Alte Nikolaikirche Frankfurt

Alte Nikolaikirche Frankfurt
Nordseite der Alten Nikolaikirche am Römerberg, Dezember 2008
Grundriss

Die spätgotische Alte Nikolaikirche ist eine nach dem Schutzheiligen der Fischer, dem Heiligen Nikolaus, benannte evangelische Kirche in Frankfurt am Main. Sie liegt nahe dem Main am Römerberg und ist als Teil eines charakteristischen Ensembles auch über Frankfurt hinaus bekannt. Der Mitte des 12. Jahrhunderts als Hofkapelle begründete Bau stammt in seiner heutigen Erscheinung aus dem 15. Jahrhundert und wird als eine der acht Dotationskirchen Frankfurts seit 1949 als Gotteshaus von der Evangelischen Paulsgemeinde genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die staufische Eigenkirche und ihre Rechtsstellung (Mitte 12. Jahrhundert bis 1264)

Im Gegensatz zu den meisten anderen mittelalterlichen Kirchen in Frankfurt am Main, von denen Entstehungszeit, Gründer, Gründungsmotiv und Zweckbestimmung dokumentiert oder zumindest glaubwürdig überliefert sind, stellt sich die Quellenlage im Falle der Alten Nikolaikirche für die Frühzeit äußerst dürftig dar. Vielen älteren Geschichtswerken galt das Weihedatum des 28. Mai 1142 in den Annalen des Klosters Disibodenberg als die erste schriftliche Erwähnung der dem heiligen Nikolaus von Myra geweihten Kapelle.[1] Schon 1853 konnte der Historiker und damalige Leiter des Frankfurter Stadtarchivs, Johann Friedrich Böhmer, dies als eine Falschauslegung entlarven, da die in den Annalen erwähnte „capella sancti Nycolai“ zweifelsfrei auf Disibodenberg und nicht auf Frankfurt zu beziehen ist.[2] Die bis heute bekannten geschichtlichen Quellen zeigen nun für weit über hundert Jahre keine weitere Nennung des Gebäudes auf.

Aufgrund der fehlenden Schriftzeugnisse suchte die Frankfurter Geschichtsforschung schon um die Wende zum 20. Jahrhundert in der geographischen Lage und der Nähe zum Saalhof – hinter dem man seit dem 16. Jahrhundert die karolingische Kaiserpfalz Frankfurt vermutete[3] – eine Erklärung für die Existenz des Sakralbaus. Man nahm an, dass er für die vermeintlich bereits vorhandene, kleine Kapelle des Saalhofs ein Ausweichquartier bei Hochwasser oder gar ein vollständiger Ersatz für die königlichen Beamten gewesen sei.[4]

Befunde der archäologischen Ausgrabungen 1989

Grabungen von Heinrich Bingemer in den 1930er und Otto Stamm in den 1960er Jahren brachten allerdings zu Tage, dass der Saalhof eine rein staufische Königsburg des 12. Jahrhunderts war, und die Saalhofkapelle sogar erst um 1200 errichtet wurde.[5] Die ältesten noch aufrecht stehenden bzw. sichtbaren Teile der Nikolaikirche stammen rein stilkritisch jedoch aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und somit für Frankfurt klar nachstaufischer Zeit. Otto Stamm vertrat daher noch 1979 die Auffassung, dass die Kapelle somit ohne Vorgängerbauten und einen Bezug zum Saalhof um 1270 in einem Zuge errichtet worden sei.[6]

Erst archäologische Grabungen des Jahres 1989, die nach Bodenfunden bei umfassenden Renovierungsarbeiten veranlasst wurden, konnten die Baugeschichte endgültig erhellen. Sie förderten unter der heutigen Nikolaikirche die Fundamente einer Ost-West-orientierten Saalkirche mit abgeschnürten Rechteckchor zu Tage, die zumindest sicher in das 12. Jahrhundert datiert werden konnte.[7] Da für eine Kapelle in der Nähe des Saalhofs in dieser Zeit der Klerus aus rechtlichen, das Bürgertum aufgrund seiner damals noch geringen Bedeutung jedoch kaum in Frage kommt, beantworteten die Funde über die Entstehungszeit hinaus auch die Frage nach dem Gründer, der letztlich nur der König selbst gewesen sein kann.[8]

Demnach entstand die Nikolaikapelle zusammen mit dem Saalhof wohl in der Regierungszeit des ersten Stauferkaisers Konrad III., der zwischen 1140 und 1149 vier Fürstenversammlungen nach Frankfurt einberief. Als Hofkapelle war sie Standort von geschichtlich bedeutenden Ereignissen wie Hof- und Reichstagen und wohl sogar Königswahlen. Die erst ein halbes Jahrhundert später entstandene Saalhofkapelle hat dagegen nur als Familienkapelle und Aufbewahrungsort der Reichsinsignien gedient.[9] Die bei den Ausgrabungen gefundenen Grundmauern des Vorgängerbaus der Alten Nikolaikirche sind heute im Fußboden markiert und geben so einen Eindruck von der Größe des von den Dimensionen zwar kleinen, aber für die Frankfurter Frühgeschichte bedeutenden Sakralbaus.

