Hyparschale

Hyparschale
Hyparschale (Westseite), 2007

Die Hyparschale ist eine Mehrzweckhalle, die 1969 nach den Plänen des Bauingenieurs Ulrich Müther errichtet wurde. Sie befindet sich im Magdeburger Stadtpark Rotehorn. Seit 1990 steht die Hyparschale unter Denkmalschutz.

Konstruktion

Die Stahlbetondecke der Hyparschale ist selbsttragend, besteht aus vier hyperbolischen Paraboloiden und überspannt eine quadratische Fläche von 48 × 48 Meter. Auf der Dachfläche der Stahlträger wurde Spritzbeton aufgetragen. Die Lasten der vier Dachschalen werden als Schrägstützen zum Erdboden hin geführt, daher ist die Außenfläche stützenfrei und nahezu vollständig aus Glas. Architekturkritiker belegen diese Bauweise mit den Attributen filigran,[1] leicht und schwerelos.[2] Das Konstruktionsprinzip entspricht der ehemaligen Großgaststätte Ahornblatt in Berlin oder dem Restaurant Ostseeperle in Glowe auf Rügen. Unter anderem entstand 1972 auch die Gaststätte Panorama in Schwerin nach diesem Prinzip.

Das Gebäude hat mittlerweile einen erheblichen Sanierungsbedarf, eine Sanierung des Daches wird zwei Millionen Euro kosten.[3] Seit 1997 ist die Halle baupolizeilich gesperrt. Ein Abriss konnte durch zwei Gutachten abgewendet werden. Im Jahr 2008 schrieb die Stadt 150 Investoren für einen Kauf an.[4] Um die Hyparschale sanieren zu können, hält die Stadt Magdeburg erhebliche Mittel bereit.

Weblinks

 Commons: Hyparschale in Magdeburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. „Baukunst statt Plattenbau. Müther-Ausstellung in Templin“, Baunetz, 8. November 2006
  2. Carmen Böker: „Die Utopie vom Ahornblatt“, Berliner Zeitung, 24. August 2007
  3. Karl-Heinz Kaiser: „Im Rathaus wurde gestern erstes komplettes Verzeichnis aller Denkmale vorgelegt. IFA-Kaufhalle inklusive: Magdeburg hat 1800 amtlich benannte Denkmale“, Volksstimme, 24. Oktober 2009
  4. „Hyparschale: Stadt musste erneut Interessenten eine Absage erteilen“, Volksstimme, 14. Oktober 2009
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