, stumpf, gekielt und viernervig. Ferner sind sie ab der Mitte an den Rändern verwachsen und auf dem Rücken vom unteren Drittel her begrannt. Die Granne ragt aus den Hüllspelzen etwa 3 bis 5 Millimeter heraus. Eine Vorspelze fehlt. Die Staubbeutel (Antheren) sind gelb oder purpurn. Die Frucht (Karyopse) wird von der Deckspelze umschlossen. Der Wiesen-Fuchsschwanz blüht zwischen April und Juni oder Juli.

Verwendung

Der Wiesen-Fuchsschwanz ist landwirtschaftlich ein bei frühem Schnitt ertragreiches Obergras mit hohem Futterwert (Weidefutter und Heu). Er ist nährstoffreich und für das Vieh schmackhaft. Obergräser sind hochwüchsige, an blühenden und auch nichtblühenden Halmtrieben reiche Gräser, die teilweise unter für sie günstigen Verhältnissen die übrigen Wiesenpflanzen unterdrücken sollen. Sie sollen die Masse des Wiesenheus bringen. Diese Gräser eigenen sich meist nicht zur dauerhaften Beweidung.

Bilder

Referenzen

  • E. Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer, Stuttgart 1994. ISBN 3-8252-1828-7.
  • H. Haeupler & Th. Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4.
  • C. E. Hubbart: Gräser - Beschreibung, Verbreitung, Verwendung. Ulmer Verlag, Stuttgart, 1985. ISBN 3-8001-2537-4.
  • E. Klapp & W. O. v. Boberfeld: Taschenbuch der Gräser. Erkennung, Bestimmung, Standort und Vergesellschaftung, Bewertung und Verwendung. Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg, 1990. ISBN 3-489-72710-X

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Alopecurus pratensis —   Alopecurus pratensis …   Wikipedia Español

  • Alopecurus pratensis — Vulpin des prés Vulpin des prés …   Wikipédia en Français

  • Alopecurus pratensis — Meadow Foxtail Habitus Scientific classification Kingdom: Plantae …   Wikipedia

  • Alopecurus pratensis — pievinis pašiaušėlis statusas T sritis vardynas apibrėžtis Miglinių šeimos pašarinis augalas (Alopecurus pratensis), paplitęs Europoje ir Azijoje. atitikmenys: lot. Alopecurus pratensis angl. common foxtail; golden foxtail grass; yellow foxtail… …   Lithuanian dictionary (lietuvių žodynas)

  • Alopecurus pratensis — Meadow Mead ow, a. Of or pertaining to a meadow; of the nature of a meadow; produced, growing, or living in, a meadow. Fat meadow ground. Milton. [1913 Webster] Note: For many names of plants compounded with meadow, see the particular word in the …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Alopecurus pratensis — Grass Grass, n. [OE. gras, gres, gers, AS, gr[ae]s, g[ae]rs; akin to OFries. gres, gers, OS., D., G., Icel., & Goth. gras, Dan. gr[ae]s, Sw. gr[aum]s, and prob. to E. green, grow. Cf. {Graze}.] 1. Popularly: Herbage; the plants which constitute… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Alopecurus pratensis — pievinis pašiaušėlis statusas T sritis augalininkystė apibrėžtis Daugiametė, aukštaūgė, šakniastiebė, retakerė miglinių (Poaceae), seniau varpinių (Gramineae), šeimos žolė. Gerai žiemoja, atspari pavasarinėms šalnoms, pakelia užliejimą. Pašarinė… …   Žemės ūkio augalų selekcijos ir sėklininkystės terminų žodynas

  • ALOPECURUS PRATENSIS L. - ЛИСОХВОСТ ЛУГОВОЙ, БАТЛАЧЕК — см. 60. Многолетнее растение. A. pratensis L. Л. луговой, Батлачек Sp. pi. (1753)60. Руков. по апроб. IV (1950) 188, рис. Лапшин (1953) 260. М е с т н. н а з в. Англ. meadow foxtail; фр. vulpin des pres, vulpine, queue de renard; нем. Wiesen… …   Справочник растений

  • Alopecurus pratensis — ID 2809 Symbol Key ALPR3 Common Name meadow foxtail Family Poaceae Category Monocot Division Magnoliophyta US Nativity Introduced to U.S. US/NA Plant Yes State Distribution AK, AL, CA, CO, CT, DC, DE, GA, IA, ID, IL, IN, KS, KY, MA, MD, ME, MI,… …   USDA Plant Characteristics

  • Alopecurus pratensis — noun stout erect perennial grass of northern parts of Old World having silky flowering spikes; widely cultivated for pasture and hay; naturalized in North America • Syn: ↑meadow foxtail • Hypernyms: ↑foxtail, ↑foxtail grass • Member Holonyms:… …   Useful english dictionary

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”