Rechtlich stand die Kapelle anders als die übrigen Frankfurter Kirchen seit ihrer Gründung als Eigenkirche ausschließlich dem königlichen Hof und seiner Burgmannschaft, den milites, zur Verfügung, die auch während des Interregnums ihre Vorrechte wahrten. Nach dem Eigenkirchenrecht war der Kaplan direkt vom König eingesetzt, unterstand nach dem kanonischen Recht aber in seiner Amts- und Lebensführung dem Erzbischof von Mainz, der die Aufgabe zudem auch an andere Geistliche, etwa solche des Bartholomäusstifts delegieren konnte. Dieses Delegationsrecht stand auch dem König zu, der es zum Beispiel über den städtischen Schultheißen ausüben lassen konnte. Es ist allerdings zu bemerken, dass das Eigenkirchenrecht bereits seit Papst Gregor VII. als Simonie bekämpft und im Rahmen des Investiturstreits schließlich vollständig zurückgedrängt wurde, so dass einzig die Nutzung als Hofkapelle die späte Gründung als Eigenkirche noch logisch und als kirchenrechtlich unbedenklich erscheinen lässt.[10]

Ausbau und Inkorporation im 13. Jahrhundert (1264 bis 1292)

Spätromanisches Turmuntergeschoss mit Rundbogenfenstern und frühgotisches Turmoktogon, um 1250

Mit einer Urkunde vom 24. September 1264 setzen die schriftlichen Quellen über den Sakralbau ein. Das Kapitel des Bartholomäusstiftes bezeugte gemeinsam mit der Stadtgemeinde, dass ein Ritter Rudolf von Praunheim dem Kantor Cristan und dem Kaplan Godeschalk von St. Nikolai einen Hof verkauft habe.[11] Sechs Jahre später vermachte der Frankfurter Bürger Wicker auf der Brücke „beati Nycolai“, in der Urkunde in einer Aufzählung mit den anderen damals existierenden Sakralbauten Frankfurts genannt, einen regelmäßigen jährlichen Zins von sechs leichten Pfennigen.[12] Somit ist rein von den Quellen her erst ab diesen Zeitpunkt, dem Mai 1270, eine Nikolaikapelle als eigenständiges Gebäude in Frankfurt gesichert (terminus post quem). Das Datum ist zugleich der erste echte Beleg für ein bürgerliches Engagement um die Nikolaikapelle, was die ab Mitte des 13. Jahrhunderts stark ansteigende Bedeutung des Bürgertums reflektiert.

Ungefähr um dieselbe Zeit entstand als erste Erweiterung des Ursprungsbaus der Turm, der im Norden an den Rechteckchor des ersten Kirchenbaues anschloss. Sein Erdgeschoss mit spätromanischen, noch rundbogigen Fenstern, sowie die beiden darüber anschließenden, bereits in frühgotischen Formen gestalteten Geschosse stellen heute das älteste noch im Bestand der Kirche aufzufindende Bauteil dar. Ferner erhielt der Rechteckchor nun im Osten eine halbrunde Apsis und das Langhaus wurde nach Westen verlängert.[13] Die Errichtung des Turms kann durchaus in Zusammenhang mit einem Wunsch der aufstrebenden Bürgerschaft gesehen werden, weniger einen Kirchturm denn eine Überwachungsplattform für das Markt- und Messgeschehen am Römerberg wie am Mainufer zu schaffen, wofür der Turm der Nikolaikirche geradezu ideal geeignet scheint. Dies erscheint auch vor dem Hintergrund des Privilegs von 1240 logisch, das der Frankfurter Messe zu der enormen Bedeutung verhalf, die sie geradezu sprichwörtlich die folgenden Jahrhunderte prägte.[14]

Frühgotisches Tympanon in der Westmauer, um 1250

Erst gegen Ende des 13. Jahrhunderts kam es während der Regierungszeit Rudolfs von Habsburg zu einem vollständigen und größeren Neubau des Langhauses. Die neue Kirche wurde dabei um die alte Kapelle herum gebaut und deren Mauern dann nach Abschluss der Bauarbeiten eingerissen.[15] Der Neubau war 1290 vollendet, am 30. Oktober desselben Jahres wurde ein Hochaltar des heiligen Nikolaus geweiht.[16] Zwei frühgotische Tympana aus dem Umfeld des Naumburger Meisters, die wohl der vorangegangenen Umbauphase um 1250 zuzurechnen sind und nun nicht mehr benötigt wurden, wurden an der östlichen und südlichen Außenwand der Kirche eingemauert, wo sie bis heute zu sehen sind.[17] Am 30. Oktober 1292 übertrug Rudolfs Nachfolger Adolf von Nassau die Kirche dem Bartholomäusstift mit dem Vorbehalt des Kollationsrechts (Beneficium Collationis).[18]

Erst im Stiftsbesitz wurde der Umbau mit der Neuerrichtung des Chores in bereits klaren gotischen Formen bis etwa 1300 abgeschlossen.[19] Warum so kurz vor dem Übergang der Kirche an das Bartholäusstift nochmals eine derart tiefgreifende Umbaumaßnahme an der Kapelle stattfand, ist rätselhaft, zumal das Interesse des Königs an dem Gebiet bereits 1282 erloschen war, als dieser den Saalhof verlehnte. Ebenso nicht mehr zu klären ist der Grund für die Fertigstellung des Umbaus unter dem Bartholomäusstift, da auch dieses den Bau in der Folgezeit stark vernachlässigte. Es erscheint einzig als nicht zu belegende Möglichkeit, dass die Fertigstellung des Baus Bedingung des Königs für die Schenkung war.[14]

