Honeywell

Honeywell
Honeywell International Inc.
Honeywell Logo
Unternehmensform Incorporated
Gründung 23. April 1885
Unternehmenssitz Morristown, New Jersey
Unternehmensleitung

David M. Cote (Chairman & CEO)

Mitarbeiter 120.000
Umsatz rund 32 Mrd. USD
Branche Chemikalien, Luft- und Raumfahrt, Transport, Automatisierung, Rüstungsindustrie
Website

www.honeywell.com

Die Honeywell International Inc. ist ein internationaler Konzern mit Sitz in Morristown, New Jersey, Vereinigte Staaten.

Inhaltsverzeichnis

Konzernstruktur/Geschäftsfelder

Honeywell ist ein klassischer Mischkonzern, bestehend aus vier Bereichen, die schließlich in verschiedene Sparten erneut unterteilt sind. Die vier Bereiche sind Aerospace (Luft- und Raumfahrt), Specialty Materials, Transportation Systems und Automation and Control Solutions. Der größte Bereich davon ist Aerospace. Er genießt weltweit sehr hohes Ansehen und ist einer der Hauptlieferanten der Flugzeugteile für Airbus und Boeing. Der Konzern stellt unter anderem auch Triebwerke für Businessjets her. Zudem bezieht auch die NASA meist Systeme von Honeywell Aerospace. Specialty Materials beschäftigt sich mit der Herstellung von speziellen Chemikalien und Spezialfolien (besonders für die Pharmazie), während sich der Bereich Automation and Control Solutions mit Automationstechniken beschäftigt; d.h. er entwickelt u.A. Geräte der Haustechnik, Klimageräte etc. Der Bereich Transportation Systems ist für die Herstellung von Geräten (z.B. im Automobilverkehr) zuständig. Dazu zählt vor allem die Elektronik von Fahrzeugen. Der derzeitige CEO (Chief Executive Officer) von Honeywell ist David M. Cote. Der Umsatz beträgt etwa 37 Milliarden US-Dollar. Insgesamt beschäftigt Honeywell rund 120.000 Mitarbeiter in 95 Ländern.

APU von APIC Honeywell für einen kleinen Airbus

Unternehmensgeschichte

Honeywell wurde am 23. April 1885 von Albert Butz, Sohn Schweizer Einwanderer, als Butz Thermo-Electric Regulator Co. in Minneapolis gegründet und beschäftigte sich zunächst mit der Herstellung von Ofenregelanlagen. Es war das erste Unternehmen, das Produkte zur automatischen Regelung der Gebäude-Innentemperatur zum Verkauf anbot. 1912 baute das Unternehmen die erste Fabrik in Minneapolis und nannte sich fortan Minneapolis Heat Regulator Co. Im Jahre 1924 entwickelte Mark C. Honeywell, ein Pionier der Automatisierungstechnik, in seinem Unternehmen Honeywell Heating Specialties Co. den Uhrenthermostaten. 1927 verschmolzen William R. Sweatt, neuer Inhaber der Minneapolis Heat Regulator Co., und Mark C. Honeywell ihre beiden Unternehmen. Die neue Firma mit dem Namen Minneapolis-Honeywell Regulator Company wurde als Aktiengesellschaft gegründet und erzielte 1928 bereits einen Umsatz von 5,25 Millionen Dollar.

Ab 1963 begann das US-Verteidigungsministerium mit dem Aufbau des computergesteuerten Verteidigungssystem WIMEX, auch Worldwide Military Command and Control System (WWMCCS) genannt, dessen Netzwerk auf Rechnern von Honeywell basiert.

1970 kaufte Honeywell die Computersparte von General Electric. Diese Sparte wurde dann 1991 wiederum an Bull verkauft.

1989 lagerte Honeywell seine Waffenproduktion in den eigens dafür gegründeten Konzern Alliant Techsystems aus. Alliant ist heute der größte Produzent von Landminen und Munition.[1]

Im Jahr 1999 wurde Honeywell von Allied Signal aufgekauft, wobei das Unternehmen seit dieser Fusion unter dem bekannteren Namen Honeywell firmiert. Durch diese Fusion wurde Honeywell zu einem der größten Unternehmen weltweit.

In den Jahren 2000-2002 wurde immer wieder von einer Fusion der beiden Riesenkonzerne Honeywell und General Electric gesprochen, welche schließlich von der EU-Kommission jedoch abgelehnt wurde, obwohl sie zuvor in den USA bereits akzeptiert worden war. Keine andere Fusion hat derart viel Aufsehen erregt wie diese. Durch die Fusion der beiden Konzerne wäre das größte Unternehmen weltweit entstanden.

Im Jahr 2005 kaufte Honeywell den Britischen Mischkonzern Novar mit dessen Marken Esser, Ackermann und TREND für 2,4 Milliarden Dollar. Die deutschen Novar-Standorte Neuss und Albstadt sind im Honeywell-Konzern verblieben. Hier werden Produkte der Sicherheitstechnik entwickelt und produziert. Der Rest des Novar-Konzerns wurde weiterverkauft.

Anfang 2006 kaufte Honeywell den britischen Konzern First Techonolgies, zu dem u.a. die Firmen City Tech, BW, MST und EnviteC-Wismar gehören, die alle vorwiegend im medizintechnischem Bereich arbeiten.

Kritik

1968 gründeten Antikriegs-Aktivisten in Minneapolis das Honeywell Project, um gegen Honeywells Produktion der im Vietnamkrieg eingesetzten Splitterbomben zu protestieren. Aufgrund der Demonstrationen und Infoveranstaltungen sah sich Honeywell wenig später gezwungen eine eigene Imagekampagne zu starten. Die 1970 abgehaltene Aktionärsversammlung von Honeywell musste aufgrund von ca. 3000 vom Honeywell Project organisierten Demonstranten innerhalb und außerhalb des Gebäudes, bereits nach 14 Minuten abgebrochen werden. Eine Einstellung der Splitterbombenproduktion konnte jedoch nicht erreicht werden. Ab 1981 wurde Honeywell erneut zum Ziel von Protesten gegen die Produktion der bei der Bombardierung Beiruts durch die israelische Armee verwendeten Splitterbomben sowie die Produktion von MX Missiles. [1]

2009 wurde bekannt, dass Honeywell nahezu alle Rechner seiner Mitarbeiter mit der Überwachungssoftware EnCase ausspioniert.[2]

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. a b Joanne Sheehan: The Honeywell Project The Broken Rifle No 71, September 2006, S. 3, (Pdf)
  2. Spiegel Online: Virtuelle Spürhunde

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