Heusweiler

Heusweiler
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Heusweiler
Heusweiler
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Heusweiler hervorgehoben
49.356.9166666666667240
Basisdaten
Bundesland: Saarland
Landkreis: Regionalverband Saarbrücken
Höhe: 240 m ü. NN
Fläche: 39,94 km²
Einwohner:

19.472 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 488 Einwohner je km²
Postleitzahl: 66265
Vorwahl: 06806
Kfz-Kennzeichen: SB
Gemeindeschlüssel: 10 0 41 513
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Saarbrücker Str. 35
66265 Heusweiler
Webpräsenz: www.heusweiler.de
Bürgermeister: Thomas Redelberger (CDU)
Lage der Gemeinde Heusweiler im Regionalverband Saarbrücken
Regionalverband Saarbrücken Saarland Frankreich Landkreis Saarlouis Landkreis Neunkirchen Saarpfalz-Kreis Großrosseln Völklingen Püttlingen Riegelsberg Heusweiler Quierschied Friedrichsthal Sulzbach Kleinblittersdorf SaarbrückenKarte
Über dieses Bild

Heusweiler ist eine saarländische Gemeinde im Regionalverband Saarbrücken. Heusweiler ist der Hauptort des oberen Köllertals.

Inhaltsverzeichnis

Ortsgliederung

Zur Gemeinde gehören sieben Gemeindeteile: Eiweiler, Heusweiler, Holz, Kutzhof, Wahlschied sowie Nieder- und Obersalbach. Zu Eiweiler gehören die Ortsteile Hellenhausen, Kirschhof und Hirtel, zu Heusweiler Berschweiler, Dilsburg und Bietschied und zu Kutzhof Lummerschied und Numborn.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Heusweilers datiert aus dem Jahr 1274. Den Brüdern Moemund und Joffried wird von der Grafschaft Saarbrücken der „Hof zu Huswilre“ zu Lehen übertragen.

Siehe auch: Burg Mühlenbach

Dass Heusweiler jedoch schon bedeutend früher besiedelt war, beweisen verschiedene Funde aus der Römerzeit. So fand man im Jahr 1841 bei der Beseitigung des Abraumes über einem Steinbruch im Distrikt Axenbüsch, dem heutigen Kirschhof, die Reste einer großen villa rustica. Weitere Funde wurden bei den Bauarbeiten für die Köllertalbahn im Jahre 1908/1909 gemacht, unter anderem ein Urnengräberfeld aus keltoromanischer Zeit. Im Jahre 1471 wurde Heusweiler völlig zerstört, als der Reichsgraf Ludwig der Schwarze, Herzog von Zweibrücken, raubend und plündernd durch das Köllertal zog.

Auch von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges blieb Heusweiler nicht verschont. In einem Bericht des Saarbrücker Rentmeisters Klicker aus dem Jahre 1635 zieht dieser eine grauenvolle Bilanz: „Wo ehedem Dörfer standen, waren nur noch Steinhaufen. Auf den Dörfern ist fast niemand mehr, sondern die Untertanen sind teils verstorben, teils aus dem Land entwichen, sich Hungers und der Soldateska zu erwehren. Der Heusweiler Hof oder Maierei ist so halb abgebrannt und wenig Untertanen am leben, der Köllertaler Hof ist soviel als ganz ausgestorben.“

Vorläufer der heutigen Großgemeinde waren die ehemaligen Maiereien, die während der französischen Besatzung (1793–1814) die Bezeichnung Mairien führten. Zur Mairie Heusweiler gehörten damals schon im Wesentlichen alle Ortsteile, die auch heute noch in ihr vereinigt sind. Lediglich Kurhof, Obersalbach, und Niedersalbach waren der Mairie Sellerbach angeschlossen.

Nach dem Frieden von Paris am 30. Mai 1814 kam das linke Rheinufer und somit auch Heusweiler unter preußische Herrschaft. Aus der Mairie Heusweiler wurde die Bürgermeisterei Heusweiler, in welche 1816 auch Obersalbach, Kurhof und 1892 Niedersalbach eingegliedert wurden.

Seit 1935 ist Heusweiler Standort eines Rundfunksenders.

Aus den ehemals selbständigen Gemeinden Heusweiler, Eiweiler, Holz, Wahlschied, Kutzhof, Niedersalbach und Obersalbach-Kurhof wurde im Jahre 1974 im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform die heutige Großgemeinde Heusweiler gebildet. Mit rund 40 km² ist Heusweiler nach den Städten Saarbrücken und Völklingen flächengrößte Gemeinde im Regionalverband Saarbrücken.

Im Ortsteil Bietschied wurden im Zweiten Weltkrieg Personen, die von Nationalsozialisten gesucht wurden (abgeschossene alliierte Kampfpiloten, flüchtige Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter) von der Fluchthelfergruppe Junger Bundschuh versteckt, um sie anschließend ins Ausland zu schleusen.

