Homosexualität in Spanien

Homosexualität in Spanien

Mit der Ablösung der konservativen Regierung durch die Sozialisten wurde Spanien das weltweit dritte Land, das homosexuellen Paaren die Ehe und Adoption ermöglichte. Am 27. Juni 2007 gab das spanische Justizministerium bekannt, dass 3340 Paare geheiratet haben, zwei Jahre nach der Einführung des Gesetzes – diese Zahl könnte aber dreifach höher sein, weil die Daten der nicht-informatisierten Kommunen, sowie diejenigen aus Euskadi/Baskenland nicht berücksichtigt werden konnten. Nach Angaben des Ministeriums, aus diesen 3340 Ehen waren 2.375 zwischen Männer und 965 zwischen Frauen. Madrid ist die Autonome Region, wo die höchste Zahl registriert wurde (1060), gefolgt von Katalonien (871), Andalusien mit 399, Valencia 263, Balearische Inseln 116, Asturien 101, Kastilien und Leon, 89; Aragon 86, Kanarische Inseln 83, Murcia 61, Kastilien – La Mancha 56, Extremadura 54, Galizien 31, Kantabrien 28, Navarra 25, und La Rioja 13.

Inhaltsverzeichnis

Legalität

Homosexuelle Handlungen sind in Spanien legal und das Schutzalter für Sexualverkehr in Spanien liegt wie bei Heterosexuellen bei 13 Jahren. Im November 2006 erließ die Regierung Zapateros ein Gesetz, wodurch Transsexuelle sich mit dem bevorzugten Geschlecht in öffentliche Dokumente eintragen lassen können, auch bevor sie sich operativen Eingriffen unterziehen. [1]

Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen

Die Gay Pride 2005 feierte die Öffnung der Ehe

Im April 2005 verabschiedeten die Cortes Generales unter dem sozialistischen Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero das Gesetz, das homosexuellen Paaren ab dem 1. Juni 2005 die Schließung der traditionellen Ehe erlaubt und ihnen alle Rechte heterosexueller Paare zusteht, wie auch die Adoption von Kindern.[2]

Seit 2006 verhandelt die spanische Regierung mit anderen Staaten, um ausländische Adoptionen zu ermöglichen.

Adoptionsrecht

Das Gesetz zur künstlichen Befruchtung wurde ebenfalls 2006 abgeändert. Somit wird auch die lesbische Ehefrau der Gebärenden als Elternteil anerkannt.

Gesellschaftliche Situation

Homosexualität und Bisexualität sind in der Bevölkerung akzeptiert, besonders in Großstädten wie Madrid, Barcelona, Valencia, Sevilla, Bilbao, Málaga, Saragossa, Las Palmas de Gran Canaria und anderen Städten mit vielen Touristen und ausländischer Bevölkerung wie Santa Cruz de Tenerife und Cádiz. Daneben kommt es, vor allem in kleineren Orten und Dörfern, weiterhin zu Fällen von Diskriminierungen. Eine Eurobarometerumfrage vom Dezember 2006 zeigte, dass 56% der befragten Spanier die Ehe für Homosexuelle befürworten und 43% deren Recht auf Adoption anerkennen. (Der EU-Durchschnitt liegt bei 44% (Ehe) und 33% (Adoption)).[3]

Geschichte

Das Römische Reich

Marmorbüste von Hadrian aus dem II. Jahrhundert. Palazzo dei Conservatori, Kapitolinische Museen, Rom.

Hauptartikel: Homosexualität im antiken Rom

Das Römisch Reich brachte auf die Iberische Halbinsel, mit allen anderen Bestandteilen seiner Kultur, auch seine Sexualmoral.[4] Daher war Status wichtiger als das Geschlecht des Partners: Männer durften Sklaven, Eunuchen oder Stricher penetrieren genauso wie Sklavinnen, Konkubinen oder Prostituierte. Dennoch, ein erwachsener römischer Bürger mit gutem Ruf wäre nie dazu bereit gewesen, Sex mit einem anderen Bürger zu haben oder sich überhaupt penetrieren zu lassen, und zwar völlig unabhängig vom Status oder Alter seines Geschlechtspartners.[5] Die gesellschaftliche Unterscheidung zwischen dem aktiven Schwulen, der manchmal mit Männern und manchmal mit Frauen Sex hatte, und dem passiven Schwulen, der als unterwürfig und weiblich angesehen wurde, war sehr streng. Diese Denkweise wurde auch gegen Cäsar angewandt, dessen angebliche Liebesspiele mit dem König von Bithynien im Munde von ganz Rom waren.[6] Im allgemeinen wurde in Rom eine Art Päderastie geübt, die Ähnlichkeiten mit der griechischen Knabenliebe hatte.

Die lesbische Liebe war ebenfalls bekannt,[4] sowohl in der sapphischen Form, einer Art weiblicher Päderastie, in der weibliche Frauen Sex mit jugendlichen Mädchen hatten, als auch in Gestalt des Tribadismus', in dem männliche Frauen männlichen Aktivitäten folgten, unter anderem auch Kampf, Jagd und eben geschlechtliche oder eheähnlichen Beziehungen zu Frauen.

Martial, der große Dichter und Literat aus Hispanien, ist in Bilbilis (in der Nähe von Calatayud) geboren und aufgewachsen, verbrachte aber sein Leben größtenteils in Rom. Er hat das römische Leben in Gedichten und Epigrammen festgehalten. In einer fiktiven ersten Person spricht er über anale und vaginale Penetration und von Fellatio von Männern und Frauen.[6]

Ein weiteres Beispiel ist Hadrian aus Italica (heute Santiponce) in Hispanien. Er war römischer Kaiser von 117 bis 138 n. Chr. Berühmt ist sein Liebhaber Antinoos oder Antonius, der im Nil seinen Tod fand und den Hadrian daraufhin zum Gott erklären ließ; er gründete ihm zu Ehren die Stadt Antinoupolis in Ägypten.[7]

Die Christianisierung

Die römische Moral änderte sich bereits im vierten nachchristlichen Jahrhundert. Der römische Historiker Ammianus Marcellinus, der jedoch kein Christ war, kritisierte die sexuellen Gewohnheiten der Taifali, ein barbarisches Volk, das zwischen den Karpaten und dem Schwarzen Meer lebte und das Päderastie nach griechischer Art übte.[8] Im Jahr 342 führten die Kaiser Konstantin II. und Constantius II. ein Gesetz zur Bestrafung der passiven Homosexualität ein: die Strafe bestand höchstwahrscheinlich in der Kastration. Das Gesetz wurde im Jahr 390 von Theodosius I. erweitert, indem er alle Stricher, die in Bordellen arbeiteten, verbrennen ließ. Im Jahr 438 wurde die Todesstrafe auf alle passiven Homosexuellen ausgedehnt, und im Jahr 533 bestrafte Justinian I. jegliche homosexuelle Handlung mit Kastration und dem Feuertod. Das Gesetz wurde im Jahr 559 nochmals verschärft.[9]

Es gibt drei mögliche Erklärungen für diese Wandlung. Prokopios von Caesarea, Historiker an Justinians Hof, vermutete hinter diesen Gesetzen politische Gründe, da Justinian auf diese Weise politische Feinde entfernen lassen und deren Reichtum einkassieren konnte; schließlich entfalteten sie in den unteren gesellschaftlichen Schichten keine Wirkung und sollten dies möglicherweise auch gar nicht tun.[8] Der zweite Grund, und vielleicht der wichtigste, war die Verbreitung des Christentums in der römischen Gesellschaft, die nun die christliche Auffassung von Geschlechtsverkehr ausschließlich zum Zwecke der Fortpflanzung übernahm.[9] In seinem Buch Homosexuality. A history erwähnt Colin Spencer schließlich die Möglichkeit, dass ein gewisser Selbsterhaltungsinstinkt der römischen Gesellschaft den Druck auf den einzelnen zur Fortpflanzung gesteigert hatte, etwa nach einer Epidemie, wie zum Beispiel der Pest. Dieses Phänomen habe mit der Verbreitung des stoischen Denkens im Kaiserreich zusammengewirkt.[8]

