Herbert Albrecht (Politiker)

Herbert Albrecht (Politiker)
Herbert Albrecht, um 1938

Herbert Albrecht (* 12. Januar 1900 in Altenburg; † 13. Juni 1945 in München) war ein deutscher Politiker der NSDAP.

Leben

Albrecht wurde geboren als Sohn eines Domänenverwalters. Nach dem Abschluss des Realgymnasiums in Altenburg mit der Oberprimareife trat er freiwillig in das Deutsche Heer ein und war als Fahnenjunker beim Anhaltischen Infanterie-Regiment Nr. 93. 1919 machte er sein Abitur in Halle. In dieser Zeit stieß er zu den Freikorps Halle und Anhalt. Kurzfristig noch beim Reichswehr-Infanterie-Regiment, schied er im September 1919 als Fahnenjunker-Gefreiter aus dem Dienst aus. In diesem Jahr wurde er zudem Mitglied im Reichshammerbund und im Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund.

Von 1919 bis 1925 war Albrecht als landwirtschaftlicher Arbeiter, Lehrling sowie als Beamter in Holstein, Lübeck, auf Rügen und in Ostpreußen tätig. Nebenbei studierte er Land- und Volkswirtschaft in Berlin, Rostock und Gießen und schloss 1925 mit der Promotion zum Dr. phil. agr. ab.

1920 gehörte er außerdem als Mitbegründer zu den Mitunterzeichnern des Aufrufs zur Gründung der Deutschsozialen Partei.

1923 kam er das erste Mal mit der nationalsozialistischen Bewegung in Kontakt und wurde gleich Gruppenführer, dann Zugführer und bis 1925 Fahnenträger der Hundertschaft Charlottenburg (später SA-Sturm 33, Maikowski †). Seit 1924 war er Mitarbeiter beim Völkischen Beobachter. 1926 wurde Herbert Albrecht Landtagskandidat der sächsischen NSDAP, in welche er kurz zuvor eingetreten war. 1926/27 war er als Volontärverwalter im Vogtland tätig. Ab 1927 war er hauptsächlich für die NSDAP, unter anderem als Reichsredner und als Finanz- und Wirtschaftssachverständiger, tätig.

1930 wurde er zum kommissarischen Gauleiter von Mecklenburg-Lübeck ernannt, nachdem der bisherige Gauleiter Friedrich Hildebrandt durch Hitler beurlaubt worden war. Im gleichen Jahr wurde er aber Mitglied des Reichstages (Wahlkreis 12 – Thüringen) und trat deshalb 1931 freiwillig als Gauleiter wieder zurück. Er wurde anschließend Mitglied des Reichswirtschaftsrates der nationalsozialistischen Reichsleitung und blieb dies bis zu dessen Auflösung. Zudem war er von 1931 bis 1933 Obmann der Fraktion im volkswirtschaftlichen und stellvertretender Obmann im Haushaltsausschuss des Reichstages.

1933 wurde er noch Bevollmächtigter zum Reichsrat (Thüringen).

Er geriet offensichtlich mit der NSDAP in Konflikt. Das Oberste Parteigericht verwarnte ihn 1934 deshalb unter Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung eines Parteiamtes auf Dauer von 3 Jahren. Außerdem wurde beantragt, dass er sein Reichstagsmandat niederlegen solle. Er blieb aber MdR bis Mai 1945, ab März 1936 für den Wahlkreis 28 Dresden-Bautzen.

Weitere Posten von Albrecht waren u.a. Sonderbeauftragter der Thüringischen Regierung in Berlin, Mitglied des Kleinen und Großen Arbeitskonvents der Deutschen Arbeitsfront, Mitglied im Verwaltungsrat der Reichspost sowie 1934 Delegierter des Aufsichtsrates im Vorstand der reichseigenen Deutschen Revisions- und Treuhand AG.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Herbert Albrecht — ist der Name folgender Personen: Herbert Albrecht (Politiker) (1900–1945), deutscher Politiker (NSDAP) Herbert Albrecht (Ringer) (1925–1997), deutscher Sportler Herbert Albrecht (Bildhauer) (* 1927), österreichischer Bildhauer …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht — ist ein deutscher männlicher Vorname. Der Name ist auch als Familienname verbreitet. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Varianten 3 Bekannte Namensträger …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert — ist ein männlicher Vorname und ein Familienname. Die seltene weibliche Form des Vornamens lautet Herberta. Herkunft und Bedeutung Der Name Herbert, auch Heribert, entstand aus der Zusammensetzung der althochdeutschen Wörter „heri“ für Heer,… …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht Graf von Bernstorff — Albrecht Theodor Andreas Graf von Bernstorff (* 6. März 1890 in Berlin; † 23. oder 24. April 1945 in Berlin) war ein deutscher Diplomat und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er gehörte zu den be …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Backe — (2. Juni 1942) Herbert Friedrich Wilhelm Backe (* 1. Mai 1896 in Batumi, Russisches Kaiserreich, heute Georgien; † 6. April 1947 in Nürnberg) war ein deutscher Politiker (NSDAP). Er wurde 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Fürst von Bismarck — Herbert von Bismarck (1892, von C.W.Allers) Marie, Herbert und Wilhelm von Bismarck ca. 1855 …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Weichmann — (1971) Herbert Weichmann (* 23. Februar 1896 in Landsberg, Oberschlesien; † 9. Oktober 1983 in Hamburg) war ein deutscher Politike …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Lange — (* 29. September 1909 in Menzlin, Vorpommern; † 20. April 1945 bei Bernau) war ein deutscher SS Führer, der als Gestapoangehöriger, Einsatzgruppenleiter und Kommandant des Vernichtungslagers Kulmhof an vielen Verbrechen des Nationalsozialismus… …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Hagen — Herbert Martin Hagen (* 20. September 1913 in Neumünster; † 7. August 1999 in Rüthen) war ein deutscher SS Sturmbannführer und 1937 als Leiter des Judenreferats im SD Hauptamt der Vorgesetzte von Adolf Eichmann, ab 1939 RSHA Amt VI… …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Huber (1935) — Herbert Huber (* 3. Februar 1935 in Landshut) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Politiker (CSU). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Politik 3 Gesellschaftliches Engagement …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”