Husaren-Regiment (Vacant) Nr. 12

Husaren-Regiment (Vacant) Nr. 12

Das Husaren-Regiment (Vacant) Nr. 12 war als Österreichisch-Habsburgischer Kavallerieverband aufgestellt worden. Die Einheit existierte danach in der k.k. bzw. Gemeinsamen Armee innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräfte bis zum Kriegsende 1918.

Inhaltsverzeichnis

Status und Verbandszugehörigkeit 1914

VI. Korps - 1. Kavallerie-Truppendivision - 7. Kavalleriebrigade
Nationalitäten: 96% Magyaren - 4% Sonstige
Uniform: Attila in lichtblau, Tschakobezug weiß, Oliven weiß
Kommandant: Oberst Rudolf Strobl Edler von Ravelsberg
Regimentssprache: ungarisch
Oberleutnant Hermann Fenz vom HR 12

Errichtung

  • 1800 wurde es als ein Teil der ungarischen Insurektion in den Jazygier-, Kumanier- und Heiducken-Distrikten in Stärke von drei Divisionen aufgestellt und noch im gleichen Jahr in ein reguläres Husarenregiment umgewandelt.
  • Das Regiment führte ursprünglich den Namen "Palatinal-Husaren", da der jeweilige Palatin von Ungarn als Regimentsinhaber vorgesehen war.
  • 1801 wurde es auf vier Divisionen erweitert
  • 1802 erhielt das Regiment die Husaren-Stammlistennummer 12 zugewiesen. (Von 1798 bis zu seiner Auflösung 1801 hatte das Kroatisch-Slawonische Husarenregiment diese Nummer geführt).
  • 1849 Nach der Teilnahme an der ungarischen Revolte wurde das Regiment in Klattau in Böhmen teilweise reorganisiert und führt seit 1850 zusätzlich den Namen des jeweiligen Inhabers
  • 1860 wurde aus der aufzulösenden 4. Division eine Eskadron formiert und an das Freiwilligen-Husarenregiment Nr. 1 abgegeben

Ergänzungen

Die Ergänzungen erfolgten ursprünglich aus den Jazygo-kumanischen Distrikten

  • 1857-60 Ofen und Erlau
  • 1860-67 Ofen
  • 1867-83 Erlau
  • 1883-89 Kaschau, Erlau, Presov. Danach aus dem Bereich des VI. Korps (Kaschau)

Friedensgarnisonen

I. II. III.

Regimentsinhaber

Feldzüge und Kampfhandlungen

Napoleonische Kriege

  • 1805 Zwei Divisionen kämpften im Gefecht bei Günzburg. In der Schlacht von Ulm konnte das Regiment der Kapitulation entgehen. Gefecht bei Neresheim gegen Teile der Armee Murats. Rückzug nach Böhmen. Eine Division geriet bei der Kapitulation von Memmingen in Kriegsgefangenschaft. Ein Detachement des Regiments kam zunächst zum Korps Jellacicz und nahm dan mit dem Korps Rohan am Feldzug durch Tirol teil
  • 1809 im VII. Korps des Erzherzog Ferdinand Teilnahme am Feldzug in Polen. Kämpfe bei Raszyn, Jedlinsko, Gorzyce und Zarnowice

Befreiungskriege

  • 1813 im Korps Klenau an den Kämpfen bei Dresden beteiligt. Drei Eskadronen kämpften im Korps des russischen General-Lieutenants Thielemann bei Windischj-Laupa, Altenburg und Chemnitz. Später kämpfte das ganze Regiment bei Penig, Liebertwolkwitz und der Völkerschlacht bei Leipzig
  • 1814 vier Eskadronen zur leichten Division Liechtenstein abgestellt

Herrschaft der Hundert Tage

Risorgimento

  • 1821 Teilnahme an der Unterdrückung des Aufstandes in Piemont

Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich

  • 1848 Die Einheit wurde zunächst zur Unterdrückung von Unruhen in Prag eingesetzt. Danach folgten Teile des in Böhmen stationierten Regiments dem Aufruf der ungarischen Sezessionsregierung und desertierten nach Ungarn, um dort an der Revolte teilzunehmen und gegen die kaiserlichen und russischen Truppen zu kämpfen. Noch im Frühjahr 1849 auf dem Marsch nach Italien desertierte eine ganze Abteilung, die jedoch nur bis zur Steiermark kam und dort eingefangen wurde.

Sardinischer Krieg

Deutscher Krieg

  • 1866 Fünf Eskadronen waren zur Nordarmee abgestellt und kämpften in der Schlacht bei Königgrätz und später bei Roketnitz

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg sahen sich die Husaren den unterschiedlichsten Verwendungen ausgesetzt. Sie kämpften zunächst kavalleristisch, (ob im Regimentsverband oder als Divisionskavallerie ist zur Zeit nicht bekannt) wurden aber auch auf allen Kriegsschauplätzen infanteristisch verwendet.

Verbleib

Nach der Proklamation Ungarns als eigenständiger Staat im Oktober 1918 wurden die ungarischstämmigen Soldaten von der Interimsregierung aufgerufen, die Kampfhandlungen einzustellen und nach Hause zurückzukehren. In der Regel wurde dieser Aufforderung Folge geleistet. Somit war der Verband seinem bisherigen Oberkommando, dem k.u.k. Kriegsministerium entzogen und konnte von diesem nicht demobilisiert und allenfalls theoretisch aufgelöst werden. Ob, wann und wo eine solche Auflösung stattgefunden hat ist gegenwärtig nicht bekannt.

Gliederung

Ein Regiment bestand in der Österreichisch-Ungarischen Kavallerie in der Regel ursprünglich aus drei bis vier (in der Ausnahme auch mehr) Divisionen. (Mit Division wurde hier ein Verband in Bataillonsstärke bezeichnet. Die richtige Division wurde Infanterie- oder Kavallerie-Truppendivision genannt.) Jede Division bestand aus drei Eskadronen. Die Anzahl der Reiter in den einzelnen Teileinheiten schwankte, lag jedoch normalerweise bei etwa 160 Reitern je Eskadron.

Die einzelnen Divisionen wurden nach ihren formalen Führern benannt:

  • die 1. Division war die Oberst-Division
  • die 2. Division war die Oberstlieutenant (Oberstleutnant)-Division
  • die 3. Division war die Majors-Division
  • die 4. Division war die 2. Majors-Division

Im Zuge der Heeresreform wurden die Kavallerie-Regimenter ab 1860 auf zwei Divisionen reduziert.

Bezeichnung

Nach 1798 galt für die Regimenter vorrangig die nummerierte Bezeichnung, die unter Umständen mit dem Namen des Inhabers verbunden werden konnte, was in der Regel auch durchgeführt wurde. Alle Ehrennamen der Regimenter wurden jedoch im Jahre 1915 ersatzlos gestrichen.

Literatur

  • Obstlt. Alphons Frhr. v. Wrede: Geschichte der K.u.K. Wehrmacht von 1618 bis Ende des XIX Jh. Wien 1898–1905.
  • Georg Schreiber: Des Kaisers Reiterei. Österreichische Kavallerie in 4 Jahrhunderten. Mit einem Geleitwort von Alois Podhajsky. Speidel, Wien 1967.
  • B. M. Buchmann: Österreich und das Osmanische Reich. WUV-Univ.-Verl., Wien 1999.
  • Allmayer-Beck/Lessing: Die k.u.k. Armee 1848–1918. Bertelsmann, München 1974.
  • György Ságvári: Das Buch der Husaren. Magyar Könyvklub, Budapest 1999.

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