Hiram Johnson

Hiram Johnson
Hiram Johnson

Hiram Warren Johnson (* 2. September 1866 in Sacramento, Kalifornien; † 6. August 1945 in Bethesda, Maryland) war ein führender US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei aus Kalifornien. Er war von 1911 bis 1917 Gouverneur von Kalifornien und von 1917 bis 1945 US-Senator für diesen Bundesstaat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Jugend

Johnson wurde in Sacramento geboren. Sein Vater Grove L. Johnson war kalifornischer Abgeordneter im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten und wurde wegen seines Kampfes gegen die Korruption berühmt, indem er bestechliche Politiker mit einer Pistole direkt konfrontierte und brandmarkte. In den öffentlichen Schulen ausgebildet, arbeitete Johnson zuerst als Stenograf und Kurzschriftschreiber bei verschiedenen Anwaltskanzleien. Schließlich entschied er sich, Rechtsanwalt zu werden und studierte an der University of California in Berkeley. 1888 bestand er das Staatsexamen („Bar Exam“) und wurde Volljurist, woraufhin er seine eigene Kanzlei in seiner Heimatstadt Sacramento gründete.

Johnsons Aufstieg

1902 zog er nach San Francisco um, wo er als Unterstaatsanwalt für den dortigen Kreis („County“) diente. Bald engagierte er sich für die Reformpolitik und betonte den Kampf gegen die Korruption, wie sein Vater es getan hatte. Er startete eine Anti-Korruptionskampagne und wurde 1907 weithin bekannt, als er einen berüchtigten Bestechungsprozess gewann, weil man seinen Vorgänger im Gerichtssaal erschossen hatte. Johnson heiratete Minne L. McNeal, und das Ehepaar bekam zwei Söhne.

1910 besiegte er Theodore A. Bell bei der Gouverneurswahl. Johnson war zu dieser Zeit Mitglied der sogenannten Lincoln–Roosevelt League, einer liberalen Bewegung auf dem linken Flügel der Republikaner. Diese Fraktion positionierte sich gegen den Southern-Pacific-Eisenbahnkonzern; so reiste Johnson mit dem Auto durch Kalifornien, eine in dieser Ära neue Wahlkampfmethode. Als amtierende Gouverneur war Johnson ein „Populist“, der mehrere Reformen durchsetzte. Unter diesen waren die direkte Wahl der US-Senatoren (bisher hatten die Parlamente der jeweiligen Bundesstaaten sie gewählt), Unterstützung für Frauenwahlkämpfer sowie eine Reform des Wahlgesetzes, damit Kandidaten sich bei mehreren Parteien eintragen durften.

Auf Bundesebene war Johnson 1912 einer der Gründer der Progressive Party. Im selben Jahr kandidierte er für das Amt des Vizepräsidenten neben dem ehemaligen Präsidenten Theodore Roosevelt. Obwohl die neue Partei den Wahlkampf gegen den demokratischen Kandidaten Woodrow Wilson verlor, half Johnson seiner Partei, indem er im Bundesstaat Kalifornien mit einem Unterschied von nur 0,2 % der Wählerstimmen gewann.

US-Senator

1914 errang Johnson zum zweiten Mal das Gouverneursamt, zwei Jahre später kandidierte er erfolgreich für den US-Senat; seine Amtszeit begann am 6. März 1917. Nach dem Tod Theodore Roosevelts im Jahre 1919 betrachtete man Johnson als den eindeutigen Führer der amerikanischen Progressiven. Im folgenden Jahr verlor er aber die Ernennung der Republikaner als Gegner zu Warren G. Harding in der Primary, in welcher er nur 80,25 Stimmen bekam. 1924 bekam er nur zehn Stimmen, als er gegen Calvin Coolidge antrat. Er blieb jedoch im Senat, wo er bei den Wählern in Kalifornien stets populär war. 1940 gewann er wieder mit 94,5 % der Stimmen.

Während der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre unterstützte Johnson energisch das Reform- und Wirtschaftserholungsprogramm von Präsident Franklin D. Roosevelt, den sogenannten New Deal. Obwohl er dementsprechend häufig den Demokraten half, wechselte er seine eigene Parteimitgliedschaft nie. Er wurde schließlich im 66. Kongress Vorsitzender des Senatsausschusses für Beziehungen mit Kuba, sowie Mitglied der Ausschüsse für Patente, Einwanderung, Territorien- und Inselbesitz sowie Handel. Nach einer fast 30-jährigen Karriere im Senat starb Johnson am 6. August 1945 im Bethesda Naval Hospital. Er wurde auf dem Cyprus Lawn Cemetery in San Francisco beigesetzt.

Weblinks

 Commons: Hiram Johnson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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