Herzbergturm

Herzbergturm
Herzberg
Der Herzberg von Bad Homburg aus gesehen

Der Herzberg von Bad Homburg aus gesehen

Höhe 591,4 m ü. NN
Lage Hessen, Deutschland
Gebirge Taunus
Geographische Lage 50° 15′ 20″ N, 8° 32′ 38″ O50.2555555555568.5438888888889591.4Koordinaten: 50° 15′ 20″ N, 8° 32′ 38″ O
Herzberg (Hessen)
DEC
Herzberg
Typ Hausberg
Erschließung Aussichtsturm

Der Herzberg im Taunus (591,4 m ü. NN) ist ein beliebtes Ausflugsziel, 7 km nordwestlich vom Stadtzentrum Bad Homburg gelegen. Auf der Anhöhe befindet sich ein Aussichtsturm sowie der 1932 errichtete „Berggasthof Herzberg“. Der Herzberg ist orografisch gesehen kein Gipfel, sondern die Südostschulter des Roßkopf (632 m), der ohne nennenswerten Höhenverlust unweit über einen Wanderweg zu erreichen ist.

Der Herzberg ist über Wanderwege sowie eine Zufahrtsstraße, die allerdings am Wochenende für Kraftfahrzeuge gesperrt ist, erschlossen. Parkmöglichkeiten gibt es dafür am Kastell Saalburg.

Der Name des Bergs stammt von Hirschen. Aus ursprünglich Hirschberg wurde über Hirzberg der heutige Name Herzberg.[1]

Aussichtsturm

Auf dem Gipfel des Homburger Hausberges befindet sich der so genannte Herzbergturm. Er bietet den Blick auf die Mainebene, die Wetterau und den Taunus bis zum Feldberg.

Herzbergturm von 1878

Bereits 1875 wurde auf dem Gipfel des Herzberges der Bad Homburger Ableger des Frankfurter Taunusklubs gegründet, mit dem Ziel, auf der Kuppe des Herzberges eine Aussichtsplattform zu realisieren. Das Vorhaben hatte aber mangels finanzieller Mittel zunächst keinen Erfolg. Als Ersatzmaßnahme wurde 1878 ein 18 m hohes Holzgerüst erstellt. Unter der Ägide des Bad Homburgers Georg Schmidt wurde 1885 ein eigenständiger Homburger Taunusklub gegründet. Ziel des Clubs war die Errichtung eines steinernen Aussichtsturmes, der auch Wind und Wetter Widerstand bieten sollte. 1891 starteten die Planungen. Aber erst 1910 hatte man die nötigen finanziellen Mittel von 25.000 Goldmark für die Realisierung zusammen.

Am 12. April 1910 unterzeichnete Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich den Entwurf für den Bau des Herzbergturmes mit einem „Genehmigt“. Damit konnte der Bau des Turmes beginnen. Zuvor hatte der Kaiser einen anderen Entwurf für den Neubau abgelehnt, mit der Begründung: „Es gibt keinen Bezug auf das benachbarte Kastell Saalburg und den Limes.“ So entwarf Baurat Louis Jacobi (1836-1910), nach dem Wiederaufbau des Kastells Saalburg (1898-1907), den heute noch existierenden Herzbergturm, der einem römischen Wachturm nachempfunden wurde.

Rund drei Monate nach dem kaiserlichen Startschuss konnte am 20. Juli der Grundstein gelegt werden. Zum Bau wurden Taunusquarzit-Findlinge verwendet, für den hölzernen Dachaufbau Eichenholz aus dem Taunus. 110 Stufen führen in einem inneren Treppenhaus zur geschlossenen Aussichtsplattform. Die Einweihung des 24,50 m hohen Turmes wurde am 30. Juli 1911 gefeiert, seit 1932 gibt es auch eine Gaststätte auf dem Herzberg.

Der Turm war im Besitz des Taunusklubs Bad Homburg und ging vor einigen Jahren in den Besitz der Stadt Bad Homburg über. Ab 2005 wurde an einer Planung für die umfassende denkmalpflegerische Sanierung gearbeitet und der Turm wegen Einsturzgefahr gesperrt. Im Juli 2006 wurde die Dringlichkeit der Sanierung bekannt, so dass seitens der Stadt sofort Mittel für die Sanierung bereitgestellt wurden. Die Arbeiten begannen schließlich im Frühsommer 2007.

Seit dem 8. Dezember 2008 ist der Turm gegen 50 Cent Eintritt, der dem Wirt des Berggasthofs zugute kommt, wieder für jeden zugänglich. Die Sanierung hat insgesamt 1,25 Millionen Euro gekostet. Länger als ursprünglich geplant dauerten die Arbeiten wegen des nötigen Aufwands, der sich erst während den Arbeiten zeigte. Statt einer Überarbeitung der Fugen wurden diese teilweise komplett ausgetauscht. Auch die Quarzitsteine wurden gereinigt oder durch 20 Kubikmeter neue aus den Werken im Köpperner Tal ersetzt. Auch die Kappendecken wurden durch Stahlbeton ersetzt, die Fensterrahmen bestehen nun aus Stahl und neuem Eichenholz. Neben der Erneuerung der Böden wurden diese in den Innenräumen mit Parkett ausgelegt.[2]

Einzelnachweise

  1. Hirsche gaben Berg seinen Namen, Bericht der Taunus-Zeitung vom 22. Juli 2008, laut dessen aus dem Lexikon des Hohen Taunus
  2. Der Herzbergturm ist wieder uns, Bericht der Taunus-Zeitung vom 9. Dezember 2008 und
    Der Herzbergturm ist jetzt wieder geöffnet, Bericht der Friedrichsdorfer Woche vom 11. Dezember 2008

Weblinks


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