Evangelische Pfarrkirche

Früheste Zeugnisse der evangelischen Kirche stammen aus dem 12. Jahrhundert. Die Pfarrei „Husiler“ wird 1330 erwähnt. Im Zuge der Reformation wurde die Kirche am 31. Oktober 1575 lutherisch, dokumentiert im Pfarrreigster von 1576. Von beiden Konfessionen wurde die Kirche ab 1685 bis zum Neubau der katholischen Kirche (1862) genutzt. Bei der Renovierung 1911 blieb der Chor aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Das ursprüngliche barocke Kirchenschiff von 1719 wurde ersetzt. Sakristei und Turm wurden am Chor angefügt. Im klassizistischen Stil wurde der Kircheneingang gestaltet. Der Grabstein des den Neubau vorantreibenden Pfarrers Gustav Weber ist rechts vom Eingang angebracht.

Einwohner

Einwohnerentwicklung
Stand Einwohneranzahl
31. Dezember 1998 19.963
31. Dezember 1999 20.030
31. Dezember 2000 20.166
31. Dezember 2001 20.235
31. Dezember 2002 20.201
31. Dezember 2003 20.093
31. Dezember 2004 20.127
31. Dezember 2005 20.015
31. Dezember 2007 20.395
31. Dezember 2009 19.619

Politik

Gemeinderat

Das Ergebnis der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab:[2]

Partei Stimmenanteil Sitze
CDU 34,8 % 12
SPD 31,3 % 12
DIE LINKE 11,7 % 3
FDP 11,2 % 3
NÖL Heusweiler 07,0 % 2
GRÜNE 04,0 % 1

Das Ratsmitglied der Partei Die Linke., Armin Port, ist Anfang Mai 2010 in die SPD Fraktion gewechselt.

Bürgermeister

  • bis 1974: Paul Quirin, SPD
  • 1974–1994: Alois Stephan, CDU
  • 1994–2002: Josef Zeimetz, CDU
  • 2002–2010: Rainer Ziebold, SPD
  • ab 2010: Thomas Redelberger, CDU

Bei der Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters am 11. Oktober 2009 konnte sich Thomas Redelberger (CDU) gegen den Amtsinhaber Ziebold durchsetzen. Redelberger trat sein Amt am 1. Dezember 2010 an.

Partnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Gleisbett der zukünftigen Saarbahn mit Bahnhofsgebäude (Bildmitte), Januar 2010

Heusweiler liegt im Schnittpunkt zweier Bundesautobahnen, und zwar der A 1 und der A 8. Über die A 8 (PerlBad Reichenhall) verfügt Heusweiler über einen unmittelbaren Autobahnzugang nach Luxemburg.

Die Saarbahn, eine Schienenschnellbahn, bindet Heusweiler, das zuvor über keine Eisenbahnverbindung mehr verfügte, verkehrstechnisch über Walpershofen und Riegelsberg an Saarbrücken an. Nach mehrfacher Verzögerung wurde der Abschnitt nach Heusweiler am 30.10.2011 in Betrieb genommen.[3]

Kultur

Die Berschweiler Ölmühle (1472 erstmals als Lohmühle urkundlich erwähnt, derzeitiges Gebäude 1767-1779 erstellt) wurde mit einem oberschlächtigen Mühlrad angetrieben. Ihre Konstruktion ist weitgehend erhalten.[4]

Medien

Heusweiler ist Standort des leistungsstärksten Rundfunksenders der ARD und zwar des Mittelwellensenders auf der Frequenz 1422 kHz des Saarländischen Rundfunks. Über seine aus zwei gegen Erde isolierten, je 120 Meter hohen selbststrahlenden Sendemasten bestehende Antennenanlage wurde bis 1994 das Programm der Europawelle Saar tagsüber mit 1.200 Kilowatt und nachts mit 600 Kilowatt Leistung ausgestrahlt. Seit 1994 wird über diesem Sender das Programm des Deutschlandfunks verbreitet. Die Sendeleistung beträgt während der Tag- und Nachtstunden 600 Kilowatt. Um eine störende Beeinflussung der Kfz-Elektronik durch den Sender zu verhindern, wurde über der in unmittelbarer Sendernähe verlaufenden Bundesautobahn A8 ein Drahtnetz gespannt.

Sport

Aus dem Gemeindeteil Kutzhof stammt der FC Kutzhof.

Der Tischfußballclub Heusweiler wurde 1962 gegründet. Zurzeit werden die Heimspiele im Vereinslokal Lord Nelson bestritten.

Einzelnachweise

  1. Saarland.de – Fläche, Bevölkerung in den Gemeinden am 31.12.2010 nach Geschlecht, Einwohner je km² und Anteil an der Gesamtbevölkerung (PDF) (Hilfe dazu)
  2. Das Ergebnis der Kommunalwahl am 7. Juni 2009
  3. [1]
  4. http://www.muehle.berschweiler.com/

Weblinks

 Commons: Heusweiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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