Hot Fuzz

Hot Fuzz
Filmdaten
Deutscher Titel Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis
Originaltitel Hot Fuzz
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2007
Länge 116 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Edgar Wright
Drehbuch Edgar Wright
Simon Pegg
Produktion Tim Bevan
Nira Park
Eric Fellner
Musik David Arnold
Kamera Jess Hall
Schnitt Chris Dickens
Besetzung

Hot Fuzz (engl. für „Heiße Bullen“) ist eine britische Action-Komödie aus dem Jahr 2007. Wie auch bei Shaun of the Dead von 2004 führte Edgar Wright Regie, Simon Pegg übernahm die Hauptrolle, und beide zusammen schrieben das Drehbuch. Alternativtitel ist Hot Fuzz – Verbrechen verboten.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Londoner Polizist Nicholas Angel wird gegen seinen Willen nach Sandford versetzt, dem Dorf mit der niedrigsten Verbrechensrate in ganz England, da er aufgrund seiner überragenden beruflichen Leistungen seine Londoner Kollegen in ein schlechtes Licht stellt. Die Polizei von Sandford besteht jedoch nur aus einem inkompetenten Wachtmeister, zwei arbeitsscheuen Detectives, einer sarkastischen Polizistin, einem alternden, nur schwer verständlichen Polizisten, und einem gutgläubigen Polizeichef. Angel geht mit seinem neuen Kollegen Danny Butterman auf Streife, der der dickliche Sohn des Polizeichefs ist. Danny ist ein großer Fan von Actionfilmen und fasziniert von all den Dingen, die er meint in der Großstadt erleben zu können. Nicholas, der Dannys Vorliebe für Actionfilme nicht teilt und seinen Beruf sehr ernst nimmt, gibt Danny zu verstehen, dass es bei Polizeiarbeit nicht um Schießereien und spektakuläre Verfolgungsjagden gehe. Eines Abends kann Danny ihn jedoch dazu überreden, sich mit ihm Gefährliche Brandung und Bad Boys II anzusehen.

Der Dienstalltag von Nicolas und Danny besteht tatsächlich nur vorwiegend aus (vergeblichen) Versuchen, einen entlaufenen Schwan einzufangen. Ihr vorerst spektakulärster Fall wird das Ausheben einer umfangreichen unlizenzierten Waffensammlung eines hinterwäldlerischen Bauern, zu der auch eine ausrangierte Seemine gehört. Diese Sammlung füllt von nun an die gesamte zuvor leere Asservatenkammer der Polizeiwache und wird später zu einem wichtigen Aspekt der Handlung.

Jedoch sterben innerhalb weniger Tage mehrere Dorfbewohner, anscheinend alle durch Unfälle. Angel ist aufgrund der Umstände als Einziger davon überzeugt, dass diese Menschen ermordet wurden. Nachdem Nicholas einen der Morde selbst miterlebt und erfolglos den in einen schwarzen Umhang gekleideten Täter verfolgt, verdächtigt er den Besitzer des örtlichen Supermarktes, Simon Skinner. Als dieser jedoch für den letzten Mord ein perfektes Alibi aufweisen kann, beginnt Angel an seiner eigenen Urteilsfähigkeit zu zweifeln. Erst als er selbst angegriffen wird und dies knapp überlebt, kann Angel die Spur zurückverfolgen und kommt somit einer Verschwörung der Sandforder Bürgerwehr auf die Spur. Die Verschwörer, zu denen auch der vermeintlich gutgläubige Polizeichef und der als Gerichtsmediziner amtierende Dorfarzt gehören, töten jeden, der die Idylle des Dorfes stört und dadurch die Auszeichnung von Sandford zum „Dorf des Jahres“ (im Original: Best Village Award) gefährden würde. Die Leichen werden im Verlies der örtlichen Burg versteckt.

