Hermannslauf

Hermannslauf
Hermannslauf 2009

Der Hermannslauf ist ein regelmäßig am letzten Aprilsonntag eines Jahres stattfindender Volkslauf und führt über 31,1 Kilometer vom Hermannsdenkmal bei Detmold zur Bielefelder Sparrenburg.

Der 1972 zum ersten Mal ausgetragene Volkslauf wird vom Turn- und Sportverein Einigkeit 1890 Bielefeld e. V. (TSVE) veranstaltet. In den Anfangsjahren wurde der Hermannslauf vom Bielefelder Ski-Club e. V. ausgerichtet. Mittlerweile nehmen über 7.000 Läufer, Walker und Wanderer teil, womit der Hermannslauf zu den größeren Laufveranstaltungen in Deutschland gehört.

Besondere Zuschauermagnete sind die Panzerstraße im Gelände des Truppenübungsplatzes, der Tönsberg, die Innenstadt von Oerlinghausen sowie die Lämershagener Treppen und der Eiserne Anton im Bielefelder Stadtbezirk Stieghorst.

Inhaltsverzeichnis

Strecke

Die teilweise über den Hermannsweg führende Laufstrecke verläuft überwiegend auf Waldboden und Sandwegen, aber auch auf Beton, Asphalt und Kopfsteinpflaster. Die Gesamtlänge beträgt seit 2005 31,1 Kilometer. Bis einschließlich 2004 betrug die Streckenlänge 30,6 km. Sie wurde auf Grund des regen Zuschauerzuspruchs im Innenstadtbereich von Oerlinghausen von den Veranstaltern um 500 Meter verlängert. Falsch ist die verbreitete Auffassung, in den Anfangsjahren des Hermannslaufes habe die Streckenlänge 35 km betragen. Die Bezeichnung "35 km Hermannslauf" geht auf die damals übliche Rundung von Volkslaufdistanzen in 5-Kilometer-Schritten zurück. Die Streckenführung von 1972 bis 1976 verlief über 30,4 Kilometer auf dem tatsächlichen Hermannsweg und wurde 1977 auf den ersten 13 Kilometern auf eine Parallelstrecke verlegt, um eine Hauptstraßenüberquerung des immer größer werdenden Läuferfeldes zwischen Augustdorf und Pivitisheide zu vermeiden und stattdessen eine Panzerbrücke zu nutzen.

Streckenverlauf

Legendär ist die ausgeklügelte Logistik. Diese umfasst u.a. einen Bustransfer aller Teilnehmer vom Meldezentrum in der Bielefelder Innenstadt zum Start am Hermannsdenkmal. Hierzu sind ca. 120 Busse aus ganz Ostwestfalen im Einsatz. Nach Ansicht vieler Läufer gehört diese Fahrt definitiv zum Lauferlebnis dazu.

Nach dem Start am Hermannsdenkmal (371 m) führt die Strecke nach der Verbindungsstraße zum Truppenübungsplatz und Überquerung des Sattels Allhornberg/Großer Ehberg (km 7,0; 299 m) zur Augustdorfer Panzerstraße (km 8,5; 1. Verpflegungsstelle). Nach der Stapelager Schlucht (km 13,3; 2. Verpflegung) geht es nach der Überquerung des Tönsbergs (km 16,0; 333 m) durch Oerlinghausen (km 17,8; 3. Verpflegung) in das Schopketal (176 m). Nach dem Wandweg in Lämershagen und der Autobahnbrücke (km 22,40; 227 m) folgt die berüchtigte Treppe von Lämershagen: rund 45 Höhenmeter, verteilt auf 120 Stufen, sind hier bergauf zu bewältigen. Weiterhin ansteigend verläuft die Strecke bis zum Eisernen Anton (km 24,42; 309 m; 4. Verpflegung). Ab hier geht es, im ersten Teilstück nochmals ansteigend, in leichten Wellen über die Osningstraße und Habichtshöhe (km 27,90; 217 m) zu Brand´s Busch (km 27,90; 196 m; Beginn der Promenade) und hinab zur Sparrenburg (165 m). Im Ziel erhält jede/r Teilnehmer/in eine Medaille mit einem besonderen Motiv der Laufstrecke.

Streckenprofil

Der Lauf führt durch anspruchsvolles, sehr hügeliges Gelände, auf dem sich die zurückgelegten Höhenmeter auf insgesamt etwa 515 Meter und 710 Meter im Gefälle summieren. Absolut gesehen geht es bergab, da das Hermannsdenkmal gut 200 Meter höher liegt als die Sparrenburg.

Statistik

Streckenrekorde

  • Männer: Ezekiel Jafari Ngimba, 2011, 1:40:58
  • Frauen: Doris Koslowski, 1992, 1:59:27

Schnellste Läufer

2009

  • Männer: Elias Sansar, 1:48:31
  • Frauen: Franziska Schmidt, 2:07:26

2010

  • Männer: Elias Sansar, 1:47:27[1]
  • Frauen: Regine Schlump, 2:18:15[2]

2011

  • Männer: Ezekiel Jafari Ngimba, 1:40:58[3]
  • Frauen: Silke Pfenningschmidt, 2:01:38[3]

Finisher

  • 2009: 5735 (4602 Männer und 1133 Frauen), 96 mehr als im Vorjahr
  • 2010: 5555 (4457 Männer und 1098 Frauen), 180 weniger als im Vorjahr

Besonderes

Zu den erfolgreichsten Teilnehmern gehören Liane Winter (Wolfsburg, 1976 bis 1980 und 1982) mit sechs und Elias Sansar mit fünf Siegen (2006 bis 2010). Doris Koslowski (VfL Hiddesen) gewann den Lauf in den 1990er Jahren viermal, dreimal liefen Anke Kemmener (geb. Pieper, ATSV Espelkamp, 1997/1998 und 2005) und Bernd-Theodor Pyl (Post SV Gütersloh, 1993, 1994 und 1996) als Sieger über die Ziellinie. Je zweimal sicherten sich bisher Helmut Bode (Bielefeld, 1972/1973), Ulrike Brand (LG Bad Salzuflen, 1983 und 1985), Tony Marshall (GB, 1987 und 1989), Michael Amstutz (Non-Stop-Ultra Brakel, 1990 und 1992), Katjana Quest Altrogge (TG Lage, 1991 und 1995), Heike Saeger (SV Brackwede, 1999/2000), Marcus Biehl (SV Brackwede, 2000 und 2004), René Witt (LG Vogtland, 2001/2002) sowie Silvia Krull (Laufladen Endspurt, 2008/2007) den Titel.

2009 liefen Oliver Arndt und Lajos Speck den Hermannslauf doppelt: Start an der Sparrenburg, Halbzeit am Hermannsdenkmal, Ziel an der Sparrenburg. Für die 62,2 km lange Strecke benötigten sie 5:51:08 Stunden.

Quellen

Literatur

  • Jörg Rinne (Hrsg.): Hermannslauf - 25 Jahre Geschichte und Geschichten. Westfalen Verlag GmbH, Bielefeld 1996, ISBN 3-88918-087-6.

Einzelnachweise

  1. Gesamtliste Läufer Männer
  2. Berglaufspezialistin Schlump entführt den Titel ins Allgäu
  3. a b „Ezekiel Jafari Ngimba aus Tansania gewinnt den Hermann“, Neue Westfälische vom 17. April 2011

Weblinks

51.9116618.84011

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