Hotel Stefanie

Hotel Stefanie
Hotel Stefanie

Das Hotel Stefanie ist ein Vier-Sterne-Hotel im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt. Es ist eines der ältesten Hotels Wiens.

Geschichte

Die Taborstraße war die Einfahrtsstraße aus den östlichen Reichsteilen in das Zentrum der Kaiserstadt Wien. Unmittelbar vor dem Stadttor, dessen Mauern den innersten Bereich des Stadtzentrums umgaben, waren viele Einkehrgasthöfe für Kaufleute, Kutscher und Fuhrwerker angesiedelt.

Eine Urkunde vom 4. Mai 1630 gestattete die Ausübung des Privilegs Fremde zu beherbergen und Speisen zu verabreichen gegen Geld und zwar für die Hausbesitzer am Beginn der Taborstraße. Dadurch entwickelten sich in den darauffolgenden Jahrzehnten in diesem Bereich mehrere Gasthöfe.

Die erste urkundliche Erwähnung des Hotels Stefanie findet sich im Jahr 1703, als das Haus mit der Conscriptionsnummer 282 (heute Taborstraße 12) öffentlich kundtat, Gäste in Hinkunft beherbergen und verpflegen zu wollen. Ein Jahr zuvor wurde auf Grund eines kaiserlichen Patentes den Wiener Gasthöfen gestattet, sich von der Hofquartierpflicht teilweise zu befreien. Diese alte Regel besagte, dass alle Bürgershäuser jederzeit eine gewisse Anzahl an Zimmern für Bedienstete des Hofes zur Verfügung stellen mussten.

1728 wurde das Haus in der Taborstraße, genannt Weiße Rose, an Josepha Winkler, im Volksmund nur „Frau Winklerin“ genannt, verkauft. Sie hatte mit großer Konkurrenz zu kämpfen, denn das Wiener Kommerzialschema von 1798, einer der ersten Hotelführer, und das Vollständige Auskunftsbuch der K. u. K.-Haupt- und Residenzstadt Wien 1801 bezeichnete unter den ersten zwanzig Häusern in der Taborstraße acht davon als Einkehrgasthöfe, darunter die Weiße Rose, die zu diesem Zeitpunkt an Joseph Richart verkauft worden war. Von den in diesen Verzeichnissen aufgezählten Hotels sind heute neben der Weißen Rose nur noch zwei Betriebe erhalten.

Die Fremdenliste der Pollizey-Hofstelle von 1812 erwähnt den Gasthof „Weiße Rose“ und gibt über 14 Ankünfte und 21 Abreisen in diesem Jahr Auskunft. Dies war nur ein Bruchteil der tatsächlichen Gäste, da nur die per Postkutsche ankommenden Fremden erfasst wurden. Die Reisenden, die mit privaten Kutschen, Lohnfuhrwerken oder auf dem Wasserweg kamen, wurden nicht registriert.

Am 5. Mai 1829 wurde der Bauplan für 90 Pferdestallungen und weitere 75 Gästezimmer von der zuständigen Behörde genehmigt. Vor Baubeginn musste mit dem benachbarten Convent der Barmherzigen Brüder ein Vertrag geschlossen werden mit dem Inhalt, dass „ein auf den klösterlichen Boden fallender Dachtropfen keine Einwirkung auf die Feuchtigkeit der klösterlichen Mauerwerke erwirken dürfe“.

Nach dem Umbau waren das Postkutschenwesen und der Gütertransport per Pferdewagen auf dem Höhepunkt angelangt. Die Anzahl der Pferdeabstellplätze von über 120 wurde durch die wenige Jahre später einsetzende Konkurrenz der Eisenbahn nicht mehr in dieser Größenordnung benötigt. Im Fremdenblatt, herausgegeben zum Reichstag 1848, scheint das Hotel Weiße Rose mit den dort logierenden Abgeordneten als „Reichstagshotel“ auf.

Durch den Abbruch der Stadtmauern in den folgenden Jahren wurde, ohne eine Paßstelle durchqueren zu müssen, in wenigen Gehminuten der Stephansdom im Zentrum von Wien erreichbar. Im Jahr 1870 erwarb der Urgroßvater des derzeitigen (2008) Besitzers den Betrieb, der im Hotelführer von 1873 mit 110 Zimmern angegeben war und damit zu den größten Hotels in Wien zählte.

Anlässlich der Hochzeit des Kronprinzen Rudolf mit Prinzessin Stephanie von Belgien im Jahre 1881 wurde das Hotel in „Stefanie“ umbenannt. Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte das Hotel Stefanie durch den Ersten Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise und den Zweiten Weltkrieg eine schwere Zeit und wurde 1945 stark beschädigt.

Große Umbauten und Renovierungsarbeiten seit 1955 gaben dem Hotel sein heutiges Aussehen, es wird in der vierten Generation privat geführt, als ein Unternehmen der Schick Hotels-Gruppe.

Weblinks

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