Bis zum Jahr 313 gab es keine einheitliche christliche Lehre über die Homosexualität,[8] aber davor hatte schon Paulus von Tarsus das mannmännliche Handeln als »unnatürlich« kritisiert:

„…; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr in den unnatürlichen verwandelt, und ebenso haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen, sind in ihrer Wollust zueinander entbrannt, indem sie Männer mit Männern Schande trieben, und empfingen den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst.“

Brief des Paulus an die Römer

Langsam erschufen die Kirchenväter einen literarischen Korpus, in dem Homosexualität und Sexualität überhaupt verurteilt wurden; mit diesem Korpus wurde eine in der römischen Gesellschaft und sogar in der Kirche[10] selbst weitverbreitete Gewohnheit bekämpft. Anderseits wurden Homosexualität und Häresie bald miteinander in Verbindung gebracht, nicht nur wegen einschlägiger Sitten der Heiden, sondern auch wegen einiger Rituale gnostischer Sekten und des Manichäismus', die laut Augustinus von Hippo homosexuelle Bestandteile hatten.[8]

Westgotenreich

Taufe des Chlodwig I.

Im Frühmittelalter änderte sich die Einstellung Südeuropas zur Homosexualität im Wesentlichen nicht, sondern blieb größtenteils wie im Römischen Reich bestehen. Es gibt klare Beweise dafür, dass, obwohl nicht akzeptiert, "Sodomiten" keine Konsequenzen zu befürchten hatten. Als Beispiele können wir auf den fränkischen König Chlodwig I. verweisen, der im 6. Jahrhundert seine mannmännliche Liebe gestand, oder auf Alkuin, den angelsächsischen Dichter des 9. Jahrhunderts, dessen Verse und Briefe eine eindeutige Homoerotik aufweisen. Doch nach und nach holte die christliche Moral auf, die sehr auf der Idee des Geschlechtsverkehrs alleine zur Zeugung beruhte, und führte zu einer komplexen Vielfalt von kanonische Anordnungen, die sehr stark in die Gesetzgebung einflossen.[8]

Im Jahr 415 eroberten die Westgoten Hispanien. Unter dem Druck der Ostgoten und Franken wurden die Westgoten allmählich nach Hispanien gedrängt, und Toledo wurde unter Leovigild (569–586) ihre neue Hauptstadt. Die neuen Herren bildeten eine germanische Elite, die sich mit dem hispanoromanischen Volk kaum vermischte. Germanische Völker verachteten passive Homosexualität, deren Ausübende wie Frauen, „Imbezile“ oder Sklaven behandelt wurden. Trotzdem gibt es aus skandinavischen Ländern Nachricht von travestierten und effeminierten Priestern, und die Asen, unter anderem die Götter Thor und Odin, gewannen geheime Weisheiten durch das Trinken von Samen.[8]

Im Mittelalter war der Liber Iudiciorum (oder Lex Visigothorum) eines der ersten rechtlichen Corpora Europas, die die Strafbarkeit schwuler Handlungen einführten; er wurde bereits im 7. Jahrhundert von König Chindaswinth (642-653) herausgegeben.[11] Dieses Gesetz bestrafte Sodomie mit Kastration und Übergabe an den zuständigen Bischof, der die Verbannung verhängen konnte. Die Kastration war bis dahin als Strafe unbekannt gewesen, außer im Fall der Bestrafung beschnittener Juden. War der Straftäter verheiratet, so wurde seine Ehe aufgelöst, die Mitgift zurückgegeben und sein Hab und Gut unter den Erben verteilt.[12] Als Sodomie wurden alle sexuellen Straftaten bezeichnet, die als widernatürlich eingestuft wurden, unter anderem gleichgeschlechtliche Handlungen unter Männern, Analverkehr (hetero- und homosexuell) und Zoophilie. Lesbianismus wurde nur bestraft, falls phallische Instrumente benutzt worden waren.[11]

Im Jahr 693 befahl König Egica den Bischöfen, die Homosexualität als Frage wieder aufzunehmen. Im selben Jahr, während des 16. Konzils von Toledo, erklärten die Bischöfe, dass „viele Männer“ dem „sodomitischen Laster“ verfallen waren. Um dessen Verbreitung zu stoppen, bestätigten sie die Strafen des Chindaswinth und führten zusätzlich einhundert Peitschenhiebe sowie das Kahlscheren des Schädels ein; zusätzlich sollte die Verbannung für immer gelten. Sie erkannten an, dass es auch unter Geistlichen Sodomie gab, setzen allerdings deutlich geringere Strafen dafür fest und nahmen lediglich die Säkularisierung und die Verbannung mit auf. Später dehnte Egica die Kastrierung und alle anderen Strafen auch auf Geistliche aus.[12][13]

Muslimische Herrschaft

Im Jahr 711 eroberten die Muslime den größten Teil Spaniens. Die blühende Kultur von Al-Andalus übte große Toleranz in Fragen der Sexualität im Gegensatz zu den Christen im Norden und mit Ausnahme der Zeit der Almoraviden und der Almohaden.[14] Paradoxerweise verbietet der Koran die Homosexualität und bestraft sie mit dem Tod. Der Risala fi-l-Fiqh, eine Zusammenfassung islamischen Rechts, geschrieben von Ibn Abi Zayd, Faqih der Maliki-Schule, sagt aus, dass volljährige Männer, die freiwillig miteinander in einem Bett schlafen, gesteinigt werden sollten.[15] Allerdings hielten sich muslimische Gesellschaften, sowohl auf der Iberischen Halbinsel als auch in der restlichen muslimischen Welt, nicht an dieses Gebot.

Wichtige Könige, wie Abd ar-Rahman III., Al-Hakam II., Hischam II. und Al-Mutamid, hatten Knaben als Liebhaber. Die Sache ging so weit, dass zur Sicherstellung des Nachwuchses ein junges Mädchen als Junge verkleidet werden musste, um Al-Hakam II. zu verführen. Solche Knabenliebe war auch unter dem Adel und den oberen Gesellschaftsschichten weit verbreitet.[16]

Abdelwahab Bouhdiba beschreibt die Stimmung dieser Epoche anschaulich in seinem Werk Sexuality in Islam.[17] Um Córdoba herum gab es einige große Gärten, die zu Palästen und Villen, manchmal sogar zu christlichen Klöstern gehörten, in denen um Geld gespielt wurde und auch Wein getrunken wurde; Theaterstücke, Sänger und Tänzer sorgten für Unterhaltung. In dieser ausgelassenen Atmosphäre wurde relativ freizügig Geschlechtsverkehr in den umliegenden Büschen getrieben, und zwar sowohl hetero- wie homosexuell, und Prostituierte beider Geschlechter waren auch nicht selten dabei. Es ist bekannt, dass männliche Prostituierte eine Zeit lang besser bezahlt wurden als weibliche.[16]

Texte, die Homosexualität ablehnen, sind ebenfalls bekannt, und Ahmad ibn Yusuf al Tayfashi berichtet in seinem Werk Nuzhat-al-Albab (Das Vergnügen des Herzens), dass Männer, die andere Männer gleichen Alters aufsuchten, ein kurzes Leben hätten, da sie das Risiko eingingen, beraubt oder ermordet zu werden. Die Erzählungen im Buch Nuzhat-al-Albab können so gelesen werden, dass die islamische Gesellschaft in Al-Andalus positiv, negativ oder gleichgültig gegenüber der Homosexualität eingestellt war. Der Autor Colin Spencer hält es für möglich, dass alle drei Einstellungen gleichzeitig präsent waren.[8]

