Hohe Kante

Hohe Kante
Bett in der Marksburg mit Baldachin

Hohe Kante bezeichnet einen Platz im Baldachin eines Bettes, an dem früher wohlhabende Menschen ihr Erspartes versteckten. Häufig befand sich in einem Balken des Baldachins ein besonderes Geheimfach zu diesem Zweck. Auch in alten Truhen findet sich an der oberen (hohen) Kante eine Lade, in die Geld gelegt wurde.

Aus dieser Gepflogenheit hat sich die Ansicht abgeleitet, die Redewendung „auf die hohe Kante legen“ für „etwas sparen“ leite sich hiervon ab.

Allerdings beschreibt schon Adam Ries in seinem Rechenbuch "Rechnen auff der Linihen" in seiner Anleitung die Division mit einem Abakus. Der bei der Division überbleibende Rest wird auf die hohe Kante (den Rand des Rechenbretts) des Abakus gelegt.[1]

Einzelnachweise

  1. Adam Ries – Rechnung auff der linihen – private Seite

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: auf die hohe Kante legen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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  • Hohe Kante — Hohe Kante, bei Balken, Bretern, Ziegelsteinen etc. die schmale Seite; daher H. K. legen, auf die H. K. mauern, die Ziegelsteine auf die schmale Seite legen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hohe Kante — Hohe Kante, an Balken, Brettern, Backsteinen etc. die schmale Seite …   Herders Conversations-Lexikon

  • Etwas auf die hohe Kante legen — Etwas auf die hohe Kante legen; etwas auf der hohen Kante haben   Die Herkunft der Wendungen ist unklar. Man vermutet, dass mit »hoher Kante« ein in größerer Höhe angebrachtes Wandbrett gemeint ist, an das man nur mit Mühe heranreicht. Ein… …   Universal-Lexikon

  • Kante — Kante: Das im 17. Jh. aus dem Niederd. übernommene Wort für »Rand, Ecke« geht auf mnd. kant‹e› »Ecke« zurück. Quelle des Wortes ist vermutlich lat. cantus »eiserner Radreifen, Radfelge«, das uns mit seiner im Roman. entwickelten Bed. »Ecke, Kreis …   Das Herkunftswörterbuch

  • Kante [2] — Kante, im Bauwesen, 1. Ausspringende Begrenzungslinie zweier sich treffenden Flächen eines Baugliedes. Je nach der Richtung und Art der Flächen unterscheiden wir scharfe oder volle Kanten bei im rechten Winkel sich treffenden Flächen, dünne unter …   Lexikon der gesamten Technik

  • Kante [1] — Kante, 1) die Ecke, die scharfe Seite eines Dinges (vgl. Hohe Kante); daher kantig, mit Ecken od. scharfen Seiten versehen, z.B. dreikantig, vierkantig, zehnkantig; 2) (Math.), die gerade Linie, in welcher sich zwei Ebenen schneiden; beim… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kante — Ecke; Winkel; Zacke; Zinke; Spitze; Nahtstelle * * * Kan|te [ kantə], die; , n: Linie, Stelle, an der zwei Flächen aneinanderstoßen; Rand einer Fläche: eine scharfe Kante; ich habe mich an der Kante gestoßen. Syn.: ↑ Ecke …   Universal-Lexikon

  • Kante — Etwas (Geld) auf die hohe Kante legen: sparen, beiseite legen, zurücklegen. Entsprechend Etwas auf der hohen Kante haben: Ersparnisse zurückgelegt haben. Die Redensart wird meist so erklärt, daß Geld in größeren Mengen in Rollen verpackt wird und …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Kante — Kạn·te die; , n; 1 eine gerade (feste) Linie zwischen zwei Flächen, die in einem bestimmten Winkel aufeinander treffen <eine scharfe Kante>: die Kanten eines Würfels, der Kiste; sich an einer Kante des Tisches stoßen || K: Bettkante,… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Kante — 1. »Hat die ’ne Kante!«, hat die einen Busen, eine Brust. 2. Wer »Jeld uff de hohe Kante legt«, der spart …   Berlinerische Deutsch Wörterbuch

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