Hilarion von Kiew

Hilarion von Kiew

Hilarion oder Ilarion (Russisch Иларион, Ukrainisch Іларіон) war der erste Metropolit Kiews, der nicht aus Griechenland stammte, sondern slawischen Ursprungs war. Er regierte zwischen 1051 und 1054 und ist der erste bekannte Redner und Schriftsteller des Kiewer Rus.

Der Priester Hilarion wurde zum zweiten Erzbischof Kiews, das die bedeutendste Stadt des Kiewer Rus war, ernannt, und war somit Nachfolger des 1049 verstorbenen Theopemptus.[1] Im Gegensatz zu den vorangegangenen Bischöfen des Rus wurde Hilarion nicht vom Patriarch von Konstantinopel ernannt, sondern aus einer Versammlung der Bischöfe des Rus auf Wunsch von Jaroslaw I., es wird jedoch vermutet, dass dies keinen Bruch mit dem Patriarchat darstellte.[2]

Seine heute noch bekannten Werke sind Slovo o zakoni i blahodati (deutsch: Predigt über Recht und Gnade, vor 1052, russisch transliteriert Slovo o zakone i blagodati, so auch zumeist in wissenschaftlichen Bibliotheken), ein Glaubensbekenntnis, ein Gebet und eine Sammlung von Anweisungen für Priester. Seine Werke hatten lange Zeit Einfluss in der ukrainischen Literatur, aber auch in anderen slawischen Gebieten.[3]

Heute gilt Hilarion von Kiew als ein Heiliger in der Orthodoxen Kirche.[4]

Einzelnachweise

  1. Artikel bei www.nationmaster.com
  2. Artikel bei der Encyclopædia Britannica
  3. Seite über Hilarion von Kiew auf der „Encyclopedia of Ukraine“
  4. Eintrag im ökumenischen Heiligenlexikon mit Erwähnung Hilarions von Kiew

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