Lesbianismus war ebenfalls bekannt und besonders in Harems verbreitet; aber diese Beziehungen wurden wegen möglichen Missbrauchs für politische Machenschaften mit Vorsicht gepflegt.[8] Einige privilegierte Frauen waren gebildet, und es gibt zwei moderne Sammlungen muslimischer Frauendichtung in Al-Andalus von Teresa Garulo und von Maḥmud Subḥ,[18][19] in den die Liebe unter Frauen unvoreingenommen dargestellt wird.[16]

Andalusische homoerotische Dichtkunst

Aus dieser Epoche gibt es nur wenige Belege für Homosexualität; die meisten können aber der Andalusischen homoerotische Dichtung entnommen werden, die genauso populär war wie die entsprechende Dichtung im Nahen Osten. Jene Dichtung wurde im Westen in den 1920er Jahren wiederentdeckt, dank der Veröffentlichung des Buches Poemas arabigoandaluces von Emilio García Gómez.[16]

Üblicherweise sind diese Gedichte jungen Männern der unteren Schichten, Sklaven oder Christen gewidmet, deren Schönheit und Grazie gepriesen wird, obwohl es auch Gedichte gibt, die sich an erwachsene Männer richten.[16] Jünglinge werden oft als Gazelle oder Reh bezeichnet, und es wird manchmal über den Flaum gesprochen, mit der ein Ephebe zu höchster Schönheit gelangt.[20]

بن حزم

Unter den Dichtern muss Ibn Hazm mit seinem Buch Das Halsband der Taube hervorgehoben werden. In diesem Buch beschreiben Gedichte und Anekdoten zeitgenössische Liebesspiele sowohl hetero- wie homosexueller Natur, woran sich die sexuellen Gewohnheiten bei Hofe und unter dem Adel ablesen lassen.[16] Weitere wichtige Dichter waren Al-Mutamid, König von Sevilla, Ben Qusman, Ibn Sara As-Santarini, Ben Sahl von Sevilla und Marŷ al-Kuḥl.[20] Als Beispiel ein Gedicht von Ibn Hāni' Al-Andalusī, ins Spanische übersetzt von Josefina Veglison Elías de Molins und im Jahre 1997 in La poesía árabe clásica erschienen:[21]

„Frau, beleidige mich nicht.
Nicht Hind, nicht Zaynab[22] verführen mich.
Ich neige hingegen zu einem Reh,
Dessen Eigenschaften alle ersehnen:
Es fürchtet nicht die Menstruation,
Es leidet nicht die Schwangerschaft
Und verschleiert sich nicht vor mir.“

Ibn Hāni' Al-Andalusī[21]

Jüdische homoerotische Dichtkunst

Während des goldenen Zeitalters des Judentums in Spanien hatten Homoerotik und Homosexualität eine wichtige Rolle in der jüdischen Gesellschaft inne; dies ist erst in den letzten Jahrzehnten dank der Arbeiten von Jefim Schirmann und Norman Roth entdeckt worden. Die jüdische Kultur in Spanien erreichte ihren Gipfel im 11. Jahrhundert; in jener Zeit war Homosexualität in der Aristokratie so sehr verbreitet, dass Homosexualität überhaupt keine Ausnahme mehr war. So setzte die christliche Kultur des 13. und 15. Jahrhunderts das Judentum mit Perversion und Sodomie gleich, wie die satirische Dichtung der Zeit beweist; dieser Zustand lässt sich sogar bis ins 18. Jahrhundert nachweisen.[23]

Heute ist uns nicht mehr bewusst, wie weit verbreitet die jüdische homoerotische Dichtung war, da sie größtenteils in Hebräisch vorliegt und bis heute weitgehend ohne Übersetzung geblieben ist. Die Dichter, die ihre Liebe an Epheben und erwachsene Männer schildern, waren teilweise wichtige Persönlichkeiten der jüdischen Gesellschaft oder sogar Rabbiner. Bedeutende Vertreter dieser Dichtkunst sind Solomon ibn Gabirol, Samuel ha-Naguid, Moses Ibn Ezra und Jehuda ha-Levi.[23]

Das christliche Mittelalter

Alfons X. von Kastillien und die Gesetzsammlung Siete Partidas

Die Reconquista hatte die Wiedereinführung der christlichen Moral zum Ergebnis, aber bis zur Zeit der Katholischen Könige zeigte man sich verhältnismäßig tolerant, hauptsächlich in den oberen gesellschaftlichen Schichten.[24] Während im 12. Jahrhundert Muslime die christlichen Geistlichen der Sodomie bezichtigten,[8] verurteilten die Christen im Gegenzug Muslime im Süden als weich, schwach und degeneriert und führten als Beweis dafür an, dass Muslime christliche junge Männer in Gefangenschaft als ihre Sex-Sklaven hielten. Der bekannteste Fall ist jener des heiligen Pelagius, der hingerichtet wurde, weil er die Annäherungsversuche Abd ar-Rahmans III. nicht zulassen wollte.[16]

Schon im 12. Jahrhundert fing der Ton an, düsterer zu werden. Der heilige Raimund von Peñafort prägte den Ausdruck „contra natura“ (widernatürlich) und forderte, dass jegliche geschlechtliche Handlung, die von einem Mann und einer Frau nicht mit den dafür vorgesehenen Organen vorgenommen würde, „abgelehnt werden solle und, wenngleich nicht bestraft, so doch streng als Sünde abgelehnt werden müsse.“ In selben Jahrhundert wurden Wucherei, Judentum und Sodomie langsam miteinander gleichgesetzt, und zwischen 1250 und 1300 gab es in Europa neue Gesetze, die Sodomie fast immer mit dem Tod bestraften. Es gibt nicht viele Beweise, dass diese Gesetze jemals in größerem Umfang angewendet wurden, aber sie wurden oft als politisches Erpressungsmittel benutzt.[8]

Die einzigen Beweise der Anwendung dieser Gesetze auf der Iberischen Halbinsel stammen aus den Königreich Navarra. Im Jahre 1290 wurde ein Mohr in Arguedas verbrannt wegen „Liegens mit anderen“. Im Jahr 1345 wurden Juce Abolfaςa und Simuel Nahamán, zwei Juden aus Olite, wegen Begehens der sodomitischen Sünde verbrannt. Beide Häftlinge wurden zuerst gefoltert, um ein Geständnis zu erreichen, dann wurden sie von 20 Personen zum Scheiterhaufen gebracht, während ein Musiker den añafil spielte. Im Jahr 1346 wurde ein gewisser Pascoal de Rojas in Tudela verbrannt wegen „Ketzerei mit seinem Körper“. Ein letzter bekannter Fall stammte aus dem Jahre 1373, als ein Diener bei der Sodomie mit einem anderen ertappt wurde.[25]

Die Gesetzessammlung Las Siete Partidas, die von König Alfons X. von Kastillien im 12. Jahrhundert erlassen wurde, bestrafte alle widernatürlichen Sünden mit dem Tod. Die Partidas hatten Bestandteile des Codex Iustinianus übernommen, der, wie bereits dargelegt worden ist, Homosexualität verurteilte. Sodomiten und diejenigen, die Sodomie duldeten, sollten zum Tode verurteilt werden, mit Ausnahme Jugendlicher unter 14 Jahren und jener, die gegen ihren Willen dazu gezwungen wurden.[26]

Ein Beispiel der Benutzung der Homosexualität als politisches Druckmittel ist der Prozess gegen Pons Hugo IV. von Ampurien, der in die Ungnade Jakobs II. von Aragonien fiel, als er sich weigerte, gegen die Templer vorzugehen. Die Templer wurden von Philipp IV. von Frankreich mit Genehmigung des Papstes unter Berufung auf Häresie und Sodomie vernichtet. Der Prozess gegen die Templer war der erste, der die Sodomie als politische Waffe im christlichen Europa einsetzte.[9]

