Hohes Gesenke

Hohes Gesenke

50.06666666666717.2333333333331491Koordinaten: 50° 4′ N, 17° 14′ O

Das Altvatergebirge innerhalb der Geomorphologischen Einteilung Tschechiens
Hrubý Jeseník, Sicht vom Uhlířský vrch, Velká kotlina und Praděd (rechts)

Das Altvatergebirge, auch Hohes Gesenke, tschechisch Hrubý Jeseník ist ein Gebirge in Schlesien und Nordmähren. Es gehört zur Gebirgskette der Sudeten als deren östlichster Teil. Der höchste Berg ist der Praděd (Altvater) mit 1.491 m ü.M.

Ein weiterer bekannter Berg ist die Bischofskoppe mit 890 m (Grenze zu Polen) mit der Kaiser-Franz-Josef-Warte (Aussichtsturm). Westlich des Praděd befindet sich mit dem Pumpspeicherwerk Dlouhé Stráně das größte Pumpspeicherkraftwerk Tschechiens.

Inhaltsverzeichnis

Gliederung und Hauptgipfel

Im Altvatergebirge erreichen 56 Gipfel Höhen über 1000 m.n.m. Es gliedert sich in drei Teileinheiten:

  • Pradědská hornatina (Altvaterbergland) im Süden zwischen den Pässen Skřítek und Červenohorské sedlo. Die Hauptgipfel sind Pecný (1334 m), Břidličná (1358 m), Jelení hřbet (1367 m), Velký Máj (1384 m), Vysoká hole (1464 m), Petrovy kameny (1438 m), Praděd (1491 m, höchster Gipfel), Malý Děd (1355 m), Velký Jezerník (1304 m), Výrovka (1167 m) und Velký Klínovec (1164 m). Vom Hauptkamm verläuft nach Westen das Massiv des Mravenečník (1343 m), nach Süden Ostružná (1184 m) und nach Norden Vysoká hora (1031 m) und Žárový vrch (1094 m).
  • Keprnická hornatina (Kepernik-Bergland) liegt im Nordwesten zwischen den Pässen Červenohorské sedlo und Ramzová. Im Hauptkamm liegen die Berge Červená hora (1333 m), Keprník (1423 m, höchster Gipfel des Berglandes) und Šerák (1351 m), im Südwesten Vozka (1377 m) und das Massiv Černá stráň (1237 m).
  • Medvědská hornatina (Bärenfang-Bergland) liegt im Nordosten. Es ist deutlich flacher als die beiden anderen Teile, und wird abgetrennt durch die Pässe Vidly und Rejvíz. Hauptgipfel sind Medvědí vrch (1216 m, höchster Gipfel), Orlík (1204 m) und Jelení loučky (1205 m).

Naturschutz und Tourismus

Auf dem Gebiet des Altvatergebirges wurde wegen zahlreicher Naturschätze und deren Erhaltung 1969 das Naturschutzgebiet Jeseníky mit einer Fläche von 740 km² ausgerufen. Es beinhaltet elf kleinflächige Schutzzonen. Daneben bietet es einige Skigebiete an, so zum Beispiel Červenohorské sedlo (Roterbergsattel) oder Praděd. Diese haben traditionsgemäß die besten Schneebedingungen in Tschechien.

Geologie

Geologisch betrachtet gehört das Altvatergebirge zum Moravosilesikum(Mährisch-Schlesische Zone). Es zählt in der Tschechischen Republik zu jenen Gebieten, die durch eine auffallende Vielfalt metamorpher Gesteine gekennzeichnet sind. Das Gebirge wird in der Hauptsache von zwei Gneisaufwölbungen gebildet. An Stellen, an denen diese zurücktreten, befinden sich alte Gesteinsbildungen wie Granite oder Gneise, teilweise aus dem Proterozoikum. Die Auffaltungen führten auch zum Emporheben von Amphiboliten, Pyroxeniten und Peridotiten und den Umwandlungsprodukten, den Serpentiniten. Diese sind im westlichen Gebiet des Altvatergebirges nordöstlich streichend und inselhaft vertreten.
In den nach Nordosten sich erstreckenden Faltenverläufen finden sich hin und wieder graue Marmore, die in vergangenen Zeiten Gegenstand von Abbauaktivitäten waren.

Von weiterer Bedeutung im Gesamtaufbau ist das sogenannte Friedeberger Granitmassiv im nordwestlichen Gebirgsteil, das um den Ort Žulová zu finden ist. Es wird von Graniten, Granodioriten und Migmatiten gebildet. Bei Bělá pod Pradědem finden sich Gesteine des Devons. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Kalksteine, Phyllite und Chloritschiefer.

In der Umgebung des Červenohorský lom (Rotbergbruch), wie zum Beispiel auf dem Praděd, kommt Gneis zum Vorschein.

Altvaterturm

Bis 1959 befand sich auf dem Altvaterberg (Praděd) ein Aussichtsturm. Eine originalgetreue Nachbildung des Altvaterturmes befindet sich heute auf dem Wetzstein bei Lehesten im Thüringer Schiefergebirge, am Rande des Frankenwaldes.

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