Hà Nội

Hà Nội
Hanoi
Hanoi (Vietnam)
DEC
Hanoi
Hanoi
Basisdaten
Staat: Vietnam Vietnam, Viêt Nam
Staatshauptstadt seit: 6. Januar 1946 erklärt
10. Oktober 1954 anerkannt
2. Juli 1976 wiedervereint
Landesteil: Nordvietnam (Bắc Bộ)
Region: Delta des Roten Flusses
Provinz: Hà Nội
ISO 3166-2:VN: VN-64
Koordinaten: 21° 2′ N, 105° 51′ O21.033333333333105.8519Koordinaten: 21° 2′ N, 105° 51′ O
Höhe: 19 m
Fläche der Stadt: 3344,47 km²
Gewässer: Roter Fluss,
Hoan-Kiem-See,
Hồ Tây (West-See)
Bevölkerung
Einwohner der Stadt: 6 232 940 (01.08.2008)
Bevölkerungsdichte: 1863,7 Einwohner je km²
Ethnien: Kinh, Tày, Mường
Weitere Informationen
Vollständiger Name: Thành Phố Hà Nội
Namensbedeutung: Stadt innerhalb der Flüsse
Gründung: 1010 als Hauptstadt des Königreiches Đại Việt
Postleitzahl: 10
Vorwahl: +84 (0) 4
KFZ-Kennzeichen: 29 - 33
Zeitzone: UTC+7:00
Verwaltung
Stadtgliederung: 29 Distrikte (9 Standbezirke, 17 Landbezirke, 2 Städte innerhalb der Stadt)
Distrikte: Ba Đình, Cầu Giấy, Đống Đa, Hai Bà Trưng, Hoàn Kiếm, Hoàng Mai, Long Biên, Tây Hồ, Thanh Xuân
Ländliche Distrikte: Ba Vì, Chương Mỹ, Đan Phượng, Đông Anh, Gia Lâm, Hoài Đức, Mỹ Đức, Phú Xuyên, Phúc Thọ, Quốc Oai, Sóc Sơn, Thạch Thất, Thanh Oai, Thanh Trì, Thường Tín, Từ Liêm, Ứng Hòa; Hà Đông, Sơn Tây (Städte innerhalb der Stadt)
Vorsitzender des Volksrates: Nguyễn Thế Thảo
Vorsitzender des Volkskomitees: Ngô Thị Doãn Thanh
Webseite: www.hanoi.gov.vn

Hanoi (vietn. Hà Nội, chin. 河内 Hé Nèi) ist die Hauptstadt der Sozialistischen Republik Vietnam und hat eine Einwohnerzahl von 6.232.940; diese resultiert aus der Vergrößerung vom 1. August 2008 (dabei verschwand die ganze Provinz Hà Tây und einige Teile von anderen Provinzen wurden eingegliedert).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Klimadiagramm Hanoi

Die Stadt liegt am fruchtbaren Delta des Roten Flusses (Sông Hồng), etwa 100 km von der Mündung in den Golf von Tonkin entfernt.

Das Klima ist subtropisch-monsunal mit feucht-heißen Sommern und warm-trockenen Wintern. Die Jahresniederschlagssumme beträgt 1.682 mm; acht Monate sind humid, vier arid.

Geschichte

The-Huc-Brücke am Hoan-Kiem-See
Oper
Ein-Säulen-Pagode
Hồ-Chí-Minh-Mausoleum
Blick auf einen Stadtteil Hanois - Nguyen Chi Thanh Straße

Für Hanoi, der ältesten noch bestehenden Hauptstadt Südostasiens, ist das Gründungsjahr 1010 belegt.

Im Jahre 866 errichtete die chinesische Tang-Dynastie zur Konsolidierung ihrer Besatzung am Westufer des Roten Flusses eine Zitadelle namens Đại La, die König Lý Thái Tổ, der Begründer der Ly–Dynastie, im Jahre 1010 zu seiner Residenzstadt auserwählte und „Thăng Long“ („aufsteigender Drache“) nannte.

Zahlreiche Sagen und Legenden umranken Hanois Geschichte.

Einer Legende nach glaubte König Lý Thái Tổ bei seiner Suche nach einer fruchtbaren Ebene für seinen Sitz aus den Nebeln des Roten Flusses einen in den Himmel steigenden goldenen Drachen gesehen zu haben, woraufhin er seine neue Residenz „Thăng Long“ („aufsteigender Drache“) nannte.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde Hanoi wiederholt von Invasoren erobert, verlor zwischenzeitlich seine Funktion als Hauptstadt und wurde mehrfach umbenannt.

Während der Ho–Dynastie (1400–1407) trug Hanoi den Namen Đông Đô (östliche Hauptstadt), während der Besetzung durch die chinesische Ming-Dynastie hieß die Stadt Đông Quan (östliches Tor), die Le-Könige benannten sie 1430 in Đông Kinh (östliche Hauptstadt) um, woraus die Franzosen später Tongking ableiteten.

Während der Nguyen-Dynastie (1802–1945) verlor Hanoi seinen Status als Hauptstadt und musste diesen an Huế abtreten, blieb jedoch administratives Zentrum des Nordens.

Da der Drache als Symbol der kaiserlichen Macht der Hauptstadt Huế vorbehalten bleiben sollte, wurde die Stadt abermals umbenannt. Der Nguyen-Kaiser Minh Mang (1820-1841) gab ihr im Jahre 1831 ihren heutigen Namen: Hà Nội - die „Stadt innerhalb der Flüsse“, der nichts weiter als eine geografische Lage bezeichnet.

