Herzebrock

Herzebrock
Herzebrock
Koordinaten: 51° 53′ N, 8° 14′ O51.8815576936118.2394134997222Koordinaten: 51° 52′ 54″ N, 8° 14′ 22″ O
Fläche: 45,46 km²
Einwohner: 10.260 (31. Dez. 2005)
Eingemeindung: 1. Jan. 1970
Postleitzahl: 33442
Vorwahl: 05245
Karte

Lage von Herzebrock in Herzebrock-Clarholz

Herzebrock ist ein Ortsteil der Gemeinde Herzebrock-Clarholz im Kreis Gütersloh, Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Herzebrock wurde 860 erstmals urkundlich erwähnt, als das Stift Herzebrock gegründet wurde.

Bis zum 31. Dezember 1969 war Herzebrock eine eigenständige Gemeinde im Amt Herzebrock. Diese wurde nach dem Bielefeld-Gesetz aufgelöst und mit der amtsangehörigen Gemeinde Clarholz zu einer neuen Gemeinde Herzebrock zusammengeschlossen.[1] Im Jahr 1985 wurde diese neue Gemeinde in Herzebrock-Clarholz umbenannt.

Am 17. Dezember 2009 hob der Rat der Gemeinde Herzebrock-Clarholz die Unterteilung in Ortschaften auf. Nach einem Bürgerbegehren wurde diese Entscheidung durch den Gemeinderat am 11. Februar 2010 wieder rückgängig gemacht.

Bauwerke

Benediktinerinnenkloster Herzebrock

Konventshaus und Dormitorium des ehem. Klosters Herzebrock

Von dem 1803 aufgelösten Kloster sind noch Teile der Gebäude aus der umfassenden Neubauphase am Ende des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts vorhanden. Zu nennen sind das Abtei- und Konventsgebäude, in dem sich neben der Wohnung der Äbtissin auch das Dormitorium und das Refektorium der Nonnen befunden haben. Der langgestreckte rechteckige Hauptbau hat einen vorspringenden Ostflügel und ist in Bruchsteinmauerwerk errichtet. An der Westseite sind noch Teile des alten Kreuzgangs erhalten. Auf der Westseite des früheren Kreuzganghofes steht das Haus der Laienschwestern, das heute als Pfarrgemeindezentrum dient. An der Ostseite Wirtschaftshofes steht außerdem das 1712 fertiggestellte Pfarrhaus.

Pfarrkirche St. Christina Herzebrock

Pfarrkirche St. Christina in Herzebrock. Im Vordergrund sind Teile des neugestalteten Parks zu sehen.

An den romanischen Turm aus dem 12. Jahrhundert wurde 1474 eine einschiffige gotische Kirche angebaut, die 1899/1901 nach Plänen des Paderborner Dombaumeisters Arnold Güldenpfennig zu einer Basilika erweitert und mit einem Querschiff versehen wurde. Aus der spätgotischen Bauphase erhalten sind noch das Mittelschiff der heutigen Kirche sowie der Chor. Das Mittelschiff erstreckt sich über vier Gewölbejoche, von denen die drei westlichen reich mit Pflanzenornamenten ausgeschmückte Netzgewölbe aufweisen. Die zur Säkularisation des Klosters befand sich hier die Nonnenempore. Die Empore selbst wurde 1901 abgerissen. Altar, Nebenaltäre und Kanzel sind neugotische Werke aus der Wiedenbrücker Bildhauerschule.

Lordemann’sche Kapelle Herzebrock

An der alten Poststraße ließ 1661 der Klostersekretär Heinrich Lordemann auf quadaratischem Grundriss eine barocke Kapelle errichten. Diese wurde nach Einweihung des Herzebrocker Krankenhauses nach Osten erweitert und diente bis zur Schließung des Krankenhauses als Krankenhauskapelle.

Kirchplatz Herzebrock

Kirchplatz in Herzebrock mit Kreuzigungsgruppe

Die noch weitgehend geschlossene Kirchplatzbebauung wird mehrheitlich von traufständingen Fachwerkbauten des 17. bis 19. Jahrhunderts geprägt, die zum Teil jedoch verputzt oder verschiefert sind. Besonders ansehnlich ist Kirchplatz 13. Das zweigeschossige Traufenhaus von 1730, dessen Obergeschoss über Knaggen weit vorkragt, wurde 1979 durchgebaut. Zu den ältesten Häusern des Ortes dürfte die Klosterschänke, Kirchplatz 17 gehören, die im Kern wohl noch aus dem 16. Jahrhundert stammt.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

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