Einer der ersten bekannten Homosexuellen in den christlichen Königreichen der Reconquista war der Infant Jakob von Aragonien und Anjou, Thronfolger des Königs Jakob II. von Aragonien.[24] Seit seiner Kindheit war es beschlossen, dass Jakob mit Leonor von Kastilien, Schwester von Alfons XI. von Kastilien, verheiratet werden sollte. Aber im Jahr 1319 kündigte Jakob seinem Vater an, dass er auf die Krone verzichte, nicht heiraten wollte und dass er weiterhin als Geistlicher leben wollte. Nach vielen Diskussionen wurde er überzeugt und heiratete am 18. Oktober 1319 in Gandesa Leonor. Doch sobald die Zeremonie zu Ende war, verzichtete Jakob auf dem Hoftag, der nach Tarragona einberufen worden war, auf die Krone, gab die Thronfolge an seinem Bruder Alfons IV. von Aragonien ab und trat in ein Kloster ein. Spätere Chronisten vergaben ihm seine Entscheidung nicht, und er wird als ein verantwortungsloser, unsittlicher Libertin dargestellt:

„[…] sobald er die Würde, die er hatte und die er zu haben erwartete, wie eine schwere und hinderliche Last hinter sich gelassen hatte, konnte er sich allerlei Lastern zuwenden, wie später bekannt wurde, unwürdig nicht nur seines Hauses und Blutes, sondern sogar der Religion, die er ausübte.“

Jerónimo Zurita: Anales de la Corona de Aragón[24]

Johann II. von Kastilien, Grab aus dem 15. Jahrhundert, Karthäuse von Miraflores, Burgos

Ein anderer Homosexueller aus königlichem Hause war Johann II. von Kastilien.[24] Anscheinend war die Beziehung mit seinem Erzieher und Beschützer Álvaro de Luna körperlicher Natur, wie der Geschichtswissenschaftler Marañón behauptet. Don Álvaro, der für sein guten Aussehen bekannt war, erlangte so viel Einfluss auf den König, dass er im Jahre 1422 zum Condestable von Kastilien ernannt wurde, obwohl der Adel gegen die Ernennung war. Die Beziehung zwischen Johann II. und Álvaro de Luna erkaltete immer mehr in Folge des Drucks der Familie und des Adels, bis der König im Jahre 1453 sein Todesurteil unterschrieb. Die Homosexualität des Königs war anscheinend bekannt, da die Adeligen, die sich erhoben hatten, ihn als puto (Schwuchtel) beschimpften.[24]

Der Sohn Johanns II., Heinrich IV., war ebenfalls homosexuell.[24] Seinerzeit gab es viele Gerüchte und Kritik wegen seiner Liebesspiele mit Männern, wie z. B. mit Juan Pacheco oder Gómez de Cáceres; einige flohen sogar vom Hof, um den Annäherungsversuchen des Königs zu entkommen, wie etwa Miguel de Lucas oder Francisco Valdés. Da er nicht in der Lage war, mit seiner Frau Blanca von Navarra einen Erben zu zeugen, verbreitete sich das Gerücht, er sei impotent, über Lieder und Gedichte von Ménestrel und von Narren. Dies war historisch von Bedeutung: denn als seine zweite Frau, Johanna von Portugal, schwanger wurde, wollte der Adel, der sich gegen ihn gerichtet hatte, nicht glauben, dass das Kind tatsächlich von Heinrich stammte, und nannte es „la Beltraneja“, da Beltrán de la Cueva in ihren Augen der leibliche Vater gewesen sein könnte. Das Ganze half Isabella der Katholischen, auf den Thron Kastilliens zu gelangen.[24] Nach seinem Tod wurde Heinrich in Gestalt einer Puppe vom Volk wegen „Sodomiterei“ entthront.[16]

Die Beispiele von Jakob von Aragonien, Johann II. und Heinrich IV. zeigen, dass in jener Zeit im Abendland Homosexualität mit einer relativen Freiheit gelebt werden konnte, zumindest im Adel. Es war dies auch die Zeit, in der Schwurbrüderschaften sich entwickelten, also Verträge zwischen zwei Männern, die John Boswell mit Hochzeiten unter Männer gleichsetzt, obwohl es keine Beweise gibt, dass es in einer Schwurbrüderschaft je zu mannmännlichem Geschlechtsverkehr gekommen wäre.[27] Als Beispiel hier ein Vertrag aus dem Jahre 1031:

«Nosotros, Pedro Didaz y Munio Vandiles, pactamos y acordamos mutuamente acerca de la casa y la iglesia de Santa María de Ordines, que poseemos en conjunto y en la que compartimos labor; nos encargamos de las visitas, de proveer a su cuidado, de decorar y gobernar sus instalaciones, plantar y edificar. E igualmente compartimos el trabajo del jardín, y de alimentarnos, vestirnos y sostenernos a nosotros mismos. Y acordamos que ninguno de nosotros de nada a nadie sin el consentimiento del otro, en honor de nuestra amistad, y que dividiremos por partes iguales el trabajo de la casa y encomendaremos el trabajo por igual y sostendremos a nuestros trabajadores por igual y con dignidad. Y continuaremos siendo buenos amigos con fe y sinceridad, y con otras personas continuaremos siendo por igual amigos y enemigos todos los días y todas las noches, para siempre. Y si Pedro muere antes que Munio, dejará a Munio la propiedad y los documentos. Y si Munio muere antes que Pedro le dejará la casa y los documentos.»

„Wir, Pedro Didaz und Munio Vandiles, verbinden uns und vereinbaren gemeinsam über das Haus und die Kirche von Santa María von Ordines, die uns gemeinsam gehören und wo wir zusammen arbeiten; wir kümmern uns um die Besucher, um ihr leibliches Wohl, schmücken und betreiben die Anlagen, pflanzen und bauen. Ebenso teilen wir die Gartenarbeit, unser Essen, unsere Kleidung und unseren Unterhalt. Und wir vereinbaren, dass keiner von uns etwas verschenke ohne die Erlaubnis des anderen, unserer Freundschaft wegen, und dass wir die Hausarbeiten in gleiche Teile teilen werden und dass die Arbeit gleichmäßig beauftragt werde, und wir werden unsere Arbeiter gleichweis und würdig unterhalten. Und wir werden weiterhin gute Freunde sein, mit Glauben und Wahrhaftigkeit, und mit andere werden wir weiterhin Freund und Feind sein, alle Tage und alle Nächte, für immer. Und falls Pedro vor Munio stirbt, wird er Munio das Eigentum und die Dokumente hinterlassen. Und falls Munio vor Pedro stirbt, wird er ihm das Haus und die Dokumente hinterlassen.[27]

Neuzeit

Mit dem 14. Jahrhundert beginnen die ersten Massenverfolgungen und -hinrichtungen in Europa, in Städten wie Venedig, Florenz, Regensburg, Augsburg und Basel, mit Prozessen infolge anonymer und mündlicher Anklagen, mit Folter als Untersuchungsmaßnahme sowie moralischer und physischer Strafe bis hin zum Todesurteil.[9] In Kastillien allerdings kam es erst 1495 zu den ersten Hinrichtungen wegen Sodomie.[16]

Die Katholischen Könige verschärften die Gesetze gegen Sodomiten in einer Pragmatischen Sanktion von 1497, womit die relative Freizügigkeit zu Ende ging. Das Verbrechen wurde mit Häresie und Verrat gleichgesetzt, und ein gelockerter Umgang mit Beweisen hielt Einzug, außerdem wurde die Folter systematisch angewandt, sogar gegen Geistliche und den Adel.[26]

