Houbei-Klasse

2208 Typschiff der Houbei-Klasse
Übersicht
Typ	Flugkörperschnellboot
Einheiten	ca. 40 [1]
Dienstzeit	seit 2004
Technische Daten
Verdrängung	220 Tonnen
Länge	42,6 Meter
Breite	12,2 Meter
Tiefgang	1,5 Meter
Besatzung	12
Antrieb	4 Wasserstrahlantriebe, 2 x 2560 kW
Geschwindigkeit	38 Knoten
Reichweite	unbekannt
Bewaffnung	4-8 SSM, 4-8 Täuschkörper, 1 Geschütz 30 mm

Die Houbei-Klasse ist die modernste Klasse von Flugkörperschnellbooten der chinesischen Volksmarine. Als Nachfolger der Typ-021 Klasse wird es auch als Typ-022 bezeichnet.

Konstruktion

Die Katamarane der Houbei-Klasse basieren, nach der Einschätzung von Beobachtern, auf einem Konzept der australischen Firma AMD Marine Consulting. Diese hatte bis zum Jahr 2000 einige zivile Katamarane von einer chinesischen Partnerwerft in Guangzhou bauen lassen.^[2][3]

Nachdem nur 4 Boote der Houbei-Klasse gebaut wurden, glaubten Experten zunächst an eine Versuchsreihe, jedoch begannen bald darauf weitere Werften ihre Produktion auf Typ-022 Boote umzustellen, so dass derzeit bis zu 40 Schiffe der Klasse fertig gestellt sein könnten.^[3]

Das Design der Schiffe scheint unter Berücksichtigung von Tarnkappentechnik entwickelt worden zu sein, so dass die Radarrückstrahlfläche vermutlich kleiner ist, als bei den Vorgängerklassen. Des Weiteren sind die Schiffe stark automatisiert, so dass die Anzahl der benötigten Besatzungsmitglieder, im Vergleich zu Schiffen mit ähnlichen Aufgaben, auf nur 12 Mann reduziert werden konnte.^[1]

Die Konstruktion soll auf vorgefertigeten Teilen aus Aluminiumverbindungen basieren, die mit modernen Methoden verschweißt wurden.^[4]

Bewaffnung

Die Hauptbewaffnung der Schiffe besteht aus Seezielflugkörpern, die aus zwei Startboxen am Heck verschossen werden können. Anzahl und Typ der Raketen sind allerdings unbekannt. Die grosszügige Gestaltung der Boxen erlaubt nach Experteneinschätzung die Verwendung von bis zu 8 C-802 oder einer großen Anzahl ungelenkter Artillerieraketen, wie z.B. der WS-1, gegen Landziele.^[5][3]

Die Verteidigungsbewaffnung besteht aus einem Nahbereichsverteidigungssystem mit einer vollautomatischen chinesischen Variante der russischen KBP AO-18 30mm Gatling-Kanone, (ähnlich der älteren AK-630) mit einer Reichweite von bis zu 4 Kilometern^[6] und vermutlich einem System aus bis zu acht Täuschkörperwerfern^[7].

Einsatzprofil

Es ist nicht bekannt, aus welchem Grund die Houbei-Klasse überhaupt entwickelt wurde, denn sie entspricht keinem der üblichen Einsatzprofile. So scheint sie weder für Aufgaben von Patrouillenbooten, noch für Aufklärungsmissionen besonders geeignet zu sein. Das Fehlen einer Landemöglichkeit für Hubschrauber, die Schwierigkeiten beim Aussetzen eines Bootes für ein mögliches Boardingteam, schränken die Einsatzmöglichkeiten der Houbei-Klasse stark ein. Ihre hohe Geschwindigkeit, schwere Raketenbewaffnung und die anscheinend fortschrittlichen Kommunikationsanlagen eignen sich, nach Expertenmeinung, nur für überfallartige Angriffe auf See- oder ggf. auch auf Landziele, die zuvor von anderen Kräften entdeckt wurden.^[5]

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b} [1] Typ 022 Spezifikationen bei globalsecurity.org
2. ↑ [2] AMD Marine Consulting homepage
3. ↑ ^{a b c} [3] Type 022 bei globalsecurity
4. ↑ [4]
5. ↑ ^{a b} [5]James C. Bussert,Signal Magazine, 2007, gesichtet 09/2008
6. ↑ http://www.strategycenter.net/research/pubID.152/pub_detail.asp
7. ↑ Die Anzahl der erkannten Werfer variiert zwischen zwei Doppelwerfern und zwei Vierfachwerfern