1873 wurde Hanoi von den Franzosen erobert. Von 1883 bis 1945 war die Stadt Verwaltungszentrum der Kolonie Französisch-Indochina. Die Franzosen errichteten südlich von Alt-Hanoi eine moderne Verwaltungsstadt, legten breite, rechtwinklig zueinander liegende, baumgesäumte Alleen mit Oper, Kirchen, öffentlichen Bauten und Luxusvillen an, zerstörten aber auch große Teile der Stadt, schütteten Seen und Kanäle zu oder verkleinerten diese; Kaiserpaläste und Zitadelle mussten ebenfalls weichen.

Von 1940 bis 1945 war Hanoi, wie auch der größte Teil von Französisch-Indochina und Südostasiens japanisch besetzt. Am 2. September 1945 rief Ho Chi Minh in Hanoi die Demokratische Republik Vietnam (Nord-Vietnam) aus. Die vietnamesische Nationalversammlung beschloss am 6. Januar 1946, Hanoi wieder zur Hauptstadt der Demokratischen Republik Vietnam werden zu lassen.

Zwischen 1946 und 1954 war die Stadt Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Franzosen und den Việt Minh (Indochinakrieg). Während des Vietnamkrieges wurde Hanoi von den Amerikanern bombardiert. Die ersten amerikanischen Bombenangriffe auf Hanoi erfolgten 1966, die letzten Ende 1972. Allein zum Weihnachtsfest 1972 trafen 40.000 t Sprengstoff die Stadt und zerstörten sie zu 25 Prozent.

Seit der Wiedervereinigung des Landes 1976 ist Hanoi die Hauptstadt von ganz Vietnam.

Am 1. August 2008 wurde Hanoi erweitert. Man übernahm die ganze Provinz Hà Tây sowie den Provinzbezirk Mê Linh von der Provinz Vĩnh Phúc und die Provinzbezirksteile Đông Xuân, Tiến Xuân, Yên Bình und Yên Trung vom Provinzbezirk Lương Sơn (Provinz Hòa Bình). Nach dieser Erweiterung gehört Hanoi zu einer der größten Hauptstädte der Welt.

Siehe auch: Geschichte Vietnams


Politik

Verwaltung

Hanoi ist direkt der Zentralregierung unterstellt und der Verwaltungseinheit Provinz gleichgestellt.

Städtepartnerschaften

TurkeyTurkey Ankara (Türkei)

ThailandThailand Bangkok (Thailand)

PakistanPakistan Islamabad (Pakistan)

ChinaChina Peking (China), seit 1994

SüdkoreaSüdkorea Seoul (Südkorea)

PolenPolen Warschau (Polen), seit 2000

Sehenswürdigkeiten

  • Altstadt, Viertel der 36 Gassen
  • Hoan-Kiem-See
  • Jadeberg-Tempel
  • Literaturtempel
  • Ein-Säulen-Pagode
  • Ho Chi Minh-Wohnhaus
  • Ho Chi Minh-Mausoleum
  • Ho Chi Minh-Museum
  • Flaggenturm
  • Nationalmuseum
  • Revolutionsmuseum
  • Vietnamesische Nationaluniversität
  • Oper
  • Thăng-Long-Wasserpuppentheater
  • Ethnologisches Museum

Infrastruktur

Der Flughafen Hanoi (Nội Bài International Airport) ist der zweitgrößte Flughafen in Vietnam.

Söhne und Töchter der Stadt

Sonstiges

Es gibt ein mathematisches Knobel- und Geduldsspiel namens „Türme von Hanoi“. Der Name stammt von einem Turm, der sich im Hoan-Kiem-See in Hanoi befindet. Man kann so betrachten, dass dieser Turm aus 3 Platte aufgebaut ist: die untere Platte ist am größten, die mittlere Platte ist kleiner, die obere ist am kleinsten. Aus dieser Struktur ist das Spiel bzw. mathematische Knobel „Türme von Hanoi“ aufgebaut

Literatur

  • Georges Boudarel, Van Ky Nguyen: Hanoi 1936-1996. Édition Autrement, Paris 1997, ISBN 2-86260-719-3.
  • Georges Boudarel, Van Ky Nguyen, Claire Duiker: Hanoi. City of the rising dragon. Rowan & Littlefield, Lanham, Md. 2002, ISBN 0-7425-1655-5.
  • Mason Florence: Hanoi (Lonely Planet-Guide). Lonely Planet Publications, Melbourne, Victoria 1999, ISBN 0-86442-799-9.
  • William S. Logan: Hanoi - Biography of a City. University of Washington Press, Seattle, WA 2000, ISBN 0-86840-443-8.
  • Mary McCarthy: Hanoi 1968 ("Hanoi"). Droemer Knaur, München 1968.
  • Huy-Hong Nguyen: Die Kunst des Wassermarionettentheaters von Thai Binh. Zentralhaus-Publikation, Leipzig 1985.
  • Philippe Papin: Histoire de Hanoi. Fayard, Paris 2001. ISBN 2-213-60671-4.
  • Rita Schneider-Sliwa: Städte im Umbruch: Neustrukturierung von Berlin, Brüssel, Hanoi, Ho Chi Minh Stadt, Hongkong, Jerusalem, Johannesburg, Moskau, St. Petersburg, Sarajewo und Wien. Reimer, Berlin 2002. ISBN 3-496-01245-5.
  • Susan Sontag: Reise nach Hanoi ("Trip to Hanoi"). Rowohlt, Reinbek 1969.
  • Michael Waibel: Stadtentwicklung von Hanoi: Unter Berücksichtigung der Transformation des innerstädtischen 36-Gassen Gebietes seit Beginn von Doi Moi. Dissertation, Universität Göttingen 2001.

Weblinks


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