Durch einen Trick von Danny gelingt es Angel zu fliehen. Er will nach London fahren, um seine Kollegen über die Vorfälle zu informieren. Als er jedoch in einer Tankstelle ein DVD-Regal mit Actionfilmen entdeckt, entscheidet er sich anders. Er kehrt nach Sandford zurück, legt sich schwere Bewaffnung aus der Asservatenkammer zu und beginnt zusammen mit Danny, nach und nach die Mitglieder der Bürgerwehr auszuschalten, die sich ihrerseits mit massivem Waffeneinsatz wehren. Als die anfangs zögerlichen Mitglieder der örtlichen Polizei sich ihm doch noch anschließen, schaffen sie es in einem furiosen Showdown, die Verschwörer zu überwältigen.

Nachdem alles vorbei ist, und Angel auch den entflohenen Schwan einfangen konnte, tauchen Angels ehemalige Vorgesetzte aus London auf und bieten ihm seinen alten Job an, da die Verbrechensrate in seiner Abwesenheit drastisch angestiegen ist. Angel lehnt das Angebot jedoch ab, da es ihm inzwischen in Sandford gefällt.

Während die Polizisten auf dem Polizeirevier mit der Erledigung des Papierkrams beginnen, stürmt ein letztes Mitglied der Verschwörer, der Vorsitzende der Nachbarschaftswache, das Revier mit einer Blunderbuss. Als der Eindringling einen Schuss auf Angel abgeben will, wirft sich Danny in die Schussbahn und wird getroffen. Im einsetzenden Chaos wird die zuvor beschlagnahmte Seemine ausgelöst, die das komplette Polizeigebäude zerstört.

Ein Jahr später: Angel und Danny legen am Grab von Dannys Mutter Blumen ab. Anscheinend wurde außer dem letzten Verschwörer niemand sonst von der Explosion getötet, und Angel wurde mittlerweile zum Inspektor, Danny zum Sergeant befördert und hat auch seine Schussverletzung überstanden. Zusammen fahren sie nun in Sandford Streife.

Trivia

Simon Pegg während der Dreharbeiten
  • Hot Fuzz ist nach Shaun of the Dead der zweite Teil der von den Drehbuch-Autoren Pegg und Wright scherzhaft genannten Blood-and-Ice-Cream-Trilogie (deutsch: ‚Blut-und-Eiscreme-Trilogie‘).[1] Die Filme dieser Trilogie zeigen beträchtliche Mengen Blut sowie stets das Verspeisen eines Cornetto-Eises durch mindestens einen der Protagonisten. Auch in der Besetzung gibt es Parallelen: Neben den beiden Hauptdarstellern sind auch viele Nebenrollen mit Darstellern aus Wrights erstem Film besetzt. Beide Filme sind durch unzählige Anspielungen auf bekannte Filme geprägt, jedoch ohne zu einer direkten Parodie zu werden. Während in Shaun of the Dead vor allem das Zombie-Genre persifliert wird, sind in Hot Fuzz vor allem Anspielungen auf Actionfilme und Thriller zu finden. Ein dritter Teil wurde bisher noch nicht verfilmt, sodass die Trilogie bislang unvollendet bleibt.
  • Die Außenaufnahmen zu Hot Fuzz wurden größtenteils in Edgar Wrights Heimatstadt Wells gedreht. Im Film wird diese Stadt Sandford genannt. In der Realität ist dies der Name eines Trainingsgeländes, auf dem Polizisten ausgebildet werden. Die berühmte Kathedrale von Wells musste aus einigen Aufnahmen digital entfernt werden, da sie nicht zu einem kleinen Dorf wie Sandford gepasst hätte.
  • Der Film startete am 14. Juni 2007 in den deutschen Kinos.
  • Das ZDF strahlte den Film am 7. September 2009 als deutsche TV-Premiere unter dem Titel Hot Fuzz – Verbrechen verboten aus.
  • Der messerstechende Weihnachtsmann zu Beginn des Films wird von Peter Jackson gespielt.
  • Angels Freundin von der Spurensicherung (die während dieser Szene bis auf die Augen komplett durch Schutzanzug und Mundschutz verhüllt ist) wird von Cate Blanchett dargestellt.[2]
  • Stephen Merchant (Autor der britischen Serie The Office) ist in der Rolle des Peter Ian Staker (in der deutschen Synchronisation „Peter Scott Nelke“) zu sehen, der den entlaufenen Schwan meldet.[3]
  • Regisseur Edgar Wright spielt im Film eine kleine Rolle als Regalauffüller.
  • Die einzige Person, die Nicholas Angel mit seiner Dienstnummer 777 anspricht, ist Simon Skinner. Dieser wird von Timothy Dalton gespielt, der in zwei Filmen James Bond mit der Nummer 007 verkörperte.
  • Wiederum ist es Skinner, der den Reporter Tim Messenger mit seinem vollen Vornamen „Timothy“ anspricht. Auch das ist eine Anspielung auf Timothy Dalton.
  • Die Bürgerwehr (im Original Neighbourhood Watch Alliance) wird N.W.A abgekürzt und ist eine Anspielung auf die in den 1980er Jahren bekannte Hip-Hop-Gruppe N.W.A.
  • Als Nicholas Angel die Verfolgung des Ladendiebs aufnimmt, wirft Danny Butterman den Film „Supercop“ zurück in den Wühlkasten. Man kann kurz die DVD des Films „Shaun of the Dead“ erkennen, der den ersten Teil der „Blood and Ice Cream Trilogy“ darstellt und der ebenfalls im Wühlkasten liegt.
  • Im weiteren Verlauf der Verfolgung kommt es zu einer zweiten Anspielung, als Nicholas Angel über die Gartenzäune springt, was ihm in „Shaun of the Dead“ noch misslang.
  • In dem Computerspiel (MMORPG) Guild Wars gibt es eine Figur mit dem Namen Nicholas Sandford,[4] die eine Anspielung auf Nicholas Angel aus dem Film ist. Das Gesicht ist dem Schauspieler ähnlich modelliert.

