Hydrophilidae

Hydrophilidae
Wasserkäfer
Wasserkäfer

Wasserkäfer

Systematik
Überstamm: Häutungstiere (Ecdysozoa)
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Unterstamm: Tracheentiere (Tracheata)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Wasserkäfer
Wissenschaftlicher Name
Hydrophilidae
Latreille 1802

Die Wasserkäfer (Hydrophilidae), auch Kolbenwasserkäfer oder Wasserfreunde genannt, sind eine Familie meist runder bis ovaler, unauffällig einfarbiger schwarzer bis gelbbrauner Käfer; schwarze Arten sind manchmal rot bis gelborange gefleckt, einige erzgrün. Weltweit sind etwa 2.300 Arten beschrieben, davon in Deutschland 109 Arten. Die kleinste Art misst nur einen Millimeter; die größte Art wird fünf Zentimeter lang. Das Gros der Arten ist zwischen zwei und fünf Millimeter groß.

Die Mehrzahl aller Hydrophiliden (Unterfamilie Hydrophilinae) leben im Wasser, die Vertreter der Unterfamilie Sphaeridiinae (Ausnahmen Coelostoma orbiculare, Cryptopleurum subtile) leben in Mist und faulenden Stoffen, vielfach an feuchten Stellen der Ufer.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Das besondere Merkmal aller Vertreter dieser Familie sind die sechs- bis neungliedrigen kolbenartigen Fühler, denen sie auch ihren Namen verdanken. Die letzten drei bis fünf, meist die letzten vier Glieder bilden eine samtartig behaarte Keule. Die an den Unterkiefern und an der Unterlippe befindlichen Taster sind so lang wie die Fühler oder länger. Diese Umkehrung der üblichen Längenverhältnisse geht einher mit einer teilweisen Übernahme der Fühlerfunktion (Riechen und Schmecken) durch die Taster, da die Fühler in den Dienst der Atmung getreten sind. Die Speicherung von Atemluft erfolgt unter den Flügeldecken und in der feinen wasserabstoßenden Behaarung der Bauchseite. Zum Luftschöpfen berührt der Käfer die Wasseroberfläche mit der linken oder rechten Kopfseite, zuweilen kurz hintereinander die Seite wechselnd. Der Fühler der betreffenden Seite wird an die Wasseroberfläche gelegt, an ihm entlang wird die Luft mit Fühlervibrieren und pumpenden Bewegungen des Hinterleibes über eine von den herabgeklappten letzten Fühlergliedern bedeckte, feine Haarrinne an der Kopfseite zur Vorderbrust und von da über die ganze Körperunterseite beziehungsweise in die Tracheenstämme geleitet. Die unter Wasser mitgeführte Luft ermöglicht den Käfern als Luftkieme in sauerstoffreichen Gewässern einen längeren Aufenthalt (der im Wasser gelöste Sauerstoff füllt Defizite wieder auf), auch macht sie das Tier leichter als Wasser. Hört es aus irgendeinem Anlass zu Schwimmen auf, so ertrinkt es nicht, sondern wird an die Wasseroberfläche getragen.

Die Weibchen vieler Arten besitzen einen Spinnapparat am Hinterleibsende, mit dem ein arttypischer Kokon gesponnen wird, der als schwimmende Schutzhülle oder an Wasserpflanzen angeheftet die Eier birgt; ein schlotähnliches Gebilde am Kokon dient der Erneuerung der Atemluft für die Brut.

Wasserkäfer sind Pflanzen- und Faulstofffresser, während ihre Larven meistens am Grunde der Gewässer (oder an Land) jagende Räuber und nur in einigen Ausnahmefällen Pflanzenfresser sind.

Von einheimischen Wasserkäfern ist bekannt, dass beide Geschlechter zur Abwehr und bei der Balz mit Stridulationsorganen Laute erzeugen, indem sie eine Stridulationsfläche auf der Unterseite der Flügeldecken an den Seiten eines Rückensegmentes (Tergit) reiben.

Arten


Literatur

  • Bernhard Klausnitzer: Käfer im und am Wasser. Westarp Wissenschaften, Magdeburg 1996, ISBN 3-89432-478-3

Weblinks


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