Nikolaikirche als Ratskapelle (1292 bis 1530)

Anfang des 15. Jahrhunderts gewann der Rat der Stadt allmählich immer mehr Einfluss auf die Kirche, die nun hauptsächlich als Ratskapelle diente. 1408 ließ er den Turm erneuern und eine mit Ecktürmchen ausgestattete steinerne Maßwerkgalerie anlegen, auf der die Ratsherren mit ihren Familien die Turniere, Passionsspiele und andere Veranstaltungen bewundern konnten. 1450 gestaltete Eberhard von Friedberg die Ratskapelle im spätgotischen Stil um. Das Gebäude erhielt den heutigen hohen Turm und das Stufendach. 1467 stiftete der Schöffe Wicker Frosch die Ratsmessen. Von da an fanden sich zweimal in der Woche, jeweils dienstags und donnerstags, alle Ratsherren morgens um fünf Uhr in der Kirche zum Gottesdienst vor den Ratssitzungen zusammen.

Bereits seit 1428 bestand das Almosen zu St. Nikolai, eine Stiftung Frankfurter Bürger. Dadurch entwickelte sich die Kirche zu einer Art Sozialstation. Durch die Gelder der Stiftung wurde vor der Kirche Nahrung an bedürftige Frankfurter Einwohner verteilt. Wer das Frankfurter Bürgerrecht hatte, einen guten Leumund und seine Bedürftigkeit nachweisen konnte, erhielt pro Woche zwei Laib Brot.

Reformation und Neuzeit (1530 bis 1899)

Römerberg und Nikolaikirche kurz nach der Restauration, Kupferstich von S. Kleiner, 1738

Die Reformation bedeutete einen Einschnitt in der Geschichte der Nikolaikirche. 1530 wurde die katholische Messe und damit die Ratsgottesdienste in Frankfurt abgeschafft. Die Kirche wurde geschlossen, ihre Altäre 1543 abgebrochen. Auch nach dem Augsburger Interim 1548, das die Rückgabe des Domes und der Stiftskirchen an die Katholiken bedeutete, wurde die kleine Nikolaikirche nicht mehr für den lutherischen Gottesdienst der Bürgergemeinde benötigt. Für über 150 Jahre wurde sie verpachtet und als Archiv des städtischen Schöffengerichts sowie zu Messezeiten zeitweise als Warenlager genutzt. Auf dem Turm war ein Trompeter stationiert, der ankommende Kähne auf dem Main durch Hornstöße ankündigte. Vor der Abfahrt des Mainzer Marktschiffes hatte er den Choral In Gottes Namen fahren wir zu blasen.

1719 wurde der Pachtvertrag gekündigt und die Kirche nach einer Restauration 1721 erneut eingeweiht. Seither wird sie als evangelische Kirche genutzt, zunächst als Garnisonkirche für das Militär und für ein Waisenhaus. Nachdem 1786 die alte gotische Barfüßerkirche am Paulsplatz abgerissen worden war, diente die Nikolaikirche bis zur Einweihung der neuen Paulskirche als Ausweichquartier. 1805 plante der Frankfurter Stadtbaumeister Johann Georg Christian Hess bereits ihren Abriss, um sie durch ein klassizistisches Messehaus zu ersetzen, doch unterblieb dieser Neubau aus Geldmangel. Allerdings war auch für die dringend notwendige Restaurierung der baufälligen Kirche kein Geld vorhanden.

Römerberg und Nikolaikirche, kolorierter Kupferstich von F. W. Delkeskamp, 1822

Erst 1838 wurde die Kirche gründlich erneuert. Das bislang geschlossene, zum Samstagsberg weisende Nordportal wurde geöffnet, Dach, Galerie und Ecktürmchen erneuert. Die Turmspitze wurde abgetragen und durch einen achteckigen, durchbrochenen Maßwerkhelm aus Gusseisen nach dem Vorbild des Freiburger Münsters ersetzt.[20]

1840 wurde die Nikolaikirche im Tausch gegen die abgerissene Heiliggeistkirche in die Dotation aufgenommen. Bis heute steht sie deshalb im Eigentum der Stadt Frankfurt, die für ihre Erhaltung verantwortlich ist.

Von März 1848 bis Juni 1852 musste die Nikolaikirche wiederum aushelfen, während die Paulskirche Sitz der Frankfurter Nationalversammlung war und anschließend eine umfassende Renovierung benötigte.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts war der gusseiserne Turmhelm so beschädigt, dass er 1903 abgerissen und 1904 durch das noch heute bestehende spitze Kupferdach ersetzt wurde. Dieses orientierte sich in seiner Gestaltung am durch historische Abbildungen überlieferten tatsächlichen Zustand des 16. Jahrhunderts.

Nikolaikirche als Gemeindekirche (1899 bis heute)

Römerberg und Nikolaikirche, Photochrom, um 1900 / vor 1903

Am 27. September 1899 wurde die Kirchengemeinde- und Synodalordnung für Frankfurt am Main erlassen, in der die Vereinigung des bis dahin getrennten lutherischen und reformierten Konsistoriums und die Aufteilung des Stadtgebiets in sechs lutherische Gemeinden und zwei reformierte Gemeinden festgelegt wurde. Bislang hatten die evangelischen Frankfurter Familien selbst zu wählen, zu welcher Kirche oder zu welchem Prediger sie sich halten wollten; nunmehr wurden auch in Frankfurt Parochien eingeführt.

