Hubert Kleinert

Hubert Kleinert

Hubert Kleinert (* 19. April 1954 in Melsungen) ist Professor für Politikwissenschaft an der Fachhochschule für Verwaltung des Landes Hessen in Gießen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn eines Bäckermeisters war als Schüler zwei Jahre lang Mitglied der SPD, ab 1982 dann der Grünen. Nach dem Abitur 1973 studierte er in Marburg Politik, Germanistik und Geschichte. Nach dem Staatsexamen war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Institut für Soziologie mit dem Tätigkeitsschwerpunkt „Neue soziale Bewegungen“.[1]. Er gehörte über die hessische Landesliste 1983 zu den ersten Bundestagsabgeordneten der Grünen (10. Wahlperiode bis zum 19. Januar 1986, durch Rotation ausgeschieden, und 11. Wahlperiode) und war in den Jahren 2000 bis 2002 Landesvorsitzender in Hessen. Seine Dissertation schrieb Kleinert über die Entwicklung der grünen Partei und veröffentlichte diese 1992 als Buch („Aufstieg und Fall der Grünen", Dietz).[2]

Er galt als Vertrauter Joschka Fischers und als Vordenker von Rot-Grün. Zwar galten Fischer und Kleinert als Weggefährten, dennoch scheint es sich mehr um eine politische Zweckfreundschaft gehandelt zu haben, die stets von der Faszination des Gegenüber, aber auch von Misstrauen geprägt war. Unter Anderem durch seine Arbeit als parlamentarischer Geschäftsführer galt der gewiefte Redner mit Otto Schily und Joschka Fischer als Säule des realpolitisch-pragmatischen Flügels der Partei sowie der Bundestagsfraktion der Grünen.

Nach seinem endgültigen Ausscheiden aus dem Bundestag 1990 arbeitete Kleinert während der Zeit der rot-grünen Landesregierung als Grundsatzreferent im hessischen Umweltministerium, ab 1996 in der Vertretung des Landes Hessen in Bonn als Referent. Seit der Abwahl der rot-grünen Koalition in Hessen 1999 arbeitet er als Politologe und Professor.

Hubert Kleinert ist Vater einer Tochter.

Atomkraft

Im Juli 2008 erregte Kleinert vielfältigen Widerspruch in der Partei, als er dem Spiegel sagte: „Eine Verlängerung der Laufzeiten für moderne Atomkraftwerke scheint mir bei rationaler Risikoabwägung durchaus diskutabel.“ Die Gewinne daraus sollten seiner Meinung nach in erneuerbare Energien investiert werden. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast nannte dies „naiv“; die Grüne Jugend sah eine „offene Kapitulation vor der Atomlobby“.

Einzelnachweise

  1. General-Anzeiger Bonn, Der Undogmatische, Seite 2, 24. Juli 2008
  2. Je mehr, je lieber – Die Zeit, 23. April 1993

Literatur

  • Internationales Biographisches Archiv 22/2003 vom 19. Mai 2003 (cs), Munzinger online

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