Herren von Bettendorff

Herren von Bettendorff
Wappen der Bettendorf
Grabmal der Magdalena von Bettendorff in der Notburgakirche Hochhausen

Die Freiherren von Bettendorff, auch Bettendorf oder Pettendorf, waren ein Adelsgeschlecht mit Besitztümern u. a. in Gauangelloch, Schatthausen, Mauer und Nußloch im Rhein-Neckar-Kreis im Norden Baden-Württembergs.


Inhaltsverzeichnis

Mittelalter

Die Ersterwähnung erfolgte 1071, als ein Friedrich von Bettendorff bei einer Schenkung Kaiser Heinrichs IV. als Zeuge fungierte.

Das Geschlecht hatte zunächst seinen Sitz auf der Burg Pettendorf bei Neunburg vorm Wald. Altmann von Bettendorf kam mit Pfalzgraf Ruprecht nach Heidelberg und wurde zum Burggrafen von Bacharach bestellt. Er soll 1413 am Konzil von Konstanz teilgenommen haben.

Die in der Oberpfalz verbliebene Linie starb im 15. Jahrhundert aus. Ulrich aus dieser Linie war 1402 bis 1422 Abt von Kloster Sankt Emmeram.

Neuzeit

Dietrich aus der Rheinpfälzer Linie war von 1552 bis 1580 als Theoderich II. Bischof von Worms.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts bestanden vier Familienzweige in Mainz, Miltenberg, Gauangelloch und Weidesheim (bei Saargemünd). Der Gauangellocher Zweig erlosch 1763 und wurde von den aus den Miltenbergern hervorgegangenen Gissigheimern beerbt. 1773 starb der Mainzer Zweig aus. Der letzte Weidesheimer wurde 1831 durch seinen Neffen Karl Graf von Sparre-Kroneberg beerbt, der seinem Namen das Bettendorf hinzufügte. Mit dem Tod von Ludwig Wilhelm Sigmund Franz Christian Freiherr von Bettendorf (* 10. März 1862 in Bamberg; † 25. Oktober 1942 in Nußloch) ist die Familie im Mannesstamm erloschen.

1718 stiftete Amalia Elisabeth von Mentzingen, geb. Bettendorf, das Kayserliche Reichsfreye Adeliche Creichgauerischen Fräulein-Stifft. In ihrem Testament verfügte sie, mit ihrem elterlichen Erbe adeligen evangelischen Fräulein aus dem Ritterkanton Kraichgau ein zurückgezogenes, aber standesgemäßes Leben zu ermöglichen, falls dies durch die Familien nicht gewährleistet werden konnte.

Bauwerke

In Gauangelloch finden sich noch Teile des nach der Erbauung durch die Ritter von Angelach in Bettendorf'schen Besitz gelangten Schlosses, in Schatthausen das zum Gutshof umgebaute Wasserschloss, in Eberbach das Bettendorfsche Haus und in Gissigheim ein Barockschloss.

Personen

Literatur

  • Wilhelm Freiherr von Bettendorf, Die ehemals reichsunmittelbaren Reichsfreiherren von Bettendorf, 1940
  • Johann Brandmüller: Historisches und geographisches Lexikon, Band II, 1726
  • Johann Friedrich Gauhen: Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon. Verleger: Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1740
  • Konrad Grimm und Heinz Maag: Adler und Dornenkranz, 275 Jahre Kraichgauer Adeliges Damenstift. Selbstverlag des Kraichgauer Adeligen Damenstifts, Karlsruhe 1993
  • Der in Bayern immatrikulierte Adel, Band 11, S. 184

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