Rezeption

Finanzieller Erfolg

Der Film spielte an seinem Eröffnungswochenende allein im Vereinigten Königreich 7,1 Millionen Pfund ein.[5] In den Vereinigten Staaten, wo der Film am 20. April 2007 startete, spielte er 23 Millionen US-Dollar ein. Bis zum Juni 2007 konnte der Film weltweit 73 Millionen US-Dollar an den Kinokassen einnehmen.[6]

Kritiken

Der Film erhielt vorwiegend positive Kritiken, so zählte die Website rottentomatoes.com 91% positive Kritiken (von insgesamt 194).[7] In der Internet Movie Database erhielt Hot Fuzz eine Nutzer-Bewertung von 8,0.[8]

Das Lexikon des Internationalen Films urteilt: „Eine höchst vergnügliche, durch und durch britische Komödie, die mit guten Darstellern und treffendem Dialogwitz sympathisch unterhält und dabei mit klug eingesetzten Filmzitaten aufwartet.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Simon Pegg Talks About His Next Edgar Wright Movie auf The Big Picture, 9. September 2008 (abgerufen am 29. Dezember 2008)
  2. engl. Artikel bei canmag.com aufgerufen 24. Januar 2008
  3. imdb.de-Eintrag von Stephen Merchant aufgerufen am 24. Januar 2008
  4. http://www.guildwiki.de/wiki/Nicholas_Sandford
  5. Hot Fuzz heats up UK box office, Artikel auf bbc.co.uk, abgerufen am 11. Juni 2007
  6. Eintrag auf boxofficemojo.com, abgerufen am 11. Juni 2007
  7. Eintrag auf rottentomatoes.com, abgerufen am 25. Oktober 2010
  8. Eintrag in der IMDb, abgerufen am 16. Februar 2010
  9. Zeitschrift film-dienst und Katholische Filmkommission für Deutschland (Hrsg.), Horst Peter Koll und Hans Messias (Red.): Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2007. Schüren Verlag, Marburg 2008. ISBN 978-3-89472-624-9

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