Philipp II. verschärfte noch die Situation mit seiner Pragmatischen Sanktion von 1592, in der die Strafen zwar nicht schlimmer wurden, aber die Beweise doch noch leichter fielen: von da ab genügte die Aussage eines einzigen Zeugen.[26]

Diese Prozesse wurden entweder am Hof in Madrid oder in Städtegerichten abgehalten, wie z. B. in Málaga oder Sevilla. So wurden zwischen 1567 und 1616 alleine in Sevilla 71 Männer wegen Sodomie auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Im Allgemeinen waren Gerichte in der Krone Aragon und Andalusien bei der Verfolgung der Homosexuellen weniger streng als in Kastilien. Es gibt sogar Anzeichen für ein Schwulenghetto in Valencia.[28]

Im 16. Jahrhundert diskutierten Sittenlehrer und Moralisten wie Antonio Gómez den Fall lesbischer Frauen; das Ergebnis war, dass Frauen zum Scheiterhaufen verurteilt werden sollten, wenn sie Sodomie unter Zuhilfenahme von Gegenständen begangen hatten, ein Todesurteil allerdings nicht für nötig erachtet wurde, wenn auf Hilfsgegenstände verzichtet worden war. Wenige Fälle wurden ohne Verwendung solche Hilfsgegenstände bekannt. Ein berühmter Fall war der von Catalina de Belunza y Mariche, die vom Generalstaatsanwalt in San Sebastián wegen Sodomie verklagt wurde. Sie wurde nach Berufung zum Zentral-Gericht der Inquisition in Madrid freigesprochen.[29]

«[...] penetrarse entre sí como lo harían un hombre y una mujer desnudas, en la cama, tocándose y besándose, la una encima del vientre o la panza de la otra, un crimen que habían perpetrado en numerosas y diversas ocasiones»

„[...] sich gegenseitig penetrieren wie ein Mann und eine Frau, nackt, auf dem Bett, berührend und küssend, die eine auf dem Bauch der anderen, ein Verbrechen, das sie oft begangen haben.“

Klage des Generalstaatsanwalts in San Sebastián im Falle von Catalina de Belunza y Mariche.[29]

Gesellschaft

Während der Renaissance und der später folgenden Aufklärung verbrachten in Europa Männer und Frauen einen guten Teil ihres Lebens getrennt voneinander, was gleichgeschlechtliche Beziehungen sowohl geistig-seelischer als auch körperlich-geschlechtlicher Natur vereinfachte und förderte.[9]

Obwohl allerlei homosexuelle Geschehnisse jener Zeit aus Gerichtsprotokollen bekannt sind, scheinen die meisten sich zwischen einem älteren und einem jüngeren Mann oder Heranwachsenden zugetragen zu haben.

Die Prozesse zeigen verängstigte Menschen, die ihr Tun nicht als Sodomie ansahen. Viele verteidigten sich heftigst mit der Behauptung, es sei eine sehr verbreitete Gewohnheit. Solche Begegnungen ereigneten sich üblicherweise im öffentlichen Raum: in Bädern, Kneipen und Gaststätten.[9] In Madrid wurden 70 % der wegen Sodomie Angeklagten in öffentlichen Parkanlagen oder Bädern erwischt, allen voran in einigen Abschnitten des Paseo del Prado. Von den restlichen 30 % waren die meisten Männer, die ihre Wohnung miteinander teilten.[30]

In ganz Europa wurden viele homosexuelle Beziehungen als Freundschaften getarnt. Diese Art idealisierter Freundschaft, meisterhaft beschrieben von Montaigne in seinem Aufsatz De l'Amitié,[31] unterscheidet sich deutlich vom heutigen Gebrauch des Wortes. Diese Freundschaft, die meist unter dem Adel und am Hofe von Königen und Päpsten zu finden war, wurde oft mit denselben Worten beschrieben wie die Liebe und floss in politische Intrigen und Machtkämpfe ein.[9] In Spanien ließ der Conde-Duque de Olivares alle Türschlösser an Schlafzimmern im Königlichen Palast entfernen, damit Inspektoren sicherstellen konnten, dass niemand unter den Hunderten von Bediensteten und Beamten sodomitische Handlungen beging.[30]

Lesbische Liebe war in Europa ebenfalls bekannt und folgte teilweise, hauptsächlich in den oberen und gebildeten sozialen Klassen, dem männlichen Modell, in der die Freundschaft eine große Rolle spielte. In den niedrigeren sozialen Klassen hingegen war es üblich, dass Frauen alleine, in Gruppen mit anderen Frauen (meistens die ärmsten von ihnen) oder in Adelshäusern lebten, wo Dienstmädchen regelmäßig gemeinsam in Gruppen schliefen, manchmal sogar mit der Hausfrau und den Hausdamen zusammen. Dies erlaubte eine enge Intimsphäre unter den Frauen. Es gibt auch Berichte von gleichgeschlechtlichen Beziehungen unter Frauen im Rotlichtmilieu und in Gefängnissen.[9]

Die Inquisition

Die mittelalterliche Inquisition verfolgte schwule Männer; die Straftat hieß Sodomie, was in der damaligen Weltanschauung, das Verbrechen gegen die Moral schlechthin darstellte. In Spanien wurde die Tat mit Kastration oder mit Steinigung bestraft.[32]

Mit der Entstehung der Spanischen Inquisition und der anderen sozialen und politischen Veränderungen, die von den Katholischen Könige eingeführt wurden, änderte sich die Bestrafung wegen Sodomie: ab jetzt waren der Scheiterhaufen und die Enteignung im schlimmsten Fall vorgesehen, bzw. Galeerenstrafe, Peitschenhiebe, Einsperrung,[33] Geldstrafen oder Zwangsarbeit in anderen Fällen. Sklaven wurden öfters in die Verbannung geschickt, sogar wenn bewiesen war, dass sie unschuldig waren.[34] Folter wurde in der Vernehmung angewendet, obwohl alle unter 20-Jährigen üblicherweise davon ausgenommen waren; zwischen 1566 und 1620 wurden mindesten 23 % der Angeklagten gefoltert.[34] Diese neue Inquisition verurteilte Sodomie, bis der Großinquisitor im Jahre 1509 entschied, dass sie nicht mehr verfolgt werden sollte, außer im Falle der Häresie. So wurde Sodomie in Kastilien, außer in Ausnahmefällen,[35] nicht mehr von der Inquisition verfolgt. Im Gegensatz dazu erlangte die Inquisition in der Krone Aragon, mit Ausnahme von Mallorca und Sizilien, Dank einer Päpstliche Bulle vom 24. Februar 1524, verkündet vom Papst Clemens VII., die Gerichtsbarkeit des Vergehens wieder, unabhängig davon, ob es sich um Häresie handelte oder nicht.[36] Die Aragonesische Inquisition behielt diese Gerichtsbarkeit sogar nach Beschwerden, die auf dem Hoftag von Monzón in 1533 vorgetragen wurden, inne.[32]

