HomePlug

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Redundanz Die Artikel Homeplug und Homeplug AV überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen Baustein erst nach vollständiger Abarbeitung der Redundanz. AFranK99 [Disk.] 13:46, 26. Mär. 2008 (CET)

HomePlug ist ein Standard für „Inhouse-Powerline“ und nutzt das vorhandene Stromnetz eines Gebäudes zur Datenübertragung. HomePlug 1.0 wird vorwiegend für Ethernet- und Audio-Übertragung eingesetzt. Das Hausnetz stellt die Infrastruktur des Datennetzes dar. In jedem Zimmer, in dem eine Steckdose angebracht ist, können Daten sowohl gesendet als auch empfangen werden. Die dafür notwendigen Adapter werden wie normale Stecker in die Steckdose gesteckt und durch ein Netzwerkkabel mit der Netzwerkkarte eines Computers oder eines anderen Geräts mit Netzwerkanschluss verbunden.

Der HomePlug-1.0-Standard erreicht theoretisch eine Übertragung von bis zu 14 Mbit/s und eine max. Reichweite von 200-300 m innerhalb eines Stromkreises. So können mühelos mehrere Stockwerke überbrückt werden. Zum Aufbau eines Netzes sind zumindest zwei solcher Adapter nötig.

HomePlug-1.0-Adapter werden z. B. von Acer, Allnet, Corinex, devolo, Prevola oder Netgear angeboten und verfügen entweder über eine RJ45- (Ethernet) oder USB-Buchse oder Audio-Cinch-Buchsenkombination.

Neuere Modelle arbeiten nach dem neuen HomePlug-AV-Standard und bieten eine Datenübertragungsrate von max. 200 Mbit/s (z. B.: devolo oder andere auf dem DS2 Chipsatz basierende Adapter, welche bereits mit bis zu 400 MBit/s vorgestellt wurden). Der neue Standard „Homeplug AV“ (nicht Homeplug 2.0, AV steht für „Audio/Video“) ermöglicht Video-Streaming in DVD-Qualität. HomePlug-AV-Geräte sind zu HomePlug-1.0 Geräten nicht kompatibel, d. h. sie können nicht direkt Daten austauschen. Dennoch können sie störungsfrei im gleichen Stromnetz betrieben werden, sind also koexistent.

Der HomePlug-Standard schreibt vor, dass auch die Modelle unterschiedlicher Hersteller miteinander arbeiten können. Daher muss z. B. das interne Passwort bei allen HomePlug-1.0-Adaptern „Homeplug“ lauten, damit sich auch die Geräte unterschiedlicher Hersteller sofort finden.

Der Einsatzbereich der Homeplug-Technologie liegt bei kleinen LANs und Heimnetzwerken. Zunehmendend findet man HomePlug-Geräte aber auch im professionellen Einsatz, wobei nicht nur die hausinternen Stromleitungen sondern auch die Koax-Leitungen (Antennenkabel) zur Datenübertragung genutzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise

Die vorhandene Netzspannung von 230 V wird mit Trägerfrequenzen von 4,5 bis 27 MHz (Homeplug) respektive 2 bis 32 MHz (UPA) überlagert, die mit dem Nutzsignal im OFDM-Verfahren moduliert sind.

Die Topologie ist eine Busstruktur, d. h. dass alle Geräte an derselben Leitung angeschlossen sind und immer nur ein Gerät senden oder empfangen kann (vgl. 10Base2). Die Reichweite ist auch von der Qualität der Leitungen im Haus und den Geräten bzw. den Störquellen im Stromnetz abhängig.

Begrenzt wird die Reichweite durch den nächsten Stromzähler. Dessen Dämpfung der Signale ist häufig so groß, dass eine Datenübertragung darüber hinaus (z. B. in die Nachbarswohnung) kaum möglich ist. Allerdings ist ein Stromzähler nicht in allen Fällen ein echtes Hindernis; es wurde bereits von Fällen berichtet, in denen auch hinter einem Stromzähler Daten empfangen und gesendet werden konnten.[1] Deswegen wird empfohlen, einen anderen Netzwerknamen im Gerät zu konfigurieren.