Zu den neu gegründeten Gemeinden zählte auch die Nicolaigemeinde. Sie erhielt zunächst die Nikolaikirche als Gottesdienststätte, obwohl sich ihr Gemeindegebiet weit entfernt im dichtbesiedelten Ostend befand. Zudem erwies sich die Nikolaikirche bald als zu klein, so dass die Nicolaigemeinde 1909 einen Neubau in der Waldschmidtstraße am Frankfurter Zoo bezog, die Neue St. Nicolaikirche.

Im Zweiten Weltkrieg gehörte die Alte Nikolaikirche zu den ganz wenigen historischen Gebäuden in der Frankfurter Innenstadt, die im Bombenkrieg weitgehend verschont blieben. Beim ersten großen Bombardement der Stadt im Oktober 1943 sowie den Märzangriffen 1944, die die gesamte Altstadt vernichteten, brannte das Dach durch Brandbombeneinwirkung nieder, durch einen Sprengbombentreffer am Südrand wurden einige Kubikmeter Werk- und Bruchstein auf Höhe der Galerie herausgesprengt. Die Gewölbe hielten jedoch stand, so dass das Innere nur geringe Putzschäden erlitt. Die Ausstattung war bereits zuvor durch Auslagerung gerettet worden, wichtige Bauplastik wie das Tympanon an der Nordseite durch einen Zementüberzug gegen Splitterwirkung geschützt. Einzig die Orgel des 19. Jahrhunderts war trotz Einmauerung durch die Kriegseinwirkungen aus nicht näher beschriebenen Gründen unbrauchbar geworden. Der im Sommer 1947 begonnene Wiederaufbau des Gebäudes war vergleichsweise schnell Ende Dezember 1948 abgeschlossen.

Durch die Zerstörungen war die Wohnbevölkerung der Altstadt stark zurückgegangen. Die ausgebrannte Paulskirche wurde daher nicht mehr als Kirche benötigt. Als Nationaldenkmal dient sie seit ihrem Wiederaufbau 1948 vornehmenlich für Ausstellungen und staatliche oder städtische Veranstaltungen. Die Paulsgemeinde erhielt 1949 die Alte Nikolaikirche als Gemeindekirche zugewiesen. Bei der feierlichen Übergabe und Einweihung 1949 predigte der Kirchenpräsident Martin Niemöller.

1989 bis 1992 fand die bislang letzte umfassende Renovierung der Kirche statt, bei der erstmals die mittelalterliche Baugeschichte im Rahmen der Ausgrabungen dokumentiert werden konnte.

Geistliches Leben

Die Kirche versteht sich wegen ihrer zentralen Lage als „Besucherkirche“ und ist zur Erbauung der Besucher, die aus aller Welt hier vorbeikommen, ganztägig geöffnet. Sie hat ein reges Gemeindeleben mit vielfältiger Kirchenmusik und anderen wechselnden Angeboten auch für den eiligen Touristen. Personell ist die Pfarrei auf englischsprachiges, internationales Publikum optimal eingestellt; es werden öfters zweisprachige, englisch-deutsche Gottesdienste, Andachten und Vespern gehalten. Mit der indonesischen Christengemeinde Frankfurts besteht eine enge Beziehung, die sich auch im teilweise gemeinsam gestalteten Gemeindeleben niederschlägt.

Architektur

Architektonisch entstammt der größte Teil der heute zu sehenden Kirche mehreren Bauabschnitten der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die schließlich kurz nach Mitte des 15. Jahrhunderts in die heute zu sehende Form gebracht wurde. Vom vorhergehenden staufischen Sakralbau ist keine aufrecht stehende Substanz mehr erhalten, obgleich sich die folgenden Baumaßnahmen an ihm räumlich orientierten. Er lässt sich aufgrund der baugeschichtlichen und archäologischen Untersuchungen der letzten Jahrzehnte jedoch gut rekonstruieren. Aus Gründen der Übersichtlichkeit soll hier nachfolgend nur die Hofkapelle (12. Jahrhundert) sowie die Kirche als Gesamtwerk der Gotik (13. bis 15. Jahrhundert) mit den Veränderungen des 19. und 20. Jahrhunderts an diesem Zustand beschrieben sein.

Die staufische Saalkirche

Der staufischen Ursprungsbau verfügte über einen Saal von 13 Metern Länge und 9,80 Metern Breite, an den im Osten ein Rechteckchor von 6,20 Metern Länge und 7,50 Metern Breite anschloss. Als Baumaterial wurde sauber gearbeitetes Quadermauerwerk aus Buntsandstein mit einer Stärke von rund 0,65 Metern verwendet. Dieses gründete dem archäologischen Befund nach teils auf einer Mörtelbettung, teils auf einem reinen Packlagenfundament aus Bruchsteinen von jeweils etwa einem Meter Stärke. Aufgefundene Reste belegen einen weiß angestrichenen Sandputz des gesamten Kirchenäußeren. Es dürfte somit der heutigen Farbfassung recht nahe gewesen sein, auch wenn mangels vorgefundener Architekturteile unklar bleiben muss, ob diese bereits – wie später in der Gotik im gesamten Rhein-Main-Gebiet gängig – rot gefasst waren.