Die aragonesische Gerichte waren sehr streng mit Sodomiten, was sowohl Männer wie Frauen sein konnten. Als Sodomie galten sowohl Analsex, sowohl homo- wie heterosexuell, als auch Zoophilie und die Penetration von Frauen mit Objekten. Personen, die wegen Sodomie verurteilt wurden, waren oft Priester und Personen besserer Stellung, die etwas milder behandelt wurden, als diejenigen, die wegen Zoophilie verurteilt wurden, die üblicherweise arm und ungebildet waren.[32] Viele der Taten wurden an Jugendlichen verübt, und die meisten Angeklagten waren Fremde, Italiener oder Franzosen, oder Priester, die aus anderen Gegenden stammten. In der Krone Aragon mussten die Prozesse das örtliche Recht anwenden, was eine Veröffentlichung der Namen der Angeklagten und oft zu einer Freisprechung führte.[37] In den Gerichten in Barcelona, Valencia und Saragossa lauteten 12 % der Urteile auf Tod auf dem Scheiterhaufen; zwischen 1570 und 1630 wurden insgesamt 1000 Personen verurteilt.[37] Das Gericht in Saragossa was besonders streng; zwischen 1571 und 1579 wurden 543 Personen wegen Sodomie verurteilt, von denen 102 hingerichtet wurden.[32] Von 1566 bis 1775 wurden in Valencia 359 Personen verurteilt: 37 wurden der Hinrichtung übergeben, 50 bekamen eine Galeerenstrafe, 60 bekamen Peitschenhiebe, 67 wurden verbannt, 17 wurden eingesperrt, 17 bekamen eine Geldstrafe, 10 Zwangsarbeit, und in 62 Fällen wurde der Prozess eingestellt oder der Angeklagte freigesetzt.[34][38]

Antonio Pérez, in einem Stich vom Jahr 1791 (Spanische Nationalbibliothek)

Der Fall von Pedro Luis Garcerán de Borja, Sohn des Herzogs von Gandía, Bruder des heiligen Francisco de Borja und Großmeister des Ordens von Montesa, erregte seinerzeit großes Aufsehen. De Borja wurde 1572 festgenommen, in Valencia vor Gericht gestellt und schuldig gesprochen. Anscheinend hatte sich Pedro Luis Garcerán de Borja einige Zeit zuvor in einen gewissen Martín de Castro verliebt, ein Gauner, der mit Prostitution und Zuhälterei, sowohl mit Männern wie auch mit Frauen, seinen Lebensunterhalt verdiente. Martín de Castro war 1571 im Bett mit Juan de Aragón Graf von Ribagorza ertappt worden, und vor seiner Hinrichtung am Königshof im Jahre 1574, verriet er seine Beziehungen zu Garcerán de Borja, wobei er allerlei heikle Einzelheiten preisgab. Garcerán de Borja, der Vizekönig und Kapitän-General der Königreiche Tlemcen, Tunis, Oran und Mers-el-Kébir gewesen war, wurde in eine interne Krise des Ordens von Montesa verwickelt, der in verschiedene Fraktionen zersplittert war, und hatte sich viele Feinde wegen der Förderung seiner Günstlinge innerhalb des Ordens zugezogen. Die Suprema, die höchste Instanz der Inquisition, beriet sich mit Philipp II., ob ein Prozess gegen Garcerán de Borja angestrengt werden sollte; der König entschied, den Prozess politisch auszunutzen, um dem aufsässigen Adel eine Lektion zu erteilen, indem er gleichzeitig die machtvolle Allianz zwischen der Familie Borja und dem portugiesischem Königshaus schwächte. Garcerán de Borja wurde zu 10 Jahren Abgeschiedenheit und zu einer Geldstrafe von 6000 Dukaten in jährlichen Raten von 1000 Dukaten verurteilt. Nach internen Streitigkeiten wegen der Nachfolge des Großmeisteramts, gelang es Garcerán de Borja bereits 1583, sich beim König wieder beliebt zu machen. Er handelte aus, dass die Krone sich den Orden einverleiben würde, der letzte Orden der noch unabhängig geblieben war. Als Ausgleich bekam er die Encomienda von Calatrava, und im Jahre 1591 wurde er zum Vizekönig von Katalonien ernannt. Er starb 1592.[24]

Ein zweiter wichtiger Fall, der sogar historische Bedeutung hat, ist der des Antonio Pérez, königlicher Sekretär Philipps II. Pérez, der als «El Pimpollo» (Die Knospe) in Madrid bekannt war, stieg in der Gunst des Königs Dank des Einflusses des Prinz von Eboli, seinem Liebhaber, auf. Nach dem er wegen Untreue und Verrat beim König in Ungunst fiel, floh er nach Aragonien, wo die Inquisition ihn unter anderem wegen Analverkehr festnahm. Die Anschuldigung wurde im Jahre 1591 von der Inquisition in Madrid bestätigt; dort hatte man den Schildknappen Antón Añón befragt und bis zum Tode gefoltert. Andere bekannte Fälle dieser Zeit waren die des Antonio Manrique, des Prinzen von Ascoli, des Fernando de Vera y Vargas, Corregidor von Murcia, sowie des Luis de Roda, des Vicente de Miranda und des Diego López de Zúñiga, Rektor der Universität von Salamanca, die sich allerdings retten konnten.[24]

Homosexualität und Kunst im Siglo de Oro

Die Renaissance ist aber auch die Zeit der Wiederentdeckung des griechischen und römischen Erbes. Homoerotische Kunst und Geschichten erreichten Spanien aus Italien, wie jene von Ganymed und Zeus oder Apollon und Hyakinthos, durch Künstler, sowohl hetero- wie homosexuelle, wie Leonardo da Vinci, Michelangelo oder Sodoma.[20] Die Verbindung Italiener - Sodomit war konstant im Siglo de Oro und zieht sich bis zum 20. Jahrhundert durch, als noch Marañón die Homosexualität des Antonio Pérez auf dessen Besuch in Italien zurückführte.[24] Oder, so wie es Luis de Góngora ausgedrückt hat:[20]

«Que ginoveses y el Tajo
por cualquier ojo entran bien»

„Weil Genovesi und der Tajo
durch jedes Loch[39] gut hineinkommen.“

Luis de Góngora y Argote[20]

In der Literatur des Siglo de Oro häufen sich Spott, Witzelei und Angriffe auf Sodomiten.[20] Als Beispiel einige Zeilen von Quevedo: [40]

«ÚLTIMA DESGRACIA: Finalmente, tan desgraciado es el culo que siendo así que todos los miembros del cuerpo se han holgado y huelgan muchas veces, los ojos de la cara gozando de lo hermoso, las narices de los buenos olores, la boca de lo bien sazonado y besando lo que ama, la lengua retozando entre los dientes, deleitándose con el reír, conversar y con ser pródiga y una vez que quiso holgar el pobre culo le quemaron.»

„LETZTES UNGLÜCK: letztlich, so unglücklich ist der Arsch, daß, obwohl alle anderen Teilen des Körpers genießen und vielmals genossen haben, die Augen im Gesicht sich freuend an dem Schönen, die Nase an den guten Gerüchen, der Mund an dem gut Gewürzten und küssend, was er liebt, die Zunge tanzend zwischen den Zähnen, sich ergötzend beim Lachen, beim Reden und an der Großzügigkeit, und ein Mal wollte der arme Arsch genießen und wurde verbrannt.“

Gracias y desgracias del ojo del culo
Francisco de Quevedo y Villegas.[40]

Die Theaterwelt war besonders suspekt. Die Handlung der Theaterstücke war oftmals unsittlich, indem Männer und Frauen die Kleidung und die Handlungsweisen des anderen Geschlechts annahmen, wie es z. B. im Stück El vergonzoso en palacio von Tirso de Molina zu sehen ist, in dem Serafina sowohl Männern wie Frauen den Hof macht. Hauptsächlich waren es weibliche Figuren, die sich als Männer verkleideten, um deren Privilegien zu genießen. Während des 16. und 17. Jahrhunderts gab es mehrere Versuche, dieser Unsittlichkeit Einhalt zu gebieten mit gewissen Regelungen, wie der Pflicht des Theaterbesitzers, über den Familienstand der Schauspieler Auskunft zu geben, dass die Ehefrauen der verheirateten Schauspieler während der Darstellung präsent sein mussten, dass Frauenrollen nur von jungen Männern dargestellt werden durften oder, im Gegensatz, nur von Frauen, dass Männer nicht wie Frauen gekleidet sein durften, usw.[30]