Ebenfalls problematisch ist die Verwendung von Homeplug-Adaptern an Verlängerungskabeln und Mehrfachsteckdosen, da diese mit flexiblen (Litzen-)Leitungen ausgestattet sind. Die hohen Trägerfrequenzen verursachen einen Skineffekt, welcher in den sehr dünnen Einzelsträngen der Leitung zu einer hohen Dämpfung führt und eine Datenübertragung meist unmöglich macht.

Vorteile

Die HomePlug-Technik bietet eine Alternative zu herkömmlichen Netzwerktechniken, wie Ethernetverkabelung oder Wireless-LAN. Die Vorteile von HomePlug liegen in der einfachen Installation (Plug&Play), der Infrastruktur (Stromkabel und Steckdosen in beinahe jedem Raum eines Hauses oder Wohnung, es müssen keine neuen Kabel verlegt werden) und der höheren Reichweite gegenüber WLAN. Mit der HomePlug-Technik ist es möglich einen Internet-Anschluss (z. B. DSL) vom DSL-Modem in einen anderen Raum zu "verlängern". Da auch mehrere HomePlug-Adapter in einem Hausstromnetz betrieben werden können, kann auf einfache Weise ein Heimnetzwerk aufgebaut werden. Dafür muss für jeden PC ein HomePlug-Adapter in die nächstgelegene Steckdose gesteckt und über Ethernet mit dem PC verbunden werden. Ist am DSL-Anschluss noch ein Router mit im Spiel, können auch alle PCs gleichzeitig ins Internet gehen.

Speziell bei baulichen Gegebenheiten, bei denen kein Netzwerkkabel verlegt werden kann und WLAN aufgrund dicker Wände und Decken nicht funktioniert, hat die Vernetzung mit HomePlug Vorteile.

Nachteile

Die Powerline-Technik (Anmerkung: Mit "Powerline-Technik" ist das Internet aus der Steckdose, also die Versorgung von Haushalten mit Internetzugängen über die Stromleitung von außen, gemeint. Diese Idee der Energieversorger wie z. B. RWE und anderen ist bisher aber an technischen Problemen gescheitert und nur in einem kleinen Feldversuch in Mannheim derzeit Realität.) ist nicht unumstritten, da deren Einsatz auf ungeschirmten Stromleitungen zur Emission von hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung führt. HomePlug arbeitet allerdings mit deutlich geringeren Sendepegeln als Powerline und somit ist hier die Abstrahlung um ein Vielfaches geringer.

Theoretisch kann die Abstrahlung von Powerline Störungen im Kurzwellenbereich herbeiführen. Auch Homeplug-PLC-Geräte können theoretisch Störungen verursachen. Einige Hersteller berücksichtigen dies und benutzen Kerbfilter, um empfindliche Kurzwellenanwendungen von Störungen durch das TFA-Signal freizuhalten.

In den Bedienungsanleitungen der PLC-Geräte findet man meist einen Hinweis ähnlich dem folgenden: "Diese Einrichtung kann im Wohnbereich Funkstörungen verursachen; in diesem Fall kann vom Betreiber verlangt werden, angemessene Maßnahmen durchzuführen." (Dies dürfte in der Regel die Außerbetriebnahme der Sendeanlange/PLC-Geräte sein.) Bei Störungen kann man sich an den Funkmessdienst der Bundesnetzagentur BNetzA wenden (siehe Link unten). HomePlug-Geräte werden seit 2003 in Deutschland verkauft.

Des Weiteren kann die Datenübertragung abgehört werden. Deshalb wird in der Regel eine Datenverschlüsselung verwendet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. heise.de Artikel

Weblinks


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