Hilti AG

Hilti AG
Dieser Artikel beschreibt die Firma Hilti AG. Weitere Bedeutungen von Hilti finden sich unter Hilti (Begriffsklärung)
Hilti AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 1941
Unternehmenssitz Schaan
Unternehmensleitung

Bo Risberg

Mitarbeiter 18930 (2007)
Umsatz 4667 Mio. CHF (2007)
Bilanzsumme 3168,3 Mio. CHF (2007)
Branche Befestigungstechnik
Website

http://www.hilti.com

Die Hilti AG ist ein liechtensteinischer Werkzeughersteller und Spezialist für die Befestigungstechnik, der mit seinem pneumatischen Bohrhammer hohe Bekanntheit erlangt hat.

Inhaltsverzeichnis

Anfänge

1941 gründeten die Brüder Martin (1915–1997) und Eugen Hilti (1911–1964) in Schaan im Fürstentum Liechtenstein das Unternehmen, wo sich noch heute der Hauptsitz befindet. Damals waren 5 Mitarbeiter beschäftigt. Zunächst fertigte man Drehteile für verschiedene Firmen, ab 1945 zudem Komponenten für Textilmaschinen im Lohnauftrag. Letzteres stellte für die nächsten 15 Jahre einen bedeutenden Zweig des Unternehmens dar. 1950 brachte Hilti das erste selbstentwickelte Direktbefestigungsgerät Perfix auf den Markt und entwickelte sich zunehmend in Richtung Befestigungstechnik.

Hilti ist heute der grösste Arbeitgeber des Fürstentums Liechtenstein mit etwa 1.900 Mitarbeitern.

Elektropneumatische Bohrhämmer

1967 startete mit der Hilti TE 17 die wohl bekannteste Produktreihe des Unternehmens: die kleinen elektropneumatischen Bohrhämmer der 5 kg-Klasse. Es handelt sich um Elektrowerkzeuge, die zwar nur geringfügig grösser als eine Elektro-Handbohrmaschine sind, aber besonderes effektiv und praktisch ohne Anpresskraft des Anwenders in Beton bohren können und sich deswegen auf dem Bau schnell verbreiten konnten. Bei einer Schlagbohrmaschine gleiten zwei Ratschen mechanisch übereinander - die Schlagwirkung wird nur durch den Druck des Anwenders erreicht. Wesentlich effizienter, Kraft sparender und anwenderfreundlicher ist das elektropneumatische Prinzip durch einen oszillierenden Metallkolben. Der Exzenter setzt die Rotationsbewegung des Elektromotors über ein Luftpolster in eine Hubbewegung des Flugkolbens um. Dieser fliegt mit grosser Geschwindigkeit auf den Schlagbolzen, der die Energie auf das Werkzeug überträgt. Die Schlagenergie ist dabei unabhängig von der Anpresskraft des Anwenders.

Die bekanntesten Wettbewerber aus dem Gebiet der Bohr- und Meisseltechnik aus Europa sind Bosch, Metabo, sowie Duss, aus Japan Makita und Hitachi, aus USA DeWalt, die Profimarke von Black & Decker.

Weiteres Programm

Mit der Bohr- und Abbruchtechnik ist Hilti einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Hilti hat jedoch ein wesentlich breiteres Produktspektrum:

  • Messtechnik (Laser)
  • Diamantbohrtechnik
  • Säge- und Schleiftechnik
  • Schraubtechnik
  • Direktbefestigungstechnik (Bolzensetzgeräte)
  • Dübeltechnik
  • Installationssysteme
  • Brandschutztechnik
  • Schäume und Klebetechnik

Das Unternehmen heute

Hilti beschäftigte 2007 weltweit im Durchschnitt 18.930 Mitarbeiter (Jahr 2006: 17.250) und unterhielt Niederlassungen in rund 120 Ländern. Der Umsatz betrug im Jahr 2007 CHF 4,7 Mrd. (nach 4,1 Mrd. im Jahr 2006). Das Betriebsergebnis erhöhte sich im Jahr 2007 um 26 Prozent auf 533 Millionen CHF (nach 422 Mio. im Jahr 2006). Alle stimmberechtigten Aktien sind im Eigentum des Martin Hilti Family Trust. Zwischen dem Jahr 1986 und 2003 wurden stimmrechtslose Partizipationsscheine des Unternehmens an der Börse gehandelt. Die Familie kaufte 2003 die Partizipationsscheine weitgehend zurück und nahm diese dann von der Börse, wobei den restlichen Anlegern ein Übernahmeangebot gemacht wurde, das fast alle annahmen. Mittlerweile sind 99% der Anteile im Vermögen des Hilti-Familientrusts. Von 1990 an stand Michael Hilti, der Sohn des Gründers Martin Hilti, an der Spitze der Hilti AG. Seit dem Jahr 2007 ist Michael Hilti nur mehr einfaches Mitglied des Verwaltungsrats, dessen Leitung heute der bis Ende 2006 amtierende Vorstandsvorsitzende Dr. Pius Baschera übernommen hat. Der ehemalige Technikvorstand Bo Risberg rückte gleichzeitig an die Spitze des Vorstands nach. Da die Hilti AG hohe Summen in Forschung und Entwicklung sowie in die Personalzufriedenheit investiert, wurde sie für das erreichte hohe Niveau der Unternehmenskultur 2003 mit dem renommierten Carl-Bertelsmann-Preis ausgezeichnet.

Der Hauptsitz der Hilti-Gruppe befindet sich in Schaan im Fürstentum Liechtenstein. Die Hauptniederlassung von Hilti Deutschland befindet sich in Kaufering, im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech. Die Zentrale von Hilti Österreich befindet sich in Wien, die der Hilti Schweiz in Adliswil.

Die Hilti-Gruppe und Crealogix AG haben gemeinsam beim "Master of Swiss Web 2006" in den Kategorien "Business Efficiency" und "Usability" gewonnen.

Der Vertrieb der Produkte erfolgt über eigene Fachberater, Telefon/Fax, online über die Hilti-Homepage und über eigene Shops, genannt Hilti Center. In Deutschland besteht darüber hinaus eine Kooperation mit der Handelskette Raab Karcher Baustoffe, wo es kleine Hilti Center mit dem Namen Hilti ProShops gibt. Die Produkte werden vorwiegend an Personen mit Gewerbeschein verkauft. Ein besonderer Service ist das Hilti Flottenmanagement, bei dem sich die Kunden die Geräte nicht kaufen müssen, sondern zu einem monatlichen Fixpreis mieten können (inkl. aller Reparatur- und Wartungskosten).

Siehe auch

Weblinks


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