Hinterwurzel

Hinterwurzel

Als Nervenwurzel bezeichnet man die ein- und austretenden Nervenfasern des Rückenmarks. Die zugehörigen Nervenzellkörper (Perikarya oder Soma) bezeichnet man auch als Wurzelzellen. Zu jedem Segment der Wirbelsäule gehören zwei Nervenwurzeln, die sich im Rückenmarkskanal zu einem Spinalnerv (Rückenmarksnerv) vereinigen. Zwischen Hinterhorn des Rückenmarks und Nervenwurzel liegt der Übergang zwischen zentralem und peripheren Nervensystem (Redlich-Obersteiner-Zone).

Durch die hintere Nervenwurzel (Radix posterior, bei Tieren Radix dorsalis) treten die Afferenzen (zuführende Nervenfasern), die sensible Informationen zum Rückenmark leiten. Ihre Wurzelzellen liegen außerhalb des Rückenmarks im Spinalganglion (Ganglion spinale).

Durch die vordere Nervenwurzel (Radix anterior, bei Tieren Radix ventralis) treten die Efferenzen (wegführende Nervenfasern) aus dem Rückenmark. Diese Nervenwurzel enthält motorische Nervenfasern, deren Wurzelzellen im Vorderhorn der grauen Substanz des Rückenmarks liegen, ab dem Brustabschnitt auch Fasern des vegetativen Nervensystems, deren Wurzelzellen im mittleren Teil (Pars intermedia) der grauen Substanz lokalisiert sind.

Die Erkenntnis der funktionellen Trennung der beiden Spinalnervenwurzeln geht auf Charles Bell und François Magendie zurück (Bell-Magendie-Gesetz).

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