Ausgehend vom vom Sockelgeschoss des später angefügten, noch heute erhaltenen Turms kann im Inneren, das gegenüber dem Platzniveau um etwa einen Meter podiumsartig erhöht war, eine Raumhöhe von sieben bis acht Metern angenommen werden. Der stark abgeschnürte, wohl in der Gesamthöhe geringfügig niedriger ausgeführte Chor öffnete sich durch eine etwa 3 Meter breite Bogenöffnung zum Saal. Analog erhaltener Bauten dieser Zeit und dieses Typus war die Decke beider Bauteile wohl als flache Balkendecke ausgeführt und jeweils mit einem Satteldach überspannt. Verglaste Fenster sind durch entsprechende Funde belegt, über ihre Anzahl, Größe und Anordnung lassen sich aber ebenso wie über etwaige Eingänge sowie die Ausstattung der Kirche keinerlei realistische Aussagen mehr treffen.

Die gotische Hallenkirche

Äußeres

Der Turm
Detail der früh- / hochgotischen Turmobergeschosse, Dezember 2008

Der 48 Meter hohe[21] Kirchturm auf einem annähernd quadratischen Erdgeschoss von 5,7 x 6,3 Metern mit den zwei darüber befindlichen Oktogongeschossen ist ein Werk der Frühgotik um 1250. Das oberste Turmgeschoss entstammt stilistisch weitestgehend den Jahren 1458/59, wurde bei der neogotischen Restaurierung 1841–1847 jedoch vollständig teils idealisierend erneuert. In den heutigen Zustand ist der Turm 1905 versetzt worden, nachdem man die neogotische Spitze aufgrund ihrer Schadhaftigkeit 1903 abgebrochen hatte. Abermals wurde die gesamte Laterne mit Turmspitze komplett neu aufgemauert und anhand der frühesten erhaltenen Kirchenansicht von Sebastian Münster aus dem Jahre 1545/50 in den überlieferten Zustand des Mittelalters zurückversetzt. Als Baumaterial wurde in den ersten drei Geschossen durchgängig verputzter Bruchstein verwendet. Alle vom Steinmetz bearbeiteten oder sichtig gelassenen Teile sind dagegen aus Basalt, ab dem 15. Jahrhundert dann aus Mainsandstein, ebenso das gesamte dritte Turmobergeschoss.

Noch in die Romanik weist das schmucklose Erdgeschoss mit schmalen, rundbogigen Fenstern – zwei an der Nord-, eins an der Ostseite – während die darüber liegenden Geschosse sind bereits sichtbar von frühen gotischen Einflüssen geprägt sind. An der Ostseite befindet sich seit dem Umbau 1841–1847 eine Tür ins Turm- und Kircheninnere. Der obere Bereich wird von einem einfachen Gesims abgeschlossen, gegenüber dem die Obergeschosse auf ihrem achteckigen Grundriss leicht zurückspringen, so dass sich hier eine flache Sockelzone zeigt.

Eckbündel am Turm

Die Ecken der ersten Oktogongeschosses werden von Dienstbündeln begleitet, die aus je drei Rundstäben bestehen und unterhalb eines die Geschosse trennenden Gesims in einen Kleeblatt-Blendbogen münden. An der Nordseite befinden sich zwei dem darunterliegenden Geschoss ganz ähnliche Fenster, die jedoch spitzbogige Abschlüsse haben.

Wie das vorangegangene weist auch das das zweite, etwas höhere Oktogongeschoss in seinen Ecken Dienstbündel auf, jedoch sind die Flächen hier mit schmalen Lanzettfenstern durchbrochen, die rund zwei Drittel der Geschosshöhe einnehmen. Zusätzlich zu den Kleeblatt-Blendbögen des vorangegangenen Geschosses zeigen die darunter liegenden Fenster ein eigenständiges Dreipass-Maßwerk.

Das dritte Turmobergeschoss behält die Oktogonform des Turms bei, wird anstatt von Dienstbündeln jedoch von Ecklisenen gefasst. Diese sind unterhalb einer durchbrochen gearbeiteten Brüstung mit rotierendem Fischblasen-Maßwerk durch ein Dreipass-Bogenfries mit Blumenansätzen verbunden. Die Flächen des Geschosses sind größtenteils in zweibahnige, rundbogig abschließende Fenstern aufgelöst, die im oberen Bereich wieder das Motiv des Dreipass-Maßwerks aufgreifen. Hinter der Holzverblendung der Fenster dieses und des vorangegangenen Geschosses befinden sich die Glocken und das Glockenspiel der Kirche (s. Ausstattung). Auf dem oberen Ende der Ecklisenen sitzen unterhalb der Maßwerkbrüstung rein dekorative Wasserspeier, die wohl der Umbauphase 1841–1847 zuzurechnen sind, wenngleich sie, wie anhand älterer Abbildungen feststellbar, mittelalterliche Vorbilder haben.

