- Herbstein
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Wappen Deutschlandkarte 50.559.35461Koordinaten: 50° 33′ N, 9° 21′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Gießen Landkreis: Vogelsbergkreis Höhe: 461 m ü. NN Fläche: 79,98 km² Einwohner: 4.852 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km² Postleitzahl: 36358 Vorwahlen: 06643, 06647 Kfz-Kennzeichen: VB Gemeindeschlüssel: 06 5 35 008 Adresse der
Stadtverwaltung:Marktplatz 7
36358 HerbsteinWebpräsenz: Bürgermeister: Bernhard Ziegler (parteilos) Lage der Stadt Herbstein im Vogelsbergkreis Herbstein ist eine Kleinstadt im Vogelsbergkreis in Osthessen, Deutschland, und seit 2000 staatlich anerkanntes Heilbad mit – nach eigenen Angaben – Hessens höchster Heilquelle.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Herbstein liegt auf einem ehemaligen Vulkankegel an der Ostabdeckung des Vogelsbergs. Die Kleinstadt ist Teil der Deutschen Märchenstraße, die von Hanau nach Bremen führt.
Nachbargemeinden
Herbstein grenzt im Norden an die Gemeinde Lautertal, die Kreisstadt Lauterbach und die Gemeinde Wartenberg, im Osten an die Gemeinden Großenlüder und Hosenfeld (beide Landkreis Fulda), im Süden an die Gemeinde Grebenhain, sowie im Westen an die Stadt Schotten.
Stadtgliederung
Die Stadt besteht neben dem Hauptort Herbstein aus den Stadtteilen Altenschlirf, Lanzenhain, Schlechtenwegen, Steinfurt, Rixfeld, Schadges und Stockhausen.
Geschichte
Herbstein wurde im Jahre 1011 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda als "Heribrahteshusun" erstmals erwähnt. Als "Villa" bezeichnet, war es Grenzdorf des Fuldaer Klosters. Im Jahre 1262 erhielt der Ort das Stadtrecht, 1545 das Marktrecht und 1722 einen Viehmarkt. 1258 - 1271 wurde die heute noch erhaltene (und in jüngerer Zeit restaurierte) Stadtmauer errichtet. Sie ist begehbar, besteht aus Basaltmaterial und war ursprünglich 800 Meter lang und 1,40 Meter dick. Die Finanzierung dieser Befestigung erfolgte durch den Verkauf des Stifts Hameln. Innerhalb der Ringmauer befand sich eine östlich des heutigen Marktplatzes errichtete Burg, die 1642 zerstört wurde. Nähere Hinweise auf sie fehlen, abgesehen von dem unterirdischen System an Kellern und Gängen unter der östlichen Stadtmauer, das man 1975 für den Fremdenverkehr restaurierte und welches man mit der Burg in Verbindung bringt. Bis 1802 gehörte die Stadt zur Fürstabtei Fulda. Es folgte eine kurze Zeit wechselnder Herrschaften bis die Stadt 1810 zum Großherzogtum Hessen kam. Dort war es seit 1821 kurzzeitig Sitz der Landratsbezirkes Herbstein. 1907 zerstörte ein großflächiger Brand 64 Gebäude in der Innenstadt. Das daraufhin 1910 errichtete Rathaus ist ein Fachwerkbau mit Stadtwirtshaus im Westflügel, das 1919 verkauft wurde.
Im Rahmen der hessischen Gebietsreform wurden die ehemals selbständigen Gemeinden Altenschlirf, Lanzenhain, Schlechtenwegen und Steinfurt mit Wirkung vom 31. Dezember 1971 in die Stadt Herbstein eingegliedert. Rixfeld, Schadges und Stockhausen folgten am 1. August 1972.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis: [2]
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 38,3 9 38,2 12 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 31,2 7 27,4 8 FW Freie Wähler 30,6 7 34,5 11 gesamt 100,1 23 100,1 31 Wahlbeteiligung in % 53,3 49,7 Ortsvorsteher von Herbstein ist Martin Ruhl (Stand 2011).
Partnerschaften
Die Stadt Herbstein unterhält partnerschaftliche Beziehungen zur belgischen Gemeinde Oelegem (heute Teil der Gemeinde Ranst bei Antwerpen) seit 1968 und zur Stadt Hévíz in Ungarn seit 1995.
Sehenswürdigkeiten
Museen
In Herbstein befindet sich ein „Fastnachtsmuseum“. Dieses Museum erinnert an die seit 1672 bestehende Fastnachtstradition des Ortes. Dieses wurde 1983 in dem Gebäude des ehemaligen Amtsgericht eröffnet und ist seit Mai 2008 mit dem STATT-Museum in der Obergasse 7 vereinigt, welches ein Apothekerzimmer aus dem 19. Jahrhundert, eine Puppensammlung, das ehemalige Bürgermeisterzimmer und eine optisch-akustische Darstellung des Stadtbrands von 1907 zeigt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Kureinrichtungen
Seit der Erbohrung einer 32,6° warmen, in 1000,05m Tiefe befindlichen fluoridhaltigen Calcium-Natrium-Sulfat-Thermalquelle im Jahre 1976, richtete sich die Stadt zunehmend auf den Kurbetrieb aus. 1980 wurde ein Kurzentrum mit Kurpark, Haus des Gastes und Thermal-Bewegungsbad, die heutige Vulkantherme [1] mit Kurmittelhaus eröffnet. Im Foyer befindet sich der Trinkbrunnen, aus dem das Herbsteiner Heilwasser verköstigt werden kann. Sauna und Bistrobetrieb mit Caféhaus-Terrasse kamen hinzu. Seit 2008 befindet sich auf dem Außengelände der Vulkantherme ein Reisemobilstellplatz.
Barrierefreie Altstadt
Die verkehrsberuhigte Zone zwischen evangelischer Kirche, Marktplatz, Jakobusbrunnen, Fastnachts- und Statt-Museum und Stadtpfarrkirche St. Jakobus ist barrierefrei. Für ihre "barrierefreien Stadtführungen im Sitzen" wurde die Kurbetriebsgesellschaft Herbstein GmbH am 2.11.2011 auf dem Hessischen Tourismustag mit dem Hessischen Tourismuspreis 2011 in der Kategorie "nachhaltige Tourismuskonzepte" ausgezeichnet.
Freizeit- und Sportanlagen
- Der Vulkanradweg befindet sich auf der Trasse der ehemaligen Vogelsbergbahn. Seit 2010 ist dieser Radweg Teil des Bahnradwegs-Hessen. Im Kurpark befindet sich ein Minigolfplatz, am Haus des Gastes eine Pit-Pat-Anlage.
Persönlichkeiten
- Wilhelm Dersch (1877–1942), deutscher Historiker und Archivar
Sonstiges
In der Nähe von Herbstein befand sich vor der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 der geographische Mittelpunkt der Bundesrepublik Deutschland.
Veranstaltungen
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011, Herbstein, Hessisches Statistisches Landesamt. Abgerufen am 11. April 2011.
Weblinks
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