Der gesellschaftliche Druck und die rechtlichen Konsequenzen führten dazu, dass viele Sodomiten ihre Veranlagung verbargen, und heute sind davon nur Hinweise geblieben von dem, was vielleicht einmal war.[41] Zum Beispiel:

  • Die Sexualität Cervantes wurde von Daniel Eisenberg untersucht. Eisenberg hat weiche Fakten benutzt, die er in Cervantes Werk gefunden hat, womit er zu der folgenden Schlussfolgerung kommt: »er war auch nicht heterosexuell, im selben Sinne, wie das Wort heute benutzt wird. Wenn man ihn als bisexuell bezeichnen möchte, [...] könnte ich es nicht bestreiten.« Obwohl er die Begriffe hetero-, homo- oder bisexuell für jene Zeit nicht für passend hält.[42]
Unzählige Gerüchte wirbelten um Góngora in Madrid.
  • Über Luis de Góngora wirbelten unzählige Gerüchte in den Straßen von Madrid; Lieder und Gedichte bezeichneten ihn als Bujarrón (passiver Homosexueller). In seinen Gedichten können viele Beschreibungen junger männlicher Schönheit gefunden werden.[20]

«CONTRA DON LUIS DE GÓNGORA Y SU POESÍA
Este cíclope, no sicilïano,
del microcosmo sí, orbe postrero;
esta antípoda faz, cuyo hemisferio
zona divide en término italiano;

este círculo vivo en todo plano;
este que, siendo solamente cero,
le multiplica y parte por entero
todo buen abaquista veneciano;

el minoculo sí, mas ciego vulto;
el resquicio barbado de melenas;
esta cima del vicio y del insulto;

éste, en quien hoy los pedos son sirenas,
éste es el culo, en Góngora y en culto,
que un bujarrón le conociera apenas.»

Francisco de Quevedo y Villegas.[43][44]

  • Von Juan de Tassis, Graf von Villamediana und ein enger Freund Góngoras, erzählen die Geschichtswissenschaftler Alonso Cortés und Gregorio Marañón, dass er einen post-mortem Rechtsstreit wegen Sodomie hatte, dessen Dokumentation sie im Archivo de Simancas einsehen konnten, die aber später verschwunden ist.[24] Bruquetas de Castro geht in seinem Buch Reyes que amaron como reinas so weit, eine Beziehung zwischen der Ermordung Villamedianas und seiner Kenntnis von den sodomitischen Ausschweifungen des Königs Philipp IV. von Spanien anzudeuten.[24] Die mysteriöse Ermordung des Villamediana verursachte eine Verfolgung seiner näheren Kreise wegen Sodomie. Der erste Fall wurde verursacht durch die Ermordung des Sohnes des Graf von Benavente; Diego Enríquez, ein Verwandter, wurde angeklagt, und er gestand das Verbrechen; er gab zu, es aus Eifersucht, verursacht durch einen Liebesstreit um einen dritten Mann, begangen zu haben. Weitere Fälle waren Luis de Córdoba, Erstgeborener des Graf von Cabra, der zum Tode durch Garrotte verurteilt wurde, und Diego Gaytán de Vargas, Vertreter des Hofstaates in Salamanca.[24]
  • Von Juana Inés de la Cruz ist auch wegen der engen Freundschften, die sie mit einigen Frauen hatte, deren Schönheit sie in Gedichten pries, behauptet worden, dass sie lesbisch sei:

«Yo, pues, mi adorada Filis,
que tu deidad reverencio,
que tu desdén idolatro
y que tu rigor venero: [...]
Ser mujer, ni estar ausente,
no es de amarte impedimento;
pues sabes tú que las almas
distancia ignoran y sexo.»

„Ich, meine geliebte Filis,
die ich deine Göttlichkeit verehre,
die deine Geringschätzung vergöttert,
und die deine Strenge anbetet: [...]
Frau zu sein, oder weg zu sein,
ist kein Hindernis, dich zu lieben;
denn du weißt, dass für Seelen
Abstand nicht zählt und Sex.“

Juana Inés de la Cruz[20]

  • Auch über die Beziehung zwischen María de Zayas y Sotomayor, Romanautorin, und Ana de Caro, Dramaturgin und Essayistin, ist spekuliert worden. Beide lebten zusammen in Madrid, und ernährten sich von dem, was sie durchs Schreiben verdienten, unabhängig von jeglichem Mann. Tagebücher, Briefe, Kommentare von Zeitgenossen, wie Alonso de Castillo Solórzano, und modernen Wissenschaftlern, wie Maroto Camino, haben gezeigt, dass beide als Paar ihre Liebe nicht nur seelisch, sondern auch körperlich lebten.[30]
  • Unter den Schauspielern kann Cosme Pérez ausgewählt werden, besser bekannt unter dem Namen Juan Rana («Hans Frosch»). Es ist aus einem zeitgenössischen Kommentar bekannt, dass er wegen der «ruchlosen Sünde» festgenommen wurde, obwohl er später wieder freigelassen wurde. Als «Witzbold des Entremés» wurde er so berühmt, dass ganze Teaterstücke für ihn geschrieben wurden: El doctor Juan Rana von Luis Quiñones de Benavente, Juan Rana poeta von Antonio de Solís, Juan Rana mujer von Jerónimo de Cáncer oder El triunfo de Juan Rana von Pedro Calderón de la Barca, insgesamt 44 Stück. Anhand der Theaterstücke, die für ihn geschrieben wurden, kann gesagt werden, dass der Schauspieler wahrscheinlich affektiert war und damit auf der Bühne spielte, wofür er berühmt war.[45]

Unterdrückung während des Franco-Regimes

Unter der Diktatur von Francisco Franco waren homosexuelle Handlungen illegal und eine Vielzahl von Schwulen wurden eingesperrt. Das Vagabundengesetz („Ley de vagos y maleantes“) setzte Homosexualität mit Zuhälterei gleich.[46] Die Strafen, die daraus folgten, wurden eher als eine Art Erziehungsmaßnahme verstanden, nicht aber als „angemessene Strafe für diejenigen, die auf das niedrigste Niveau der Moral“ gefallen seien. Dieses Gesetz wurde 1979 abgeschafft.

Jedoch gab es auch andere Maßnahmen, durch die meistens homosexuelle Männer in gesonderte Gefängnisse, sogenannte „Galerías de invertidos“ („Galerie der Abweichler“), gesteckt wurden. Dies war bis zum Jahr 1975, in welchem Francos Regime sein Ende fand, gängige Praxis. In den frühen 1970er Jahren waren homosexuelle Häftlinge bei der Freilassung von Dissidenten übersehen worden. Aktivisten bedauern, dass bis heute keine Entschädigungen gezahlt wurden.[47]

