Hilderich

Hilderich
Denar/Nummi des Hilderich

Hilderich (auch Hildericus, Hilderix, Hildirit, Hildimer;[1] * um 457[2]; † 533 in Karthago) war ein König der Vandalen in Afrika.

Inhaltsverzeichnis

Regentschaft

Hilderich war ein Enkel des Geiserich und Sohn des Hunerich und der Eudocia. Er wurde nach dem Tod seines Vetters Thrasamund im Jahr 523 zum König erhoben. Thrasamunds geflohene Witwe Amalafrida ließ er einkerkern und wahrscheinlich 525 ermorden.[2] Dadurch brach Hilderich mit den Ostgoten.

Er beendete die Verfolgung der Katholiken, wandte sich vom Arianismus ab und näherte sich an das byzantinische Reich an. Er ließ sogar auf seinen Münzen nicht sein Porträt, sondern das des oströmischen Kaisers Justinian I. prägen, mit dem er in Einvernehmen stand.[1] Zuvor waren die Vandalen die einzigen gewesen, die dieses Privileg des Kaisers missachtet hatten. Aufgrund dessen erhob sich schließlich die vandalische "Nationalpartei", die besonders nach einer schweren Niederlage des Königs gegen die Mauren unter Antalas von seiner Unfähigkeit überzeugt war. Mit ihrer Hilfe riss Gelimer im August 530 den Thron an sich.

Die Zeit danach

Als nun der oströmische Kaiser Justinian I. Gelimer nicht anerkannte und 533 den Krieg gegen die Vandalen eröffnete, ließ Gelimer im September nach Belisars Landung in Afrika Hilderich und dessen Neffen Euagees durch seinen Bruder Ammatas in Karthago hinrichten, um zu verhindern, dass diese angesichts des Erscheinens der Oströmer auf den Thron gelangen könnten.[3]

Literatur

Für weitere Literaturangaben siehe den Artikel Vandalen.


Vorgänger Amt Nachfolger
Thrasamund König und Führer der Vandalen
523–530
Gelimer

Einzelnachweise

  1. a b PLRE Bd. 1, 564ff
  2. a b Martina Hartmann, Die Königin im frühen Mittelalter, S. 7ff
  3. Prokopios von Caesarea, Kriegsgeschichte (Bella) III, 17

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