Hessen hilft

Hessen hilft

Die Aktion Hessen hilft (AHH) ist eine mildtätig-gemeinnützige Hilfsinitiative aus Hessen, die vor allem durch Projekte in den Bereichen humanitäre Hilfe, Nothilfe und Überlebenshilfe in Krisen-, Kriegs- und Katastrophengebieten sowie Entwicklungsländern weltweit Hilfe leistet.

1991 aus einer politischen Jugendinitiative hervorgegangen, die sich ab 1993 „Aktion Bosnienhilfe“ nannte, entstand 1995 ein gemeinnütziger Verein, der sich schließlich in „Aktion Hessen hilft (AHH)“ umbenannte. Damit war das Ziel verbunden, hessenweit Unterstützung für Hilfsprojekte zu mobilisieren, die auch über die damaligen Hilfsaktionen im ehemaligen Jugoslawien hinausgehen. Inzwischen ist die Aktion Hessen hilft rund um den Globus tätig.

Inhaltsverzeichnis

Personen

Den Ehrenvorsitz übernahm mit der Gründung des Vereins Christian Schwarz-Schilling, Bundesminister a. D. und später Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, den operativen Vorsitz AHH-Gründer Tobias Greilich, der 2001 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Als Schirmherren einzelner Hilfsprojekte fungierten bislang der hessische Ministerpräsident Roland Koch, der hessische Umweltminister Wilhelm Dietzel, der frühere hessische Kultusminister Hartmut Holzapfel und der Politiker Klaus Lippold aus Hessen.

Projekte

Die Tätigkeit der Aktion Hessen hilft begann nach dem Ausbruch des Bürgerkrieges im ehemaligen Jugoslawien 1991 mit einem ersten Hilfstransport nach Kroatien; bis 1994 folgten sieben weitere Hilfstransporte, auch nach Slowenien. Mit der Vereinsgründung 1995 verlagerte sich der Schwerpunkt der Aktivitäten nach Bosnien und Herzegowina, wo mit elf weiteren Hilfstransporten Flüchtlinge aus Srebrenica, zumeist Witwen und Waisen des Massakers von Srebrenica, und anderen bosnischen Städten unterstützt wurden und eine erste Schule mit wiederaufgebaut wurde. Gleichzeitig fand ein erstes Hilfsprojekt für Minenopfer in Vietnam statt.

Als sich infolge der serbischen Großoffensive im Juli 1998 im Vorfeld des Kosovo-Krieges rund 230.000 Kosovo-Albaner auf der Flucht befanden, wovon viele nach Bosnien und Herzegowina kamen, vereinbarten Christian Schwarz-Schilling und Tobias Greilich beim Besuch einer Flüchtlingsunterkunft in einer alten Fabrikhalle bei Sarajewo ein massives Hilfsprogramm. In der Folge starteten im Monatsrhythmus insgesamt 16 Hilfskonvois mit Unterkunftsmaterialien, Lebensmitteln, Hygienebedarf, Medikamenten, medizinischem Gerät usw. und es wurden aus Zelten drei Flüchtlingslager für Tausende Flüchtlinge errichtet. Parallel dazu fanden weitere Hilfsaktionen in Vietnam, in Südafrika und in Guatemala statt.

Mit der Rückkehr der meisten Kosovo-Flüchtlinge in ihre Heimat verlagerten sich auch die Aktivitäten der Aktion Hessen hilft in den Kosovo. Fanden in Bosnien und Herzegowina bereits erste Wiederaufbau-Maßnahmen statt, wurde die Wiederherrichtung zerstörten Wohnraums nun einer der Schwerpunkte der AHH neben der Unterstützung von Flüchtlingen bei deren Rückkehr in ihre Heimat. Hierzu fanden zahlreiche weitere Hilfskonvois statt, die auch der Unterstützung von Krankenhäusern, Schulen und weiteren sozialen Einrichtungen dienten und auch nach Serbien und Montenegro sowie Mazedonien fuhren.

Nach weiteren Hilfsmaßnahmen in Estland, Georgien und der Ukraine, rückte mit dem Elbehochwasser 2002 die Arbeit im eigenen Land in den Fokus der Aktion Hessen hilft. Ein groß angelegtes Gemeinschaftsprojekt unter Beteiligung von rund 50 hessischen Initiativen versorgte Menschen im Großraum Lutherstadt Wittenberg mit dem Nötigsten, mit Baustoffen und Möbeln.

Es folgten Hilfsprojekte in Ungarn, Polen und im Irak und schließlich nach dem Tsunami in Südasien an Weihnachten 2004 in Sri Lanka und Indonesien. In Sri Lanka unterstützte die AHH die Errichtung einer Kinderambulanz und initiierte zahlreiche Kinderpatenschaften. Auf Sumatra zählt die Aktion Hessen hilft zu den Trägern eines Waisenhauses für Kinder, die bei dem Tsunami ihre Eltern verloren.

Partner

Die Aktion Hessen hilft erhielt 1999 den Status eines Implementing Partners des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen. Die Hilfsinitiative führte bis heute zahlreiche EU-Projekte sowie Projekte der Hessischen Landesregierung durch. Sie arbeitete mit zahlreichen Bundesministerien zusammen sowie mit Organisationen wie der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, dem Arbeiter-Samariter-Bund, der Deutschen Humanitären Stiftung oder Brücke nach Sumatra e. V.

Auszeichnungen

Für ihren Einsatz in den verschiedenen Hilfsprojekten erhielten bereits 15 Helfer der AHH staatliche Auszeichnungen wie die Einsatzmedaille Fluthilfe 2002, den Sächsischen Fluthelferorden 2002, die Hochwasser-Medaille des Landes Sachsen-Anhalt 2002 sowie das Bundesverdienstkreuz.

Weblinks


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