Hermann II. von Köln

Hermann II. von Köln
Bischof Hermann II. von Köln auf dem Stifterbild des von ihm gestifteten Hermann-Ida-Kreuzes

Hermann II., auch Heriman (* um 995; † 11. Februar 1056) war von 1036 bis 1056 Erzbischof des Erzbistums Köln.

Leben

Hermann war der Sohn des Pfalzgrafen Ezzo von Lothringen und dessen Frau Mathilde. Seine Mutter Mathilde war die Tochter von Kaiser Otto II., was Hermann zu einem Enkel von Kaiser Otto II. machte. Seine Schwestern waren die Königin Richeza von Polen, die nach ihrem Tod einen großen Teil ihres Erbes dem Erzstift Köln vermachte, und dafür im Kölner Dom bestattet wurde, sowie Theophanu, die von 1039-1058 Äbtissin des Stiftes Essen war.

Im Jahr 1036 wurde er von Konrad II. zum Kölner Erzbischof ernannt. Als Kölner Erzbischof taufte er im Jahre 1051 Heinrich IV., den Sohn von Kaiser Heinrich III. und seiner Frau Kaiserin Agnes. Drei Jahre später, am 17. Juli 1054, krönte er Heinrich IV. zum deutschen König. Diese Krönung löste einen Protest des Mainzer Erzbischofs aus, da dieser das Recht der Krönung für sich beanspruchte.

Hermann entfaltete in Köln eine umfangreiche Bautätigkeit, mit der er die Absicht verfolgte, die Stadt zu einem liturgischen Abbild Roms zu formen, um so sein durch das Recht, die deutschen Könige zu krönen, verbriefte Primat über die Erzbischöfe von Trier und Mainz zu unterstreichen. So war der Kölner Dom die liturgische Entsprechung des Petersdoms, die unter Hermann und seiner Schwester Ida erweiterte Kirche St. Maria im Kapitol entsprach der liturgischen Rolle von Santa Maria Maggiore. Hermann ist zudem der Stifter des wahrscheinlich aus St. Maria im Kapitol stammenden und heute im Diözesanmuseum Köln befindlichen Hermann-Ida-Kreuzes.

Nach seinem Tod wurde Hermann II., den man auch den Edlen nannte, im Kölner Dom beigesetzt.

Literatur

  • Cardauns: Hermann II.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 130 f.
  • Klaus Gereon Beuckers: Die Ezzonen und ihre Stiftungen, LIT Verlag, Münster 1993, ISBN 3-89473-953-3
  • Ulrike Surmann: Das Kreuz Herimanns und Idas, Diöszesanmuseum Köln 1999

Weblinks



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