Innerhalb der Brüstung verjüngt sich der Turm bei gleichbleibender oktogonaler Form erheblich. Die Wandflächen der Laterne besitzen zu allen Himmelsrichtungen jeweils zwei rechteckige Fenster, die horizontal durch ein Gurtgesims getrennt und unterhalb des Helms durch ein Fries aus Spitzbögen bekrönt werden. Darüber erhebt sich ein steiler, mit Kupfer gedeckten Spitzhelm mit Krabbenbesatz. Die Turmspitze endet oberhalb eines Knaufes in einem Kreuz, das eine Nachbildung des alten Chorkreuzes der alten Dreikönigskirche in Sachsenhausen ist, auf dem ein Wetterhahn thront.

Das Langhaus
Ansicht der Kirche vom Fahrtor, Dezember 2008

Das Langhaus auf annähernd rechteckigem, aber verzogenem Grundriss von rund 15 x 13 Metern entstammt im Kern etwa der Zeit zwischen 1270 und 1290. In den noch heute zu sehenden Zustand wurde es jedoch wie schon der Kirchturm erst im 15. Jahrhundert 1466/67 durch Hinzufügen der Dachgalerie überführt, von geringen späteren Veränderungen abgesehen. Auch wie bei Turm besteht der verputzte Teil aus Bruchstein, während sichtbare gelassene Teile aus Quadern von Basalt oder, ab dem 15. Jahrhundert, Mainsandstein gefertigt sind, wobei letzterer stellenweise auch zum Ausbessern der älteren Partien aus Basalt verwendet wurde.

Aus Sandstein besteht auch der unterste, umlaufende und oben abgefaste Sockel des Langhauses, gegenüber dem der untere Teil der Außenmauern um wenige Zentimeter zurückspringt. Die aufsteigenden Wände sind auf allen Seiten der Kirche auf dieselbe Art gegliedert. Bis zum unteren Rand der drei Fenster pro Fassade findet sich keinerlei Schmuck der verputzten Flächen. Auf Höhe der sichtbar als Platten von Mainsandstein gestalteten, abgefasten Sohlbänke der Fenster springt die Fassade deutlich zurück. Der untere Bereich erfährt ab hier links und rechts der Fenster seine Fortführung in Strebepfeilern, die nach oben hin bündig mit der vorkragenden Dachgalerie abschließen. Von den ursprünglich sicher vorhandenen Fenstermaßwerken des Langhauses war schon auf der recht exakten Darstellung der Kirche durch Salomon Kleiner 1738 nichts mehr erhalten, die Darstellung auf dem Plan der Stadt von Matthäus Merian 1628 lässt zumindest die Existenz solcher erahnen. Die mittige Fassadenachse hat an Nord- und Westseite etwas verschobene Proportionen zugunsten des unteren Bereichs für die hier verbauten spitzbogigen Eingangsportale, wodurch gleichzeitig auch die Fenster in der Mittelachse eine etwas geringere Höhe haben. Auf der Südseite enden die Strebepfeiler mangels Dachgalerie bereits auf Höhe der Fensterlaibungen und sind mit Pultdächern abgedeckt, die Fassade endet hier bündig mit dem Dach.

Die obere Hälfte der Strebepfeiler an Nord- und Westseite besteht als einziges rein konstruktives Element des Außenbaus aus sichtbar belassenem Mainsandstein. Diese Maßnahme der Jahre 1466/67 war ein bewusstes Gestaltungselement, um eine bessere optische Verblendung mit der damals geschaffenen Dachgalerie zu erreichen, die ebenfalls vollständig in diesem Material ausgeführt ist. Die Werksteine der Strebepfeiler sind im oberen Bereich zusätzlich mit Randleisten belegt, die den Pfeilern am oberen Ende ein Dreipassmaßwerk vorblenden. Dieses bildet als umlaufendes Bogenfries den unteren Abschluss der auf den Strebepfeilern und 23 gleichmäßig verteilten Kragsteinen ruhenden Dachgalerie. Sie umspannt die gesamte Nord- und Westfassade und greift als Ornament rotierendes Fischblasenmaßwerk auf.

Detail der spätgotischen Dachgalerie, Dezember 2008

Direkt hinter der Nordost-, Nordwest- und Südwestecke der Galerie befinden sich jeweils mit Maßwerk durchbrochene, zinnenbesetzte Türmchen auf oktogonalem Grundriss, wobei der Nordwestturm etwas schmaler ausgefallen ist. Einzig der Nordostturm ist ein echtes Werk der Gotik, die anderen Türmchen waren ursprünglich massiv und ohne Maßwerk, wie es z. B. heute noch am Dachabschluss des Steinernen Hauses zu sehen ist. Diese Anknüpfung an damalige Profan- und Wehrarchitektur ging erst durch die neugotische Umgestaltung 1841–1847 verloren, als auch weite Teile der Dachgalerie im alten Stil aufgrund starker Verwitterungsschäden erneuert werden mussten. Der gleichen Zeit entstammen auch die Wasserspeier am oberen Ende eines jeden Strebepfeilers, für die es zumindest laut älteren Abbildungen der Kirche entgegen denen des Turms keine mittelalterlichen Vorbilder zu geben scheint.

Hinter dem Umgang der Dachgalerie ragt jenseits des schmalen Umgangs das steile Walmdach mit Schieferdeckung auf, das Langhaus und Chor überspannt und zu allen Seiten drei übereinander angeordnete Gaubenreihen zeigt. Die nur über eine Tür in der Südaußenseite der Kirche zu erreichende Wendeltreppe in der Südwestecke des Langhauses ist zugleich auch der einzige Weg in die Obergeschosse des Turms durch ein Portal hinter dem nordöstlichen Ecktürmchen, da der Turm kein eigenes Treppenhaus im Erdgeschoss besitzt.