In den 1960er Jahren entwickelten sich langsam heimliche Schwulenszenen in Katalonien, in Barcelona, einer eher toleranten Stadt unter Francos Diktatur, sowie in den Gegenkultur-Zentren von Ibiza und Sitges. Die Einstellung der spanischen Bevölkerung begann sich zu ändern. Nach dem Tod Francos wurde diese Kulturbewegung als La movida bekannt. Diese Bewegung war, neben den Schwulen- und Lesbenbewegungen in Europa und der westlichen Welt, ein Ausgangspunkt für die heutige Lage der Homosexuellen in Spanien: die spanische Gesellschaft zählt heute zu einer der tolerantesten in Europa.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Homosexualität in Spanien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.advocate.com/news_detail_ektid39287.asp
  2. http://www.boe.es/boe/dias/2005/07/02/pdfs/A23632-23634.pdf
  3. http://www.angus-reid.com/polls/index.cfm/fuseaction/viewItem/itemID/14203
  4. a b Rice, Eugene, Rome: Ancient (2007) in glbtq (in Englisch), besucht in März 2008
  5. Priapeos romanos. Antología bilingüe latín-castellano in Identidades (in Spanisch), besucht in März 2008
  6. a b Louis Crompton, Roman literature (2004) in glbtq (in Englisch), besucht in März 2008
  7. Eugene Rice, Hadrian (76-138) (2004) in glbtq (in Englisch), besucht in März 2008
  8. a b c d e f g h i j k Colin Spencer: Homosexuality. A history. Fourth Estate, London 1996, ISBN 1-85702-447-8.
  9. a b c d e f g h Robert Aldrich (Hrsg.): Gleich und anders. Murmann, Hamburg 2007, ISBN 978-3-938017-81-4.
  10. Der Dichter Ausonius (310–395) hatte eine leidenschaftliche Beziehung zu Paulinus von Nola, Bischof von Nola. Es ist nicht bekannt, ob diese Liebe auch körperlich war, aber die Leidenschaft der beiden Männer blieb in ihrem Briefwechsel erhalten. Sogar Augustinus von Hippo offenbarte homosexuelle Liebesbeziehungen in seiner Jugend, sollte aber später die Wollust als sündhaft ablehnen (Homosexuality. A history de Colin Spencer ISBN 1-85702-447-8).
  11. a b Cristian Berco: Spain. glbtq, 2004 (http://www.glbtq.com/social-sciences/spain.html, abgerufen am 14. April 2007).
  12. a b E.A. Thompson: Los Godos en España. Alianza Editorial, Madrid 2007, ISBN 978-84-206-6169-8, S. 307.
  13. Ignacio Olagüe: La evolución de las ideas en la Península Ibérica: el cristianismo trinitario. In: La evolución islámica en occidente. 2004 (http://www.tartessos.info/mito/olague/capitulo71.htm, abgerufen am 28. Juli 2007).
  14. Die Information in diesem Abschnitt stammt größtenteils aus La escondida senda: homosexuality in Spanish history and culture von Daniel Eisenberg. Weitere Informationen können in Homosexualidad en la Edad Media española von Jaime Montes Norniella gefunden werden.
  15. Ibn Abi Zayd Al-Qayrawani; Jesús Riosalido (Hrsg.): Compendio de Derecho islámico. Editorial Trotta, Madrid 1993, ISBN 84-87699-64-2.
  16. a b c d e f g h i Daniel Eisenberg: Homosexuality in Spanish history and culture. 1999 (http://users.ipfw.edu/jehle/DEISENBE/Other_Hispanic_Topics/escondida.pdf, abgerufen am 30. April 2007).
  17. Abdelwahab Bouhdiba: Sexuality in Islam. Routledge & Kegan Paul, London/Boston 1985, ISBN 0710096089.
  18. Teresa Garulo: Dīwān de las poetisas de al-Andalus. Hiperión, Madrid 1986, ISBN 84-7517-168-0.
  19. Maḥmud Subḥ [Maḥmud Sobḥ]: Poetisas arábigo-andaluzas. 2. Auflage. Diputación Provincial de Granada, Granada 1994, ISBN 8478071075.
  20. a b c d e f g h Luis Antonio de Villena (Hrsg.): Amores iguales. Antología de la poesía gay y lésbica. La Esfera, Madrid 2002, ISBN 84-9734-061-2.
  21. a b Josefina Veglison Elías de Molins: La poesía árabe clásica. Hiperión, Madrid 1997, ISBN 84-7517-529-5.
  22. Hind und Zaynab sind Frauennamen
  23. a b Daniel Eisenberg: Efebos y homosexualidad en el medievo ibérico. 2004 (http://www.islaternura.com/APLAYA/HOMOenHISTORIA/HomoHistoria2005/Homosexualidad%20en%20el%20medievo%20iberico.htm, abgerufen am 30. April 2007).
  24. a b c d e f g h i j k l m Fernando Bruquetas de Catro: Reyes que amaron como reinas. La Esfera de los Libros S.L., 2002, ISBN 84-9734-076-0.
  25. Louis Crompton: Homosexuality & Civilization. Belknap, Cambridge und London 2006, ISBN 0-674-02233-5.
  26. a b c Alfonso Pozo Ruiz (2004): Leyes sobre la sodomía en la Edad Moderna. Abgerufen am 21. Mai 2008.
  27. a b Parejas gays medievales. Abgerufen am 6. Mai 2007.
  28. Dynes, 1990
  29. a b La homosexualidad o sodomía en la Sevilla del XVI. In: Alma Mater Hispalense. 2004, abgerufen am 11. Mai 2007 (spanisch).
  30. a b c d Richard G. Mann: Madrid. In: glbtq. Abgerufen am 11. November 2007 (englisch).
  31. Michel de Montaigne: De l'Amitié. In: Wikisource. Abgerufen am 16. Mai 2009 (französisch).
  32. a b c d Kamen, Henry: The Spanish Inquisition. Yale University Press, 1998, ISBN 0-300-07880-3.
  33. Diese Strafe wurde für Geistliche vorbehalten, die in einem Kloster (von der Inquisition gewählt) eingesperrt wurden, um zu beichten und zu fasten, was üblicherweise einen Verlust des Ranges nach sich zog.
  34. a b c Castigos a homosexuales en España durante el Renacimiento. In: Isla ternura. Abgerufen am 3. März 2007.
  35. Eine solche Ausnahme war der Fall des Eleno de Céspedes, in Toledo verurteilt, ein transexueller Mann, der wegen Sodomie verklagt wurde: er hatte ein phallisches Instrument benutzt, um Frauen zu penetrieren, siehe Inquisition in glbtq.com.
  36. Beispiele einiger Prozesse können auf folgender Seite gefunden werden: Textos contra sodomitas de la Inquisición de Valencia. Siglos XVI y XVII. In: Identidades. 2006, abgerufen am 27. Mai 2007 (spanisch).
  37. a b Berco, Cristian: Inquisition. In: glbtq.com. 2004, abgerufen am 3. März 2007 (englisch).
  38. Ein Beispiel eines Prozessen kann unter Actas de un proceso de la Inquisición (1574) gefunden werden.
  39. Góngora bezieht sich wahrscheinlich auf die "Ojos del Guadiana", karstische Senken wo der Guadiana Fluß verschwindet, und verwechselt es mit dem Tajo.
  40. a b Francisco de Quevedo y Villegas: Gracias y desgracias del ojo del culo. In: Archivos Identidades. Abgerufen am 24. Juni 2007 (spanisch).
  41. Daniel Eisenberg zeigt in «Research Topics in Hispanic Gay and Lesbian Studies», dass viele historisch wichtige Persönlichkeiten dahingehend noch nicht untersucht worden sind; er erwähnt Gonzalo Fernández de Córdoba, der Gran Capitán, oder López de Hoyos, oder sogar Gruppen und Epochen, wie die Archive des Gregorio Marañón oder die Gruppe um García Lorca in Granada.
  42. Daniel Eisenberg: La supuesta homosexualidad de Cervantes. Abgerufen am 24. Juni 2007.
  43. Francisco de Quevedo y Villegas: Contra Don Luis de Góngora y su poesía. In: Poemas satíricos y burlescos. José Manuel Blecua, abgerufen am 1. Juli 2007 (spanisch).
  44. Frank Savelsberg: «Este cíclope, no sicilïano»: Die groteske Gestalt 'Góngora' in der satirischen Dichtung Quevedos. In: Matices. Abgerufen am 24. Juni 2007 (deutsch).
  45. Frédéric Serralta: Juan Rana homosexual. In: Criticón. 1990, abgerufen am 6. Juli 2007 (spanisch).
  46. http://search.boe.es/datos/imagenes/BOE/1954/198/A04862.tif
  47. Represión homosexual en el franquismo (spanisch)

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