Honorat Koźmiński

Honorat Koźmiński
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Honorat Koźmiński (* 16. Oktober 1829 in Biała Podlaska; † 16. Dezember 1916 in Nowe Miasto nad Pilicą) war ein polnischer Kapuzinermönch, Theologe und Gründer vieler Klöster. Er wurde am 16. Oktober 1988 durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.

Leben und Wirken

Koźmiński war der zweite Sohn von Stefan und Aleksandra de domo Kahl. Zur Grundschule ging er in Biała Podlaska, zum Gymnasium in Płock. In seiner Schulzeit durchlebte er eine religiöse Krise und verlor den Glauben, den er wunderbarerweise am 15. August 1846 wiedererlangte. Das Gymnasium beendete er im Alter von nicht einmal 15 Jahren. Vier Jahre lang studierte er auf Anregung des Vaters an der Abteilung Bauwesen der Schule der Schönen Künste in Warschau. Die russische Geheimpolizei verhaftete ihn am 23. April 1846 wegen antirussischer Verschwörung und lieferte ihn in das Gefängnis im X. Pavillon der Zitadelle Warschau ein. Dort erkrankte er an Typhus und wurde aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes am 27. Februar 1847 wieder entlassen. Am 21. Dezember 1848 trat er in das Kapuziner-Kloster in Lubartów ein. Die einfachen Gelübde legte er am 21. Dezember 1849 ab und begab sich dann nach Lublin, um Philosophie zu studieren. Die feierlichen Gelübde legte er am 18. Dezember 1850 ab. 1851 begann er an der Universität Warschau mit dem Studium der Theologie. Das theologische Studium beendete er am 18. Februar 1852 und wurde sodann Dozent der Rhetorik. Am 27. Dezember 1852 erhielt er die feierliche Priesterweihe durch den Warschauer Erzbischof Antoni Fijalkowski. In den Jahren 1852–1855 unterrichtete er in Warschau Theologie. 1855 gründete er dort mit Zofia Truszkowska die Vereinigung der Schwestern Felicjanek, deren Aufgabe karitative Betätigung war. In der Folge des Januaraufstands schloss die russische Regierung alle katholischen Klöster. Nach der Schließung des Kapuziner-Klosters in Warschau wohnte er in Zakroczym und von 1892 bis 1916 in Nowe Miasta nad Pilicą. Mit dem Ziel der Umgehung des russischen Verbots begann Koźmiński in Kongresspolen heimlich Klostergemeinschaften zu gründen nach der 3. Ordensregel des hl. Franziskus (sog. Verborgene). In den Jahren 1872–1898 gründete er vierzehn verborgene Schwesterngemeinschaften. Ihre Aufgaben sollten sein: Förderung der Frömmigkeit, karitative Betätigung und apostolische Betätigung in Familien, Fabriken, Spitälern und anderes. Aus einem dieser Zusammenschlüsse (der Gemeinschaft der Gottesschwestern der heiligen Mutter Klara), entwickelten sich die Mariaviten, gegründet durch Schwester Felica Maria Franziska Kozłowska, deren Beichtvater Honorat Koźmiński war. Er bemühte sich beim Heiligen Stuhl um eine Anerkennung dieser Gemeinschaften entsprechend ihrer Affiliation an die Regeln der Kapuziner-Klöster. Unter anderen rief er damals die "Vereinigung der Serafiten-Schwestern" in Warschau ins Leben. In den Jahren 1859–1862 gehörte er dem Konvent eines Warschauer Klosters an. 1895 wurde er General-Kommissar der Kapuziner in der Kirchenprovinz Polen. Am 16. Oktober 1988 – im 10. Jahr seines Pontifikats – gab Papst Johannes Paul II. die Seligsprechung Pater Honorat Koźmińskis bekannt.



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