Der Chor

(folgt)

Bauplastik

(folgt)

Inneres

Das Innere ist vollständig von Kreuzrippengewölben überspannt, wobei das nördliche Seitenschiff wesentlich schmaler ausgefallen ist als das südliche Hauptschiff. Die Gewölbe ruhen auf zwei mittigen oktogonalen Pfeilern sowie entsprechenden Konsolauflagen der Schiffswände. (Erweiterung folgt)

Ausstattung

Allgemein

Im Innern sind die Steinplastik eines Schmerzensmanns von 1370 (Original im Historischen Museum) sowie zwei farblich gefasste Grabplatten für den 1386 verstorbenen Schultheißen Siegfried zum Paradies und seine 1378 verstorbene Ehefrau Katharina von Wedel besonders erwähnenswert. Die 1840 beim Abriss der Heiliggeistkirche in die Nikolaikirche überführten Epitaphien werden Madern Gerthener zugeschrieben, der sich in Frankfurt u.a. als Dombaumeister und Architekt der Leonhardskirche und des Eschenheimer Turms hervortat. Unter den floral gestalteten Konsol- und Schlusssteinen des Kreuzrippengewölbes ragt der Schlussstein des Hauptschiffjoches mit dem auf einer Wolke schwebenden Hl. Nikolaus im wahrsten Sinn des Wortes besonders hervor.

Orgel

Die Orgel ist als sogenannte Schwalbennestorgel an der Rückwand des Kirchenschiffes installiert. Das 1992 erbaute zweimanualige Werk des Orgelbauers Gebrüder Oberlinger verfügt über 23 Register.

Glocken

Spieltisch des Carillons
Carillon

Anstelle der im zweiten Weltkrieg verloren gegangenen Glocken erhielt die Nikolaikirche 1956 ein neues Geläut aus vier Glocken. Bedingt durch den schlanken Turm sind sie relativ klein und klingen in ein- bis zweigestrichener Tonlage. Sie wurden von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker in Sinn gegossen, wiegen zusammen 1318,5 kg und sind mit ihrem Vierklang („Idealquartett“) auf das Frankfurter Stadtgeläute abgestimmt. Die nächstliegenden, im Zusammenspiel am besten vernehmbaren Glocken läuten im Dom, in der Paulskirche und in der Leonhardskirche.

Nr. Name Nominal
(16tel)
Gewicht
(kg)
Durchmesser
(mm)
Inschrift
1 Versöhnungsglocke gis1 –3 584 1006 Lasset euch versöhnen mit Gott (2 Kor. 5, 20)
2 Christusglocke h1 –3 351 847 Einer ist euer Meister, Christus (Mt. 23,10)
3 Dankesglocke cis2 –2 238 752 Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster (Ps. 92, 2)
4 Gebetsglocke e2 –3 145,5 634 Wenn ich dich anrufe, erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft (Ps. 138, 3)

Außerdem besitzt diese Kirche seit 1939 ein harmonisches Glockenspiel. Das heutige Glockenspiel wurde 1957 gegossen und 1959 und 1994 auf insgesamt 47 Glocken erweitert. Es deckt den Tonumfang von g1 bis c5 ab (davon c2 bis c5 chromatisch) ab. Die Glocken wiegen zusammen 3.500 kg, wobei die größte von ihnen allein 560 Kilogramm schwer ist. Es ist täglich dreimal um fünf Minuten nach der vollen Stunde um 09:05, 12:05 und 17:05 Uhr zu hören. Dabei werden programmgesteuert zwei Melodien abgespielt, ein Kirchen- und ein Volkslied.

Auf dem Glockenspiel kann man aber auch über eine Klaviatur und Pedale wie auf einer Orgel andere Melodien spielen. Solche Konzerte finden im allgemeinen nur zu besonderen Anlässen statt.

Erwähnenswertes

Nachts sind Kirche und Turm angestrahlt, so dass sich für den ganzen Platz des Römerbergs ein harmonisches Bild zusammen mit dem Römer und der historischen Häuserzeile auf der anderen Seite ergibt.

Von der Dachgalerie ertönen zur Adventszeit, wenn der Weihnachtsmarkt sich über den darunterliegenden Römerberg ausbreitet, öfter Konzerte eines Posaunenchors.

Literatur

  • Werner Becher: Alte Nikolaikirche Frankfurt. 2. Auflage. Schnell & Steiner Kunstführer Nr. 2197, Regensburg 2000, ISBN 3-7954-5946-X.
  • Werner Becher, Roman Fischer: Die Alte Nikolaikirche am Römerberg. Studien zur Stadt- und Kirchengeschichte (Studien zur Frankfurter Geschichte 32). Frankfurt am Main, Verlag Waldemar Kramer 1992, ISBN 3-7829-0419-2.
  • Konrad Bund (Hrg.): Frankfurter Glockenbuch. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-7829-0211-0 (formal falsche ISBN).
  • Wolf-Christian Setzepfandt: Architekturführer Frankfurt am Main. 3. Auflage. Dietrich Reimer Verlag, Berlin August 2002, ISBN 3-496-01236-6, S. 2. 

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Beispielsweise Anton Kirchner: Geschichte der Stadt Frankfurt am Main – Erster Theil. Commission der Jägerischen und Eichenbergischen Buchhandlungen, Frankfurt am Main 1807, S. 93 oder Georg Ludwig Kriegk: Geschichte von Frankfurt am Main in ausgewählten Darstellungen. Heyder und Zimmer, Frankfurt am Main 1871, S. 96.
  2. Johann Friedrich Böhmer: Fontes rerum Germanicarum – Band 3. Martyrium Arnoldi Archiepiscopi Moguntini und andere Geschichtsquellen Deutschlands im zwölften Jahrhundert. Cotta, Stuttgart 1853, S. 211.
  3. Die fehlerhafte Einschätzung des Alters wurde erstmal 1562 vom Frankfurter Dekan und Historiker Johannes Latomus ausgesprochen und bis ins 20. Jahrhundert unkritisch in den Großteil der Literatur übernommen; vgl. Richard Froning: Frankfurt Chroniken und annalistische Aufzeichnungen des Mittelalters. Verlag Carl Jügel, Frankfurt am Main 1884, S. 69 u. 78 sowie Otto Stamm: Der königliche Saalhof zu Frankfurt am Main. Sonderdruck aus den Schriften des Historischen Museums Frankfurt am Main XII, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1966, S. 12–14.
  4. Carl Wolff, Rudolf Jung: Die Baudenkmäler von Frankfurt am Main – Band 1, Kirchenbauten. Selbstverlag/Völcker, Frankfurt am Main 1896, S. 34.
  5. Stamm, Saalhof, S. 50–53; rezente dendrochronologische Untersuchungen der Saalhofkapelle, die erhaltene Holzteile auf 1208 datieren, haben Stamms Aussagen nochmals bestätigt.
  6. Otto Stamm: Gab es in Frankfurt am Main eine staufische Pfalz?, in: Fundberichte aus Hessen, Bd. 19/20, Selbstverlag des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen und Bonn, Wiesbaden 1980, S. 819–842.
  7. Michael Mathias: Archäologische Ausgrabungen, in: Die Alte Nikolaikirche am Römerberg. Studien zur Stadt- und Kirchengeschichte (Studien zur Frankfurter Geschichte 32), Frankfurt am Main, Verlag Waldemar Kramer 1992, ISBN 3-7829-0419-2, S. 28 u. 30.
  8. Roman Fischer: Die Nikolaikapelle im Mittelalter, in: Die Alte Nikolaikirche am Römerberg. Studien zur Stadt- und Kirchengeschichte (Studien zur Frankfurter Geschichte 32), Frankfurt am Main, Verlag Waldemar Kramer 1992, ISBN 3-7829-0419-2, S. 84, 85, 88 u. 89; der Autor des vorgenannten Werks schließt sich damit einer älteren Theorie von Fritz Arens an, da sie "die Frage nach Bauzeit, Bauherrn und Zweckbestimmung zufriedenstellend [beantwortet] und [...] überdies den Vorteil [genießt], daß sie mit den archäologischen Befunden im Einklang [steht]." Dazu passe auch das Nikolauspatrozinium der Kapelle, für das es für Pfalz- und Burgkapellen der Stauferzeit zahlreiche Beispiele gäbe.
  9. Fischer, S. 85.
  10. Fischer, S. 94 u. 95.
  11. In voller Länge abgedruckt bei Johann Friedrich Böhmer, Friedrich Lau: Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt. Band I 794–1314. J. Baer & Co, Frankfurt am Main 1901–1905, S. 120 u. 121, Urkunde Nr. 252.
  12. In voller Länge abgedruckt bei Böhmer, Band I 794–1314. S. 147 u. 148, Urkunde Nr. 296.
  13. Markus Grossbach: Die bauliche Entwicklung bis zum Ausgang des Mittelalters, in: Die Alte Nikolaikirche am Römerberg. Studien zur Stadt- und Kirchengeschichte (Studien zur Frankfurter Geschichte 32), Frankfurt am Main, Verlag Waldemar Kramer 1992, ISBN 3-7829-0419-2, S. 57–59, 64–67, 71 u. 72.
  14. a b Fischer, S. 88 u. 89.
  15. Grossbach, S. 60–63, 67–70, 71 u. 72.
  16. Fischer, S. 83; vgl. hierzu auch Achilles Augustus von Lersner: Der weit-berühmten Freyen Reichs-, Wahl- und Handels-Stadt Franckfurt am Main Chronica [...]. Erstes Buch, Selbstverlag, Frankfurt am Main 1706, S. 20 sowie Froning, S. 76.
  17. Grossbach, S. 66 u. 67.
  18. In voller Länge abgedruckt bei Böhmer, Band I 794–1314. S. 307 u. 308, Urkunde Nr. 618.
  19. Grossbach, S. 63, 64 u. 70–72.
  20. Hans Lohne: Frankfurt um 1850. Nach Aquarellen und Beschreibungen von Carl Theodor Reiffenstein und dem Malerischen Plan von Friedrich Wilhelm Delkeskamp. Blatt J11/12, Frankfurt am Main, Verlag Waldemar Kramer, 1967
  21. Angabe aus Frankfurter Kirchenkalender für die evangelischen Gemeinden Großfrankfurts 1938.

Weblinks

50.1099722222228.68236111111117Koordinaten: 50° 6′ 36″ N, 8° 40′ 56″ O


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